Samstag, 29. Dezember 2012

Edward Lee - Flesh Gothic

Am 03.April ereignete sich in der Luxusvilla des exzentrischen  Milliardärs Reginald Hildreth ein Blutbad. Bei einer Orgie zu Ehren des Dämons Belarius werden alle anwesenden Personen getötet. Die Villa stand schon lange im Gespräch, diente sie doch als Firmensitz einer Pornoproduktion und als Ort an dem ständig wilde, satanische Orgien gefeiert wurden. Vivica Hildreth, die Frau des Milliardärs heuert einige übersinnlich begabte Menschen und den Reporter und trockenen Alkoholiker Westmore an um herauszufinden was sich in der Villa ereignete und was Reginald damit beabsichtigt hatte. Wie sie Westmore verrät, liegt nämlich keineswegs der Leichnam ihres Mannes auf dem kleinen Friedhof des Grundstücks, denn ihr Mann ist einfach spurlos verschwunden. Weiß die Ehefrau wirklich nicht mehr?

Westmore tut sich ein wenig schwer inmitten dieser Gruppe von Spinnern, wie er die anderen Leute in der Villa heimlich nennt. Wer glaubt schon daran, dass Leute aus ihrem Körper treten können, oder in die Zukunft sehen. Oder Geister mit irgendwelchen Geräten sichtbar machen kann, wie dieser verrückte, ehemalige Priester. Oder ist da vielleicht doch etwas dran? Irgendwann kann sich auch Westmore das Geschehen in der Villa nicht mehr logisch erklären. Es gibt wohl doch mehr zwischen Himmel und Erde als die meisten Menschen glauben.

Zuerst einmal: Das Ende war der Knaller. Wäre mehr von dem Buch so gewesen, hätte es mit Sicherheit 10 Punkte bekommen. Aber leider war es das nicht. Teilweise quälte ich mich schon ein wenig, obwohl diese langatmigen Stellen immer von Spannenden abgelöst wurden. Meiner Meinung nach hätte dem Buch weniger Sex und mehr Action gut getan. Aber das ist natürlich wie immer nur meine Meinung. Lees Schreibstil ist wieder großartig und lässt diverse Bilder im Kopf entstehen. Wobei ich das dieses Mal nicht unbedingt vor mir sehen wollte. ;o)Es wird natürlich auch wieder einiges an Blut vergossen, aber der Schwerpunkt liegt bei Flesh Gothic eindeutig beim Sex. Eine Pornofirma, Orgien und jede Form der sexuellen Perversion.

Die Charaktere sind perfekt auf die Geschichte abgestimmt und jeder einzelne hat einen schwachen Punkt. Der ehemalige Priester und Exorzist Nyvysk liebt  Männer. Die hellsichtige Cathleen die außerdem Tranceinduktion und Mantik beherrscht ist sexsüchtig. Willis mit seinem Zielobjekttaktionismus, kann niemanden berühren ohne alles über den Menschen zu erfahren und Adrianne, die ihren Körper verlassen kann, deshalb aber schon seit 10 Jahren ohne Sex lebt. Dazu kommen noch Mack und Karen, die für Vivica und Reginald gearbeitet haben.Dieser zusammengewürfelte Haufen versucht gemeinsam herauszufinden, warum die ganzen Menschen in einer Nacht auf brutalste Art getötet wurden. Ich vergebe für dieses Buch 7 von 10 Punkten und werde jetzt erst mal eine "Lee Pause" einlegen.

Mittwoch, 26. Dezember 2012

Scott Nicholson - Die rote Kirche

Ein herzliches Dankeschön an Scott Nicholson, dass ich sein eBook lesen durfte.

Der 13-jährige Ronnie Day muss jeden Tag nach der Schule am Friedhof und der roten Kirche vorbei. Und jeden Tag überkommt ihn große Angst. Denn dort im Glockenturm soll ein schreckliches Wesen hausen, mit Flügeln und Klauen und Lebern statt Augen. Sein kleiner Bruder Tim trödelt auch noch an der Stelle, an der Ronnie am liebsten gerannt wäre. Und als Ronnie endlich vorbei ist, wird er auch noch von Tim zurückgerufen, denn der will ihm unbedingt etwas ganz wichtiges auf dem Friedhof zeigen. Doch als der Ältere bei deinem Bruder angekommen ist, packt ihn plötzlich eine rote, blutige Hand und will ihn nicht mehr loslassen...

