Als die Christen während des 3. Kreuzzuges im Jahr 1192 in
Tirana, dem heutigen Albanien einfallen, morden und vergewaltigen, spricht eine
alte Frau einen schrecklichen Fluch aus. Wird der sich erfüllen? Oder ist das
nur Wunschdenken einer Frau die im Sterben liegt.
Mehr als 900 Jahre später lebt der hellsichtige Olaf in
einem einsamen Haus mitten im Wald. Seine Frau hat ihn kurz zuvor verlassen und
es geht ihm sehr schlecht. Plötzlich hört er nachts Geräusche, Worte
erscheinen, er hört Stimmen. Bildet er sich das alles nur ein? Aber dann ereignet
sich etwas das ihm klar macht, dass das alles echt ist. Er bittet einen
katholischen Pater um Hilfe und der scheint einiges über Olafs Eltern zu
wissen, von dem Olaf absolut keine Ahnung hat. Hat sein Vater wirklich etwas
mit den unheimlichen Vorgängen zu tun? Und warum ist sein Vater nicht an der
Ostsee wie geplant, sondern versucht nach Kaliningrad zu gelangen? Können Olaf
und der Pater herausfinden was da vor sich geht?
Ich muss sagen, dass mich schon lange kein Buch mehr so
gegruselt hat wie dieses. Ich bekam eine Gänsehaut nach der anderen und war
froh, dass ich nachts nicht alleine zu Hause war. Patrizia Prudenzi ist es
wirklich gelungen eine richtig unheimliche Atmosphäre zu schaffen. Vielen Dank
dafür. Das hatte ich mir schon lange wieder einmal gewünscht.
Das Thema um einen alten Fluch fand ich sofort total interessant
und die Ausflüge nach Kaliningrad sehr mysteriös. Leider hört das Buch
praktisch mittendrin auf und ich muss jetzt so schnell wie möglich den 2. Teil haben.
Das Buch hat echtes Suchtpotenzial. Der Schreibstil ist wunderbar flüssig und
die Seiten fliegen geradezu an einem vorbei. Ich wollte extra langsam lesen,
damit ich länger an der Geschichte habe, aber das war mir leider nicht möglich.
Die bildhafte Sprache tat ihr übriges um das Buch zu einem absoluten Lesegenuss
zu machen.
Leider gibt es auch einen negativen Punkt. Trotz
professionellem Lektorat fanden sich einige Fehler im Buch. Das finde ich sehr
schade, denn es störte doch den Lesefluss. Da hat die Autorin für eine Leistung
bezahlt, die sich nicht bekommen hat. Darum werde ich auch keinen Punkt
abziehen. Olaf ist toll beschrieben und er hat einen sehr vielseitigen
Charakter, der ihn sehr menschlich macht. Man kann sich mit seinen Ängsten und
Sorgen gut identifizieren.
Ich vergebe für dieses Buch 5 von 5 Byrons, den
Favoritenstatus und eine absolute Leseempfehlung an alle, die sich gerne
gruseln. Diese Geschichte war wirklich genau nach meinem Geschmack und ich bin
sehr froh, dass ich noch 3 Teile vor mir habe. Morgen werde ich mir gleich Teil
2 besorgen und ich kann es echt kaum noch erwarten zu erfahren, wie es mit Olaf
weiter geht. Ein ganz toller Horrorroman, den man, hat man ihn einmal begonnen,
nicht wieder aus der Hand legen kann.
Vielen Dank an Patrizia Prudenzi für das tolle
Leseerlebnis.
© Beate Senft