Samstag, 3. August 2013

Debra Webb - In tiefster Dunkelheit

Die Profilerin Special Agent Jess Harrison wird von einem alten Freund, dem Polizeichef Dan Burnett, gebeten ihm bei einem Fall zu helfen. Sie macht sich auf in ihre alte Heimat Burmingham in Alabama um Dan zu unterstützen, 4 spurlos verschwundene Mädchen zu finden. Doch etwas folgt ihr und bedroht alle Menschen die ihr nahe stehen. Ein Serienkiller, der durch ihre Schuld wieder frei ist, hat sich auf ihre Fährte gesetzt und will mit ihr spielen. Kann sie den Fall um die verschwundenen Mädchen lösen? Oder wird sie selbst zu einem Fall, weil der Killer sie in die Hände bekommt?

Von Anfang an hat mich der Thriller um Jess Harrison in seinen Bann geschlagen. Es gibt immer wieder Passagen die aus der Sicht eines der verschwundenen Mädchen beschrieben sind und die haben es echt in sich. Festgehalten in einem Keller, wissen die Mädchen überhaupt nicht, was auf sie zu kommt oder was von ihnen verlangt wird. Sie werden immer wieder unter Drogen gesetzt, doch Andrea, der Stieftochter von Chief Burnett gelingt es bei klarem Verstand zu bleiben. Die Mädchen werden zu Tests geholt, aber da sie durch die Drogen total weggetreten sind, kann Andrea nicht herausfinden um was es dabei geht.
Auch Jess hat ihre Probleme. Ihre Ehe ist nach nur 2 Jahren gescheitert und sie wird wahrscheinlich ihren Job verlieren. Da ist sie froh Dan helfen zu können und hofft, die Mädchen zu finden.


Debra Webb hat es geschafft, mich von Anfang an zu fesseln. Die Spannung wird kontinuierlich aufgebaut und es war wirklich keine einzige Seite langweilig. Die bildhafte Sprache tut das ihrige um den Leser voll in der Geschichte gefangen zu halten. Die Hauptcharaktere sind gut ausgearbeitet und sympathisch. Was ich von den Bösewichten natürlich nicht behaupten kann. Das Buch ließ sich herrlich flüssig und schnell lesen und war genau das richtige für einen heißen Sommertag. Im November 2013 wird es eine Fortsetzung um Jess Harrison, mit dem Titel "Die Spur des Blutes" geben. Ich freu mich schon drauf, denn nicht alles wurde aufgelöst.
Ich vergebe für "In tiefster Dunkelheit" 4 von 5 Byrons und kann das Buch guten Gewissens allen Thrillerfreunden empfehlen.

© Beate Senft         

Gastrezension von Betty Najdek zu Erik Kellen - Das Lied von Anevay & Robert

In "Das Lied von Anevay & Robert" entführt uns Erik Kellen in eine Welt verschiedener Genre. In meinen Augen eine gelungene Mischung.

Anevay und ihr Vater scheinen sich auf der Flucht zu befinden. Nachdem Anevay aus dem fahrenden Auto springt, wird sie von den gefürchteten Schwarzhüten aufgegriffen und in das Gefängnis Fallen angels gebracht. Dort versucht man, herauszufinden, ob sie eine Zauberin ist, da man sie für eien Wild One hält. Ein junges Mädchen von den Stämmen, dessen Magie sich gerade entfaltet. Aber wird sie auch herausfinden, wer und was sie ist?

Robert ist ein junger Lord, der in einem Zug der Königin nach Hammaburg fährt, weil der Sohn des Kaisers einen Auftrag für ihn hat. Der Zug wird überfallen, was eigentlich nicht hätte passieren dürfen. Eine Abschrift des Tagebuchs seines Großvaters und sein selbstgebauter Revolver verschwinden. Robert schwant nichts Gutes. Dieses Gefühl verstärkt sich, als man ihm eine Odinstochter des fünften Ordens zur Seite stellt und nimmt auch in Hammaburg nicht ab.
Was wird hier gespielt? Und kann er sein Geheimis bewahren?

Wir begleiten abwechselnd die 16jährige Anevay und den jungen Lord Robert Humberstone durch die Geschichte.
Im gesamten Buch treffen wir auf indianische und nordische Mythologie.
Mit Anevay befinden wir uns in New York mit Elementen der Phantastik, Mythologie und Steampunk. Mit Robert befinden wir uns im nordischen Feuerbund, der aus Britannien, Germanien, Norwegen, Schweden, Österreich, den Niederlanden, Island und Dänemark besteht. Hier stechen Steampunk und nordische Mythologie hervor.

Mir persönlich hat das Buch wirklich gut gefallen. Erik Kellen hat einen schönen Schreibstil. Niemals platt, eine bildhafte Sprache, brutalere Szenen werden nicht vulgär beschrieben. Er hat auf eine Art und Weise offene Fragen in den Text fließen lassen, dass ich es kaum erwarten konnte, weiterzulesen. Doch offenbart er die Anworten dazu nur in winzigen Häppchen. Jede noch so kleine Antwort wirft neue Fragen auf.
Normalerweise verliere ich irgendwann die Geduld, wenn sich so etwas durch das gesamte Buch zieht. Aber hier? Ich kann es gar nicht richtig beschreiben. Der Schreibstil, die Mischung der verschiedenen Genre... ich musste einfach weiterlesen und würde die Fortsetzung am liebsten jetzt sofort vor mir liegen haben.
Kleiner Kritikpunkt wäre, dass die Figuren an wenigen Stellen etwas blasser rüberkommen, als an anderen und manchmal zu viele Fragen auf einmal auftauchen. Aber das tat meinem Lesespaß trotzdem keinen Abbruch.

Wie der Titel schon vermuten lässt, werden sich die Geschicke von Anevay und Robert noch miteinander verweben. Ich bin mehr als gespannt, was mich in der Forsetzung erwarten wird, wie der Autor die beiden Stränge zusammenbringt.
Ich bin mir sicher, dass Erik Kellen sich im zweiten Band steigern wird und die Figuren sich zu einem 100%ig klaren Bild verdichten werden.

Am Ende bleibt mir nur zu sagen: Klare Leseempfehlung meinerseits und vielen herzlichen Dank, dass ich dieses schöne Buch vorab lesen durfte!