Polizeichef Frank Littlefield hasst die rote Kirche, denn vor vielen Jahren ist dort sein kleiner Bruder Samuel gestorben, für dessen Tod sich Frank sein ganzes Leben lang verantwortlich fühlt. Als er dann hört, dass Archer McFall, der Prediger, wieder zurück ist und die rote Kirche gekauft hat um dort wieder seinen Gottesdienst abzuhalten, wird Frank klar, dass der Prediger etwas mit dem Tod seines Bruders zu tun haben muss.

Linda Day ist dem Prediger restlos verfallen. Auch als ihr Mann Daniel sich von ihr trennt und sie ihre Jungs Ronnie und Tim vernachlässigen muss, hält sie fest zu Archer McFall. Selbst als immer wieder Morde an den alten Familien verübt werden. Hat das alles etwas mit dem Lynchmord an einem Vorfahren MyFalls zu tun?

"Die rote Kirche" war mein erstes Buch von Scott Nicholson, das ich gelesen habe, aber ganz sicher nicht das Letzte. In Amerika ist der Autor sehr bekannt und nun versucht er sich auch unter deutschen Horrofans einen Namen zu machen. Einen Fan hat er schon mal. Der Plot ist unglaublich gut und genau mein Geschmack. Auch der Schreibstil lässt nichts zu wünschen übrig und die bildhafte Sprache lässt all die gruseligen Bilder im Kopf des Lesers entstehen. Leider gab es in dem eBook etliche Druck- und Schreibfehler, teilweise fehlten sogar ganze Worte. Aber das konnte meinen Spaß an der Geschichte nicht wirklich beeinträchtigen. Einzig, die zwischendurch auftretenden etwas langatmigen Passagen störten etwas den Lesefluss.

In der Geschichte geht es sehr viel um den Glauben, denn Archer McFall denkt, er wäre der 2. Messias. Er behautet Jesus wäre ein Betrüger und Heuchler gewesen und darum hätte Gott ihn zur Erde geschickt um die Menschheit zu retten. Und anders als Jesus, der Liebe und Vergebung predigte, sagt Archer, dass Opfer die Währung Gottes sind. Nur mit Blut kann die Schuld getilgt werden. Menschen die Probleme mit Gewalt und Blut in Büchern haben, sollten es vielleicht lieber nicht lesen. Ich vergebe 8 von 10 Punkten und freue mich schon auf das nächste Buch des Autors, der außer Horror auch einige Thriller geschrieben hat.


Sonntag, 23. Dezember 2012

 
Ich wünsche den Lesern meines Blogs ein schönes und besinnliches Weihnachtsfest mit vielen Buchgeschenken und einen guten Rutsch ins Jahr 2013 ♥
                                             

Samstag, 22. Dezember 2012

Scott Siegler - Die Verborgenen




Bryan Clauser und sein Partner Pookie Chang kommen zu einem Tatort mit einer ziemlich übel zugerichteten Leiche. In der Nähe befinden sich seltsame Symbole und Bryan fällt ein Geruch auf, den anscheinend nur er wahrnehmen kann. Warum bekommen sie, das beste Ermittlerteam , diesen Fall nicht übertragen? Warum werden sie sehr vehement von den Untersuchungen ausgeschlossen? Es geschehen immer mehr Morde die zwei Dinge gemeinsam haben, die seltsamen Symbole und dass den Opfern die Hände fehlen. Dann wird Bryan zu allem Überfluss auch noch krank und bekommt schreckliche Alpträume in denen er Monster sieht, zu denen er sich seltsam verbunden fühlt. Diese Träume leiten ihn immer wieder zu dem neusten Mordfall. Die beiden Cops denken überhaupt nicht dran, die Finger von dem Fall zu lassen. Vor allen Dingen weil Bryan mehr zu wissen scheint, wie er eigentlich dürfte. Aber Pookie kann nicht glauben, dass sein bester Freund hinter den brutalen Morden steckt. Ein paar hohe Tiere scheinen hier irgendetwas vertuschen zu wollen. Nur was? Und dann entdecken sie einen Mann, der scheinbar ohne Probleme von einem 10 Meter hohen Haus springen kann ohne sich zu verletzten. Und sie finden noch etwas. Etwas das eigentlich gar nicht existieren dürfte.



Wie bei allen Büchern von Sott Sigler bin ich auch von seinem neusten Werk wieder absolut fasziniert. Nach einem etwas langsameren Aufbau, in dem die Charaktere eingeführt werden, geht es dann auf einmal so spannend und rasant weiter, dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen möchte. So schnell wie ich es gerne gehabt hätte, war das Buch aber dann doch nicht gelesen, da sich die Handlung auf 886 Seiten ausbreitet. Und davon war wirklich keine einzige langweilig.



