Freitag, 15. August 2014

Richard Laymon - Der Geist [Beate]



So ein Ouija-Brett strahlt eine ungeheure Faszination aus, der sich kaum jemand entziehen kann. So geht es auch einer Gruppe Studenten, die so ein Brett auf der Abschiedsparty von ihrer Dozentin finden. Schnell haben sie auch Kontakt zu einem Geist, der ihnen von einem Schatz in den Bergen erzählt. Natürlich macht sich die Gruppe sofort auf den Weg in die einsame Gegend um den Schatz zu finden. Doch sie sind nicht alleine......

"Der Geist" ist ein typischer Laymon. Eine Gruppe von jungen Menschen begibt sich in Gefahr. Manche wachsen über sich hinaus, einer bleibt der Arsch der er schon immer war, es gibt die Sympathieträger und der Rest ist ganz o.k.. Und wie von Laymon gewohnt, gibt es wieder einiges an Spannung, Sex und Gewalt. Das gehört einfach dazu. Nein, das macht diese Bücher aus und ist fester Bestandteil.   Darum lieben wir diese Geschichten. Darum hat Laymon auch in Deutschland seine treuen Fans, auch über seinen Tod hinaus.

Eigentlich spare ich mir die Bücher von Richard Laymon für schlechte Zeiten auf. Eine Leseflaute? Kein Problem, ein Laymon geht immer. Aber dieses Mal konnte ich das Buch einfach nicht ins Regal stellen, sondern erlag der Versuchung. Das lag wohl auch daran, dass einige Leute aus unserer Horrorgruppe das Buch auch sofort lasen und mir gewaltig die Nase lang machten.

Der Einstieg war wieder absolut problemlos und ich war schon auf der ersten Seite in der Geschichte gefangen. Der ewig wuschige Howard und die schüchterne Angela schloss ich sofort in mein Herz. Aber auch die Dozentin Corie und ihr Freund Chat mochte ich ziemlich gerne. Die anderen Charaktere fand ich gut gelungen, wenn auch nicht immer sympathisch. Aber das müssen sie ja auch nicht alle sein.

Gleich nachdem Kontakt mit dem Geist, macht sich die Gruppe auf den Weg. Sie rüsten sich aus und fahren einfach planlos mitten in die Berge. Schon vorher bekommt man die erste Gänsehaut verpasst und nachdem sie dann angekommen sind, geht es richtig los. Es gab eine kurze Zeitspanne, in der es mir ein wenig zu viel um Sex ging und die Spannung etwas nachließ. Aber die letzten 50 Seiten konnten mich wieder versöhnen. Ich las dann wirklich bis morgens um 02:00 Uhr, weil ich unbedingt wissen musste, wie das Buch endet.

Laymons Schreibstil ist einfach super. Plastisch und bildhaft, erzeugt er ein tolles Kopfkino. Dabei liest sich die Geschichte locker und flüssig. Ich bin ehrlich froh, dass ich noch einige ungelesene Bücher des Autors im Regal stehen habe und hoffe, dass auch noch so manches ins Deutsche übersetzt wird. Es ist schon ungerecht, dass so ein toller Autor so früh sterben musste.Er hat einfach eine ganz besondere Art zu schreiben, die auch bei "Der Geist" voll zum Tragen kam. Ich möchte nicht zu viel verraten, aber es warteten einige Überraschungen auf das Jungvolk.

Ich vergebe für diese 500 Seiten tolle Unterhaltung 4 von 5 Byrons, weil es noch spannendere Bücher des Autors gibt. Eine Leseempfehlung muss ich, glaube ich, nicht aussprechen, denn sicher haben alle Horrorfans schon von Richard Laymon gehört. Wenn nicht, solltet ihr das schnellstens nachholen. Es lohnt sich wirklich. 

© Beate Senft                      





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