Mittwoch, 17. April 2013

Thomas Feibel - LIKE ME Jeder Klick zählt

Jana, die Neue in der Klasse sieht einfach toll aus und wirkt sehr selbstbewusst. Immer und jederzeit ist sie mit ihrem teuren Smartphone beschäftigt, selbst während des Unterrichts in der Schule. Durch sie erfahren Karo und Eddie von "On Show", dem Internetportal bei dem es für Bilder und Postings Punkte gibt und deren Motto ist: Sammle Fans, sammle Punkte, poste viel, poste ALLES. Und wer am Ende die meisten Klicks hat, wird Moderator bei der neuen On Show werden. Karo und Eddi lassen sich von dem Postingfieber anstecken und veröffentlichen Bilder ohne Ende. Je peinlicher desto besser. Jana ist es vollkommen egal ob sie jemanden dabei verletzt. Sie lügt und betrügt ohne mit der Wimper zu zucken, um die meisten Klicks zu bekommen. Aber Karo und Eddie bekommen so langsam ein schlechtes Gefühl. Als sie schließlich bemerken auf was sie sich da eingelassen haben, ist es schon fast zu spät....

"Like Me" ist ein Jugendbuch das ich von "Hier schreiben wir" zum rezensieren bekam. Und ich bin sehr froh, dass ich das Buch lesen durfte. Es hat mich wirklich erschreckt, wie viel Wahrheit in dem Büchlein steckt und hoffe, dass es ganz oft als Schullektüre im Unterricht gelesen wird. Der Autor Thomas Feibel hat schon mehrere Bücher, darunter auch Sachbücher, zum Thema Internet und Jugendliche veröffentlicht und ich finde, er schreibt wirklich so, dass es auch die Kids im entsprechenden Alter lesen wollen. Ein interessantes Thema, saloppe Sprache und niemals den erhobenen Zeigefinger, so trifft er den Zeitgeist der heutigen Jugend.

Das Hauptthema des Buches dreht sich um ein soziales Netzwerk und wie schnell Kids doch vergessen, dass jeder der dort angemeldet ist, alles lesen kann, was man dort postet. Wir erinnern uns bestimmt alle an das Mädchen das unbeabsichtigt die ganze Facebookgemeinde zu ihrer Geburtstagsparty eingeladen hatte. Außerdem zeigt es auf wie einfach es doch ist Menschen über das doch anonyme Internet lächerlich zu machen, zu mobben, oder in Verlegenheit zu bringen. Und wenn das alles noch von den Machern des Netzwerkes unterstützt wird, wenn regelrecht gefordert wird, andere bloßzustellen, dann verlieren auch die nettesten Menschen ihr Gewissen. Es lockt ja auch ein hoher Preis.

Ich vergebe 10 von 10 Punkten für tolles Buch das auf eine spannende Art auf die Gefahren von sozialen Netzwerken hinweist. Obwohl ich nicht zur Zielgruppe gehöre, habe ich die Geschichte regelrecht verschlungen. Empfohlen wird das Buch ab 12 Jahren, aber ich finde, man kann es in jedem Alter lesen.


© Beate Senft