Die Charaktere sind wieder sehr liebevoll gestaltet, mit all ihren Höhen und Tiefen und all ihren Stärken und Schwächen. Der Hauptcharakter ist ganz klar Bryan Clauser, der Polizist der nur schwarz trägt und von seinen Kollegen „Terminator“ genannt wird. Man erfährt seine ganze Gefühlswelt, auch wenn er am Anfang wie aus Stein gemeißelt wirkt. Seine Träume sind sehr beängstigend, sieht er doch wie irgendwelche Kreaturen Morde begehen. Einmal konnte er einen sogar fast verhindern. Und irgendwie fängt er an sich zu verändern.  Pookie Chang ist ein ebenso wichtiger Protagonist. Er ist ein witziger Typ, der immer zu seinen Freunden steht und sie nie im Stich  lassen würde. Dann gibt es da noch Rex. Ein Junge der bei seiner Tante wohnt und von ihr ständig misshandelt wird. Dazu wird er in der Schule noch gemobbt und von den Mitgliedern einer Gang verprügelt. Er tat mir einfach nur schrecklich leid. Toll fand ich auch Black Mister Burns, der nach einer Schussverletzung nur noch im Büro arbeiten kann, weil er auf der Straße Panikattacken bekommt. Polzeichefin Amy Zou ist auch eine sehr interessante Persönlichkeit. Und Robin, Bryans Exfreundin und ihre Hündin Emma hatte ich sowieso gleich in mein Herz geschlossen. Am Anfang sind es schon einige Namen die auf einen einströmen, aber man merkt sehr schnell, wer wichtig ist und wen man getrost wieder vergessen kann. Irgendwann wusste ich überhaupt nicht mehr, wer denn jetzt die Guten und wer die Bösen waren. Fast bis zum Ende war ich mir nicht sicher, zu wem ich jetzt halten sollte.


Sigler hat in „Die Verborgenen“ ganz geschickt Realität und Fiktion vermischt. In seiner bildhaften Sprache schafft er es spielend im Kopf des Lesers einen Film ablaufen zu lassen. Es gibt nur einen ganz kleinen Kritikpunkt. Sigler hat die Angewohnheit Dinge bis ins aller kleinste Detail zu beschrieben. Dinge, die mich nicht sonderlich interessieren und die ich sowieso nach 5 Minuten wieder vergessen habe. Zum Glück kam das fast nur am Anfang des Buches vor, denn es bremste den Lesefluss erheblich. Doch trotz dieser kleinen Kritik bekommt das Buch von mir 10 von 10 Punkten, denn es war einfach großartig und ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung
 

Mittwoch, 19. Dezember 2012

Sean Beckz - Verfault Unappetitliche Geschichten




Verfault ist meine zweite Kurzgeschichtensammlung von Sean Beckz und genau wie von der Ersten mit dem Titel „Futter“  bin ich absolut begeistert. In dem Büchlein versammeln sich fünf komplett unterschiedliche Geschichten, die mir aber alle gleich gut gefallen haben.
In „Gartenarbeit“ geht es um einen Mann, der egal wo er wohnt, niemals zur Ruhe kommen kann, weil er ständig von seinen Nachbarn ausspioniert wird.
In „Der Schacht“ haben wir es mit einem sehr einsamen Menschen zu tun.
Die Geschichte „Die Wette“ handelt von einer unheimlichen Zeitreise.
„Der Tätowierer“ ist ein genialer Künstler, dessen Arbeit einfach nicht gewürdigt wird und
bei „Das Ende“ erfahren wir was die Menschheit der Erde angetan hat und wie man sich dagegen wehren kann.

Jede Geschichte für sich ist einfach grandios. Es gibt niemals ein Happy End, doch trotzdem bleibt man als Leser zufrieden zurück. Ich bin wirklich überrascht ob der vielen verschiedenen Schreibstile mit der der Autor seine Geschichten zu Papier gebracht hat. Für mich sind diese Kurgeschichten die perfekte Bettlektüre, trotzdem freue ich mich sehr auf den ersten Roman von Sean Beckz mit dem Titel „In der Tiefe singen sie“
Verfault bekommt von mir  10 von 10 Punkten und eine absolute Leseempfehlung für alle die Kurzgeschichten mögen. 

