Mittwoch, 9. Januar 2013

Richard Laymon - Das Loch


 Für Pamela ändert sich schlagartig das ganze Leben. Eben noch gemütlich im Bett auf ihren Mann wartend und kurz darauf mit einem Psychopathen mitten in der Wüste um ihr Leben kämpfend. Nur mit knapper Not entkommt sie dem ehemaligen Klassenkameraden und wird gerettet. Ihr Retter nimmt sie mit in die winzige, mitten in der Wüste gelegene Ortschaft Pits,  mit ihren 6 Einwohnern. Dort wird sie herzliche Willkommen geheißen und kann erst mal das ganze Grauen verarbeiten.

Zur gleichen Zeit fährt der Student Norman zu einer Tankstelle und als er aus dem Shop zurück zu seinem Wagen kommt, sitzt plötzlich ein fremder Typ in seinem Auto. Er stellt sich als Duke vor und bittet Normen ihn doch ein Stück mitzunehmen. Unterwegs gabeln sie auch noch die Anhalterin Boots auf und die beiden Mitfahrer entpuppen sich nach und nach als Psychopathen erster Klasse. Sie ziehen Nomen mit in einen Strudel aus Gewalt und Sex und als sie vor der Polizei fliehen müssen, landen die 3 in Pits. Doch die Bewohner des Wüstenstädtchens sind nicht immer so nett und freundlich wie es den Anschein hat.

"Das Loch" ist ein typischer Laymon und ich habe jede Seite davon genossen. Da der Autor leider schon vor Jahren gestorben ist, bewahre ich seine Bücher für schlechte Zeiten auf und gönne mir nur ab und an einen seiner tollen Romane. Der Autor hat wirklich einen absolut einzigartigen Schreibstil. Ohne Vorgeplänkel ist man mitten im Geschehen. Wenn es auf Seite 3 noch keine Leiche gab, ist es kein Laymon. Aber es gibt nicht nur dumpfe Gewalt sondern auch einen tollen Spannungsbogen der niemals abreißt. Keiner versteht es wie er irre Psychos zu kreieren, oder ganz normale Durchschnittstypen in brutale Gewalttäter zu verwandeln. Doch trotz allem floss in diesem Buch verhältnismäßig wenig Blut, auch wenn man sich das kaum vorstellen kann.

Besonders gefallen hat mir Pamela. Sie hat nie aufgegeben und in Pits eine neue "Familie" gefunden die immer zu ihr hält und sie niemals im Stich lassen würde. Auch Normen wurde sehr gut gezeichnet. Der Student, der noch nie aus der Reihe getanzt ist und plötzlich mit zwei total Irren durch die Gegend fährt. Doch trotz aller Angst und Abscheu findet er sich auch von der Gewalt und dem Sex angezogen. Doch das ist ihm gar nicht wirklich bewusst. Er findet Duke cool und wäre gerne so lässig wie er.

Wie immer bin ich total begeistert und kann keinen einzigen negativen Punkt finden, außer, dass es vielleicht bald keine Bücher des Horrorautoren mehr geben wird. Aber dann werde ich seine Werke eben ein 2. und 3. Mal lesen. Von mir bekommt "Das Loch" 10 von 10 Punkten, den Favoritenstatus und eine absolute Lesempfehlung für alle, die die härtere Gangart in Büchern lieben.