Der Autor des Buches,
Constantin Dupien, ist mir auch als Verleger der tollen Anthologie
„Mängelexemplare – und andere makabre Geschichten“ bekannt, bei der er wirklich
ein tolles Händchen bei der Auswahl der Autoren und Geschichten bewies. Auch die eine oder andere Story habe ich von
diesem Allrounder schon gelesen. „In
Blut und Liebe“ ist seine erste Sammlung eigener Geschichten. Demensprechend
gespannt war ich darauf.
Die Geschichte „Auge um
Auge“ war mir schon bekannt und gefiel mir wahnsinnig gut. Sie ist bedrückend,
unheimlich und düster. Genau wie „Verloren im Nichts“. Anfangs bereitete mir
diese Story kleine Schwierigkeiten, aber dann hatte sie mich so richtig
gepackt. Sie erinnerte mich sehr stark an Geschichten von Edgar Allan Poe, den
der Autor sehr verehrt. Ich empfand sie als sehr beklemmend und verstörend. Also
richtig gut und genau meinen Geschmack treffend. Dazu passt auch „Der Anfang
und das Ende“, denn auch diese Geschichte ist sehr verstörend. „Metoritenfeuer“
kam mir sehr bekannt vor. Ob der Autor sie schon in einer Anthologie
veröffentlich hatte? Ich weiß es nicht. Sie war so ganz anderes und gefiel mir
auch richtig gut.
Aber nicht nur die
Geschichten sind außergewöhnlich, sondern das ganze Buch. Es gibt wundervolle
Illustrationen und vor jeder Story eine kleine Einführung des Autors Vincent
Voss. Leider konnten mich aber nicht alle Geschichten so begeistern. Einige waren
mir zu philosophisch und schwer. Andere hatten zu viel von Liebesgeschichten.
Nicht umsonst heißt das Buch ja „In BLUT und LIEBE.“ Das Vorwort von Carmen
Weinand, Bloggerin und jetzt auch Autorin, fand ich sehr erfrischend. Sie hat eine
unglaublich gute Art zu schreiben. Als würde ihr einfach alles locker aus der
Feder fließen. Auch Gedichte hat Constantin Dupien in dieses Buch integriert,
die mir gut gefallen haben. Zwischendurch findet man immer wieder kurze
Gedichte von Merten Mederacke. So gesehen ist das Buch schon ein kleines
Kunstwerk für sich.
„In Blut und Liebe“ ist
sicherlich kein Buch für die breite Masse. Es wird eher ein kleines aber feines
Publikum ansprechen. Der große Teil der Geschichten hat mir gut gefallen. Ein
kleiner Teil sprach mich nicht an. Aber das macht nichts. Ich bin trotzdem
froh, das feine Buch gelesen zu haben, denn es ist etwas ganz besonderes. Ich
habe lange darüber nachgedacht, wie viele Punkte ich für das Buch vergeben
soll. Rein nach den Geschichten hätte ich wohl 3 Byrons gewählt. Aber ich
denke, man muss auch die Aufmachung würdigen und die finde ich mehr als
gelungen. Deshalb bekommt diese Geschichtensammlung letztendlich 4 von 5 Byrons von mir. Ich wünsche mir, dass Constantin Dupien ein entsprechendes Publikum
für sein Buch findet, die es zu würdigen wissen. Und so schließe ich mit den
Worten des Klappentextes:
In Blut geschrieben –
Herzensblut
Ist jedes Wort Gedankengut
Das mit Liebe wurd‘
gewählt
Das mit Liebe uns erzählt
Von Gefahren und von Leid
Von dem was geht
Und dem was bleibt
© Beate Senft