Sonntag, 9. Dezember 2012

Johan Theorin - So bitterkalt



Jan Hauger bewirbt sich auf eine Stelle als Erzieher in dem kleinen Ort Valla. Das Besondere an dieser Stelle ist, dass die Vorschule an eine Psychiatrische Klinik angegliedert ist. Dort werden Kinder von als gefährlich eingestuften Menschen betreut , die in der Klinik behandelt werden. Wöchentlich dürfen die Kinder den einsitzenden Elternteil besuchen, indem sie durch einen unterirdischen Gang zum Besuchszimmer der Klinik gebracht werden. Jan bekommt sie Stelle, die aus strenger Routine und noch strengeren Regeln besteht, obwohl er selbst einiges zu verbergen hat. Während eines Jobs vor 9 Jahren als Betreuer, hat er einen kleinen Jungen „verloren“ außerdem gibt es noch Geheimnisse aus seiner Jugend. Warum möchte er unbedingt in Valla arbeiten? Was hat das mit Rami, einer alten Jugendliebe zu tun? Und was verbindet Jan mit dem mehrfachen Mörder Ivan Rössel?

Der Roman „So bitterkalt“ wird in 3 verschiedenen Zeitebenen erzählt. In der Gegenwart arbeitet Jan als Betreuer für die Kinder von psychisch Kranken, dann wird von Jans Jugendzeit erzählt als er das Opfer von Mobbing war und die Zeit vor 9 Jahren, als Jan den kleinen Jungen „verlor“. Aber auch durch die verschiedenen Zeitebenen konnte sich kaum Spannung aufbauen. 400 Seiten lang zieht sich die Geschichte wie Kaugummi, ist so langatmig, dass ich mehrmals am liebsten abgebrochen hätte, um dann die ganze Spannung in die verbliebenen 75 Seiten zu packen. Aber das macht das Buch in meinen Augen auch nicht wirklich besser. Der Klappentext hörte sich so toll an und versprach ja auch absolute Hochspannung, aber ich konnte davon nicht viel merken. Hauptsächlich dreht sich der Roman um Jans Arbeit als Betreuer, um die Spiele die er mit den Kindern spielt, um seine Kollegen und seiner Einsamkeit.  Auch war Jan so wenig sympathisch, dass man weder Mitleid mit ihm haben, noch sich mit ihm identifizieren konnte.  Ich weiß auch gar nicht, was ich sonst noch über das Buch schreiben könnte, denn schon so kurz nach dem Lesen kann ich mich kaum noch daran erinnern. Darum vergebe ich 5  von 10 Punkten und das nur für den besonderen Schreibstil den der Autor hat. 

Freitag, 7. Dezember 2012

Julia Crouch - Hautnah



Der englische Schauspieler Marcus Wayland soll die Hauptrolle in einem amerikanischen Theaterstück übernehmen. Also zieht er mit seiner Frau Lara, den Zwillingen Bella und Olly und dem kleinen Sohn Jack für 6 Wochen an die amerikanische Ostküste, wo sie in einem schmuddeligen, heruntergekommen Haus für 6 Wochen leben sollen. Lara sieht das als Chance für einem Neuanfang, denn nachdem Marcus sie praktisch zu einer Abtreibung gezwungen hatte, ist die Ehe an ihrem Tiefpunkt angelangt. Doch es ist eigentlich alles wie immer: Marcus lernt Texte und verbringt seine Zeit mit den Schauspielkollegen, ohne sich auch nur im geringsten um seine Familie zu kümmern. Olly und Bella finden beide Anschluss an Gleichaltrige und nur Lara und Jack sitzen in dem düsteren zu Hause und lassen sich die Decke auf den Kopf fallen. Doch dann trifft Lara eine alte Liebe wieder und beginnt eine Affäre mit Stephen. Doch der wird von einer Stalkerin bedroht. Bald geschehen merkwürdige Dinge in Laras Umfeld und dann ist plötzlich ihr Leben und das ihrer Kinder in Gefahr.
Da auf dem Buchcover Thriller steht, habe ich auch einen Thriller erwartet. Aber leider habe ich keinen bekommen. Das Buch ist zwar zeitweise spannend, aber doch eher ein Familienroman. Die Charaktere haben viel zu viele Streitereien untereinander und verstricken sich ständig in Beziehungsproblemen. Da kann keine Spannung aufkommen.



Dass Lara sich in den erfolgreichen und gut aussehenden Stephen verliebt war abzusehen. Ihr Mann behandelt sie fast immer wie Luft und denkt nur an seine eigenen Interessen. Lara und Stephen fragen sich wie wohl alles gekommen wäre, wenn sie geheiratet hätten. Hätte Lara dann auch ihr Baby abtreiben müssen? Hätte sie auch ihre Karriere an den Nagel hängen müssen, bevor sie überhaupt begann? Wäre sie vielleicht mittlerweile eine selbständige und erfolgreiche Designerin? Oder sogar selbst Schauspielerin?



