Gregor Schulte und sein Bruder Olaf haben es nicht einfach. Die Eltern haben nie Zeit für sie, reisen lieber um die ganze Welt um immer mehr Geld zu scheffeln, ihre Kinder interessieren sie dabei überhaupt nicht. Wenn sie dann mal zu Hause sind, gibt es gerade für den älteren Gregor nichts als Vorwürfe und Schläge von seiner Mutter. Liebe und Geborgenheit bekommen die Brüder nur von ihren Großeltern. Doch als Gregor 11 Jahre alt ist, sterben die Großeltern bei einem Autounfall und kurz darauf begeht Gregor seinen ersten Mord. Und er wird auch in Zukunft nicht mehr damit aufhören.
Dieses Buch war selbst für mich nicht leicht zu verkraften. Eiskalt und ohne jede Reue erzählt uns Gregor seine Geschichte. Er lässt uns an seinem Leben als Serienkiller ohne die geringsten Gewissensbisse teilhaben. Ohne jede Regung beschreibt er uns haarklein wie er seine 9 Opfer folterte und schließlich tötete. Das ist wirklich starker Tobak. Selbst ich als Freund des harten und blutigen Horrors brauchte zwischendurch immer wieder kleine Verschnaufpausen, denn wer hier die Menschen quälte war kein Monster oder Zombie sondern ein durchaus sympathischer junger Mann der nicht weiter auffällt und auch in unserer Nachbarschaft wohnen könnte.
Sehr realistisch und in einer klaren Sprache erzählt Moe Teratos diese blutige Geschichte. Ohne Schnörkel und Beschönigungen brachte sie ihre Worte zu Papier und stürzt ihre Leser in einen Strudel aus Blut und Gewalt. Für seinen geliebten Hund würde Gregor alles tun aber die Menschen sind ihm nichts wert. Sie müssen seinen Gelüsten und perversen Vorstellungen geopfert werden. Ich bin wirklich überwältigt von diesem kleinen Büchlein, das mit seinen 164 Seiten mehr aussagt als so mancher Wälzer. Das Ende hat mich dann komplett überrascht. Damit hätte ich niemals gerechnet.
Ich vergebe für dieses gelungene Buch 10 von 10 Punkten. Lesen sollten es allerdings nur Menschen mit stabilem Magen die auch sonst nicht besonders empfindlich sind. Ich habe noch andere Bücher von Moe auf dem Reader muss das hier aber jetzt erst mal verdauen. Aber mit Sicherheit werde ich bald wieder zu einem Buch der Autorin greifen, denn sie hat mich mit ihrer klaren Sprache überzeugt.
© Beate Senft