Auch Joleta hat eine Rezension zu dem Buch "Death" geschrieben, von dem ich 6 Exemplare gewonnen hatte. Und hier ist sie:
Death ist Kult. Jeder spricht über die neue Droge. Wer sie nimmt, hat die beste Zeit seines Lebens. Den ultimativen Höhenflug. Den absoluten Kick. Es gibt keine Grenzen, alles ist möglich – eine Woche lang. Den achten Tag erlebt man nicht. Denn Death ist tödlich. Soll Adam die kleine Pille schlucken? Sein Bruder ist tot, bei dem Mädchen, in das er verliebt ist, hat er keine Chance und seine Zukunftsaussichten sind alles andere als rosig. Adam glaubt, dass er nichts zu verlieren hat. Und die beste Woche seines Lebens ist greifbar nah.
Ich meine dazu:
Ein Buch, das aufzeigt, wie schnell man unüberlegt handelt.
Ein Buch, das aufzeigt, wie schnell man unüberlegtes Handeln auch wieder bereut.
Ein Buch, das aufzeigt, wie Drogen in einem wirken und wie schnell man sich damit selbst überschätzt.
Ein Buch, das aufzeigt, wie fanatisch weit Menschen gehen, wenn sie an etwas glauben.
Ein Buch, das aufzeigt, was passiert, wenn die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander geht.
Ein Buch, das erklärt, was am Ende wirklich wichtig ist: Leben!
Eine Erklärung: Es fällt mir nicht sehr leicht, hierüber eine Rezi zu schreiben!
Ich fand das Buch gut, rasant, spannend. Doch schwirrt mir immer wieder durch den Kopf, dass es ein Jugendbuch ist und dafür fand ich es schlichtweg zu brutal!
Ja, es ist ehrlich. Es gibt Menschen, die sich aus irgendeiner fanatischen Überzeugung selbst anzünden, sich Bomben an den Körper basteln und sich selbst in die Luft sprengen. Doch wird hier nicht wirklich gut darauf eingegangen, finde ich.
Der Autor wirft mit dem Begriff „Zelot“ um sich, was ihm alleine als Erklärung zu reichen scheint. Ich selbst habe ihn nachgeschlagen, hatte noch nie etwas davon gehört. Und ich behaupte, dass mein Sohn (14J.), der das Buch vor mir gelesen hat, mit dem Begriff nach wie vor nichts anfangen kann. Wird er doch in diesem Buch einfach nur als Name einer Organisation, einer politischen Bewegung, gehandelt.
Sagte ich schon, dass ich das Buch gut, rasant und spannend fand?...
Laut Klappentext stammt die Idee zu diesem Roman von zwei Philosophie-Lehrern, die mit ihren Schülern die Frage diskutierten: „Was würdest du tun, wenn du durch eine Droge die beste Woche deines Lebens hättest, aber anschließend sterben müsstest?“
Und ich finde, das Ergebnis – dieses Buch – wirklich spannend.
Zitate S. 10 und 14: „Ursprünglich war Death eine Droge aus der Sterbehilfe, die den unheilbar Kranken für eine Woche alles Leid nahm und ihnen anschließend einen raschen, schmerzlosen Tod bescherte. … Kein Wissenschaftler hatte bisher ein Gegenmittel entdeckt. … Death war präzise; man konnte ziemlich genau ausrechnen, wann es einen erwischte, fast bis auf die Minute.“
Die Jugendlichen und Gesunden, die Death geschluckt haben, fühlen sich tatsächlich gut und stark. Sie erstellen meist die legendäre Draufgeh-Liste mit Dingen, die sie in dieser Woche noch tun oder erreichen möchten. Und dabei ist ihnen oft jedes Mittel recht, denn zu verlieren haben sie nichts mehr.
Ich fand sehr gut, dass Death aus Adam aber nicht wirklich einen Superman macht. Vieles, was er anpackt geht mächtig in die Hose.
Der, der Death herstellen lässt, verdient sich ein goldenes Näschen und kann sich finanziell politisch so einmischen, dass er sich quasi alles leisten kann.
Die Zeloten wollen die Politik korrigieren und gehen dafür mit aller Gewalt vor. Sie wollen die Rebellion und meinen, dass sie auf sich aufmerksam machen müssen, indem sie sich verbrennen oder sich als menschliche Bomben irgendwo in die Luft sprengen.
Der Autor hat gerade zu Beginn des Buches eine doch recht jugendliche Sprache verwendet, an die ich mich entweder recht schnell gewöhnt hatte oder die er im Laufe des Buches langsam ausschleichen ließ. So genau kann ich es gar nicht sagen, was – wie ich finde – sehr für seinen Schreibstil spricht.
Es lässt sich flüssig weglesen und ich wollte immer wissen, wie es weiter geht. Allerdings sollte man hier wirklich ein wenig zwischen den Zeilen lesen können, denn ich finde, es wird auf einige Dinge, gerade die Geschichte um die Zeloten, nicht genug eingegangen. Deren Gewalt wird nicht wirklich verherrlicht, aber es wird auch keine wirkliche Alternative dazu aufgezeigt.
Ein Buch, das ich gerne weiterempfehlen möchte. Allerdings nicht uneingeschränkt für jeden Jugendlichen. Ich sehe hier die Gefahr, einiges misszuverstehen.
©Joleta