Bella verliebt sich in einen Jungen aus dem Ort. Ollys Reaktion darauf konnte ich überhaupt nicht nachvollziehen. Der einzige, der durchweg sympathisch war, war der kleine Jack. Ihn hätte ich am Liebsten die ganze Zeit geknuddelt. Ein braves und geduldiges Kind, das nie großen Ärger macht.



Ehrlich gesagt, musste ich schon ziemlich kämpfen um das Buch immer wieder zur Hand zu nehmen und weiterzulesen. Erst die letzten ca. 100 Seiten waren dann so richtig spannend und einem Thriller würdig. Wer einen interessanten und zeitweise spannenden Roman lesen möchte, wird dieses Buch lieben. Alle die auf einen tollen Thriller gehofft haben, werden bestimmt enttäuscht sein. Ich vergebe 6 von 10 Punkten hauptsächlich für die gut ausgearbeiteten Charaktere und den flüssigen Schreibstil. 


Mittwoch, 5. Dezember 2012

Britta Röder - Die Buchwanderer



Ein ganz herzliches Dankeschön an den Acabus-Verlag für das Rezensionexemplar.



Ron ist auf dem Weg zu einem Treffen mit seinem Cousin Magus, da fällt ihm eine wunderschöne,  junge Frau auf. Ohne groß darüber nachzudenken verfolgt er sie und landet in einer Bibliothek. Dort beobachtet er sie, wie sie die Regale entlang geht um sich geeignete Lektüre auszusuchen. Nach einem kleinen Moment der Unachtsamkeit ist die junge Frau plötzlich verschwunden. Alles was von ihr zurück bleibt ist das Stück „Romeo und Julia“. Traurig leiht Ron das Buch aus um dieser Unbekannten ein Stück weit nahe sein zu können. Seine Verabredung mit Magus hat er vollkommen vergessen. Zurück in seiner Wohnung vertieft er sich sofort in die Lektüre der wohl bekanntesten Liebesgeschichte und plötzlich steht er mitten auf einem Platz in Verona und wird in eine Auseinandersetzung zwischen den Capulets und den Montagues verwickelt. Er freundet sich mit Benvolio, dem Freund Romeos an und wird zu einem Fest eingeladen. Und dort sieht er sie wieder. Seine schöne Unbekannte ist Rosalia, eine Figur dieser tragischen Geschichte. Ron kann es nicht glauben. Wie ist das nur möglich? Wie kann eine Figur aus einem Roman in seinem Leben auftauchen? Doch dann wird er wieder in seinem eigenen Bett wach und Rosalia ist verschwunden. Hat er alles nur geträumt? Nein, das kann nicht sein. Wie soll er Rosalia jemals wiederfinden? Er kehrt zurück in die Bibliothek und dort bekommt er das Buch „Eugen Onegin“ von Puschkin in die Hand gedrückt. Und ehe er sich versieht ist er in Russland. Immer auf der Suche nach Rosalia…

Was für eine wunderschöne Geschichte. Die Autorin Britta Röder führt uns durch 3 wundervolle Geschichten, die alle ihren eigenen Zauber besitzen. Zuerst dürfen wir miterleben wie sich Romeo und Julia ineinander verlieben. Danach begleiten wir Ron durch das kalte und verschneite Russland in seiner Rolle als Eugen Onegin um uns danach in Spanien wiederfinden um den verrückten Don Quijote de la Mancha kennenzulernen. Selbst wenn man die 3 Geschichten nicht kennen sollte ist das kein Problem, denn die Autorin verrät so viel von den jeweiligen Handlungen, dass man dem Buch auch gut ohne Vorkenntnisse folgen kann. Mit Ron und Magus hat die Autorin zwei sehr unsichere junge Männer erschaffen, die nach und nach begreifen müssen, dass sie, um ihr Ziel zu erreichen, ihr Leben selbst in die Hand nehmen müssen. Dabei entsteht vor den Augen der Leser eine wunderschöne Liebesgeschichte die keine Sekunde lang langweilig ist. Durch die sehr bildhafte Sprache ist man selbst mitten im Geschehen, lernt die Charaktere kennen, spürt Kälte und Hitze, nimmt die Gerüche war und hofft auf ein glückliches Ende. Ob es das geben wird, werde ich natürlich nicht verraten. Da müsst ihr das Buch schon selbst lesen. Eigentlich hätte das Buch 10 Punkte verdient, aber da die Schrift so klein gedruckt ist, dass ich nach kürzester Zeit Kopfschmerzen bekam, muss ich leider einen Punkt abziehen. So bleiben fantastische 9 von 10 Punkten für ein ganz außergewöhnliches Buch. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung