Wie viele von euch wissen mag ich Horrorkurzgeschichten sehr
gerne. Am Liebsten als Nachttischlektüre. Als mir „Weird Trip“ angeboten wurde
freute ich mich sehr, denn so langsam gehen mir die Kurzgeschichten aus. Ohne
große Erwartungen ging ich an das Buch heran, da ich von dem Autor noch nichts
kannte und……. es hat richtig Spaß gemacht. Jede Geschichte ist anders, jede
zeigt eine andere Form des Horrors auf. Aus der ursprünglich geplanten
Geschichte am Abend, wurde 2 Nachmittage, denn ich wollte das Bücherlein gar
nicht mehr aus der Hand legen. Hätte ich mehr Zeit gehabt, hätte ich es auf
einen Rutsch gelesen. Kommen wir zu den einzelnen Geschichten:
„Die Mitternachtstür“ heißt die erste Geschichte und sie
handelt von einem Mann der verzweifelt seine Frau zurück möchte, das ist aber
gar nicht so einfach, denn sie verschwand durch eine Tür ins Nichts. Bei dieser
Geschichte war ich ein klein wenig enttäuscht, denn sie hätte Potenzial für
einen Roman gehabt. Für mich wurde sie dann richtig interessant, als sie zu
Ende war. Das wäre wirklich Stoff für ein ganzes Buch gewesen. Aber wer weiß.
Vielleicht überlegt es sich ja der Autor und schreibt einen Roman davon ;o)
Danach kommt „Ein Tag wie jeder andere“. Der Reporter eines Schundblattes
wird zu einem alten Mann geschickt, der jede Nacht etwas sehr seltsames
beobachtet. Die Geschichte hatte es echt in sich und hat mir unglaublich gut
gefallen. Ich darf nur nicht zu viel verraten, sonst nehme ich euch die Spannung.
Die nächste Geschichte heißt „Nur für ihn“ und ist meine
absolute Lieblingsgeschichte. Sie handelt von einem Mann der sich in eine
Sängerin verliebt hat und ihre gemeinsame Zukunft plant. Ob sie will oder
nicht. Die Story fand ich so richtig schön böse und sie hat mir großen Spaß
gemacht. Einfach klasse.
Weiter geht es mit „Eine Abkürzung.“ Das ist auch eine
wirklich fiese kleine Story. Sarah muss jeden Abend nach der Arbeit an einem
Bettler vorbei, der eine Gasse versperrt. Sie ist wütend auf ihn, denn die
Gasse wäre eine Abkürzung für sie, aber sie hat Angst vor dem Mann und geht
deshalb den langen Weg. Bis sie schließlich irgendwann die Schnauze voll hat.
Nach dieser Geschichte sollte man vielleicht keine Abkürzungen mehr nehmen. ;o)
„Duelo del monstruo“ hat mich richtig überrascht. Auf der
Erde tauchen immer wieder riesige Ungeheuer auf und manche Menschen haben
nichts anderes im Sinn als ihr Geld auf die Kämpfe zwischen 2 Monstern zu
verwetten. Eduardo ist einer davon. Sein
ganzes Leben besteht nur aus einer einzigen großen Wette und er kann überhaupt
nie genug davon bekommen. Wirklich fies und gut. Ich fand die Geschichte echt
klasse.
Auch sehr schön fand ich „Zu seinem eigenen Besten.“ Ein
Mann war mit dem Auto unterwegs. Irgendwann erwacht er und liegt in einem
Keller. Er wurde eingesperrt und hat absolut keine Ahnung warum und von wem. Aber
er erfährt es schneller als ihm lieb ist. Richtig schön böse und blutig und
ganz anders als gedacht.
„Gestohlener Fluch“ fand ich ein wenig schwächer. Aber trotzdem
hat die Geschichte Spaß gemacht. Katja bringt immer wieder gestohlene Gegenstände
zu ihrem Hehler, aber der hat nicht wirklich lange Freude an dem Schmuckstück,
das sie ihm an diesem Abend vorbei bringt. Kurz, knackig und blutig.
Die vorletzte Geschichte heißt „Black Cadillac“ und handelt
von Phil. Er ist begeisterter Sammler von Dingen, die früher bekannten
Serienmördern gehörten. Doch dann beginnt er plötzlich tote Menschen zu sehen.
Hat mir auch großen Spaß gemacht.
Den Abschluss macht die Story „Der letzte Luchador.“ Die Geschichte
hat mich richtig traurig gemacht. Der Wrestler und Schauspieler Captain Inferno
hat durch einen dummen Fehler alles verloren. Seine Familie, sein Haus, seine
Arbeit und seine Freunde. Alle hassen ihn, doch dann kann er beweisen was
wirklich in ihm steckt. Ich fand diesen Menschen einfach nur traurig. Niemand
verzieh ihm, alle hackten immer nur auf ihm herum. Er war sehr einsam. Ich bin
froh, die Geschichte nicht abends vor dem Einschlafen gelesen zu haben, denn
sie ging mir noch den ganzen Tag im Kopf herum.
Eins haben alle Geschichten gemeinsam. Sie sind in einem
lockeren und flüssigen Schreibstil gehalten und es macht wirklich Spaß sie zu
lesen. Sie Seiten flogen geradezu an mir vorbei. Und trotzdem bleiben mir alle
Geschichten im Gedächtnis. Darum vergebe ich 4 von 5 Byrons und werde die Augen
nach weiteren Büchern des Autors Thomas Williams offen halten.
© Beate Senft