In "Das Lied von Anevay & Robert" entführt uns Erik Kellen in eine
Welt verschiedener Genre. In meinen Augen eine gelungene Mischung.
Anevay
und ihr Vater scheinen sich auf der Flucht zu befinden. Nachdem Anevay
aus dem fahrenden Auto springt, wird sie von den gefürchteten
Schwarzhüten aufgegriffen und in das Gefängnis Fallen angels gebracht.
Dort versucht man, herauszufinden, ob sie eine Zauberin ist, da man sie
für eien Wild One hält. Ein junges Mädchen von den Stämmen, dessen Magie
sich gerade entfaltet. Aber wird sie auch herausfinden, wer und was sie ist?
Robert
ist ein junger Lord, der in einem Zug der Königin nach Hammaburg fährt,
weil der Sohn des Kaisers einen Auftrag für ihn hat. Der Zug wird
überfallen, was eigentlich nicht hätte passieren dürfen. Eine Abschrift
des Tagebuchs seines Großvaters und sein selbstgebauter Revolver
verschwinden. Robert schwant nichts Gutes. Dieses Gefühl verstärkt sich,
als man ihm eine Odinstochter des fünften Ordens zur Seite stellt und
nimmt auch in Hammaburg nicht ab.
Was wird hier gespielt? Und kann er sein Geheimis bewahren?
Wir begleiten abwechselnd die 16jährige Anevay und den jungen Lord Robert Humberstone durch die Geschichte.
Im gesamten Buch treffen wir auf indianische und nordische Mythologie.
Mit
Anevay befinden wir uns in New York mit Elementen der Phantastik,
Mythologie und Steampunk. Mit Robert befinden wir uns im nordischen
Feuerbund, der aus Britannien, Germanien, Norwegen, Schweden,
Österreich, den Niederlanden, Island und Dänemark besteht. Hier stechen
Steampunk und nordische Mythologie hervor.
Mir persönlich hat das
Buch wirklich gut gefallen. Erik Kellen hat einen schönen Schreibstil.
Niemals platt, eine bildhafte Sprache, brutalere Szenen werden nicht
vulgär beschrieben. Er hat auf eine Art und Weise offene Fragen in den
Text fließen lassen, dass ich es kaum erwarten konnte, weiterzulesen.
Doch offenbart er die Anworten dazu nur in winzigen Häppchen. Jede noch
so kleine Antwort wirft neue Fragen auf.
Normalerweise verliere ich
irgendwann die Geduld, wenn sich so etwas durch das gesamte Buch zieht.
Aber hier? Ich kann es gar nicht richtig beschreiben. Der Schreibstil,
die Mischung der verschiedenen Genre... ich musste einfach weiterlesen
und würde die Fortsetzung am liebsten jetzt sofort vor mir liegen haben.
Kleiner
Kritikpunkt wäre, dass die Figuren an wenigen Stellen etwas blasser
rüberkommen, als an anderen und manchmal zu viele Fragen auf einmal
auftauchen. Aber das tat meinem Lesespaß trotzdem keinen Abbruch.
Wie
der Titel schon vermuten lässt, werden sich die Geschicke von Anevay
und Robert noch miteinander verweben. Ich bin mehr als gespannt, was
mich in der Forsetzung erwarten wird, wie der Autor die beiden Stränge
zusammenbringt.
Ich bin mir sicher, dass Erik Kellen sich im zweiten
Band steigern wird und die Figuren sich zu einem 100%ig klaren Bild
verdichten werden.
Am Ende bleibt mir nur zu sagen: Klare
Leseempfehlung meinerseits und vielen herzlichen Dank, dass ich dieses
schöne Buch vorab lesen durfte!
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