Samstag, 6. Oktober 2012

Josephine Pennicott - Dornentöchter




Ein ganz großes Dankeschön an Amazon für dieses tolle Rezensionsexemplar, das nicht nur durch das wunderschöne Cover, sondern auch durch seine wundervolle Geschichte besticht.

Sadie hatte es in letzter Zeit nicht einfach. Erst die Trennung von ihrem Mann Jack und dann noch der Tod ihrer geliebten Mutter Marguerite. Um sich von diesen Tierfschlägen zu erholen, zieht die Schriftstellerin und Journalistin mit ihrer Tochter Betty nach Tasmanien in das kleine Fischerdorf Pencubitt. Dort steht Marguerites Elternhaus , das Poet´s Cottage, das nun Sadie gehört.

Über Generationen hinweg haben schon immer Dichter und Schriftsteller in dem wunderschönen Haus an der Küste gelebt und Sadie fühlt sich sofort willkommen in den alten Räumen, die immer noch die Geschichte ihrer Großmutter Pearl erzählen, die im Keller des Hauses auf brutalste Art getötet wurde.  Sadie möchte Pearls Geschichte aufschreiben und hofft, ihre Tante Tomasina, die im Gartenhaus lebt, könne ihr Dinge aus dem Leben der schillernden Kinderbuchautorin erzählen.

Außerdem hofft Sadie, dass sich ihre Tochter von ihrer Magersucht erholt, wenn sie auf eine andere Schule geht und nicht mehr gemobbt wird. Doch dann fühlen sich die beiden Frauen plötzlich beobachtet. Dinge liegen nicht mehr da, wo sie sie hingelegt haben und aus dem Keller dringen Geräusche und ein schrecklicher Gestank. Will jemand verhindern, dass Sadie ständig in der Vergangenheit gräbt um mehr über den Mord an ihrer Großmutter herauszubekommen?

Dornentöchter ist eins der schönsten Bücher, die ich in letzter Zeit gelesen habe. Die Geschichte spielt in 2 Zeiten. Einmal bekommen wir Sadies Geschichte im Hier und Jetzt erzählt und dann werden wir in das Jahr 1935/36 entführt um am schillernden Leben von Pearl teilzuhaben. Pearl war ein Freigeist, der nichts auf Konventionen gab. Die Tat was ihre gefiel und auf niemanden Rücksicht nahm. Nicht einmal auf Ehemann und Kinder. Die Leute im Dorf hassten die junge Schriftstellerin, die hemmungslos mit jedem Mann flirtete.

Die Autorin hat es geschafft mich so in die Geschichte zu verflechten, dass ich am Liebsten nicht mehr aus ihr aufgetaucht wäre. Mit jeder Seite die ich gelesen hatte fühlte ich mich mehr mit den Figuren des Buches verbunden, die alle wunderbar gezeichnet sind. Sie haben eine unglaubliche Tiefe, vor allem Pearl mit ihrem schrecklichen Charakter. Durch den Wechsel der Zeiten blieb das Buch für mich konstant spannend.

Die Landschaftsbeschreibungen des kleinen Dörfchens, die so sehr an ein Dorf im englischen Cornwall erinnern, erweckten in mir den Wunsch meine Koffer zu packen und in diese wundervolle Gegend zu ziehen, in der man zu jeder Zeit des Tages das Rauschen des Meeres hören kann. Die Intrigen und Gemeinheiten des Romans hielten mich gefangen und ich war wirklich richtig traurig, als ich auf der letzten Seite angelangt war. Das war ein Buch, wie für mich geschrieben und es bekommt von mir 10 von 10 Punkten, den Favoritenstatus und eine absolute Leseempfehlung.