Sonntag, 26. April 2015

Sandrone Dezieri - In der Finsternis





Verlag: Piper
Autor: Sandrone Dezieri
Titel: In der Finsternis
Minuten: 558 Minuten
ISBN:
978-3492056885
ASIN:
B00Q2OSUTG

Sprache: Deutsch
Medium: Hardcover
Genre: Thriller








Dante Torre wurde als kleiner Junge entführt und 11 Jahre lang gefangen gehalten, von einem Mann, den er Vater nennen musste. Um zu überleben musste Dante lernen die Körpersprache des Vaters genau zu lesen. Nach seiner Flucht ist Torre ein Mann, der kaum mit dem Leben klar kommt, aber er ist in der Lage alle Menschen zu lesen und verdient so sein Geld, indem er ab und zu Polizei oder Anwälten hilft. Als wieder ein kleiner Junge entführt wird, bittet die Polizistin Colomba Castelli den psychisch labilen Mann ihr zu helfen. Colomba ist gerade beurlaubt, wurde aber von ihrem Vorgesetzten gebeten, sich des Falls anzunehmen. Auch die Polizistin hat schreckliches erlebt und gemeinsam versuchen die Beiden einen Mann zu finden, an den sonst niemand glaubt und vor dem Dante immer noch schreckliche Angst hat.

Das Buch ist zur Zeit fast in aller Munde und wird ziemlich gelobt. Als ich "In der Finsternis" als Rezensionsexemplar angeboten bekam, freute ich mich natürlich und konnte es kaum erwarten, das Buch zu beginnen. Aber das änderte sich ziemlich schnell.

Am Anfang der Geschichte stürzen sehr viele Namen und Personen auf einen ein. Es werden Dinge angedeutet, die erst am Ende des Buches einen Sinn ergeben und ich gab es irgendwann auf, mir zu merken, wer wer und für was verantwortlich ist. 

Die Geschichte hört sich erst mal unglaublich gut an. Ein Mann der als Kind entführt wurde und 11 Jahre lang in der Gewalt seines Peinigers war und der sich absolut sicher ist, dass dieser Mann noch lebt und auch weiter Kinder entführt und zu willenlosen Sklaven macht. Daraus hätte man ein richtig gutes Buch machen können. 

Aaaaaaber, ich empfand den Schreibstil als recht ermüdend und zäh. Es gab sehr viele Längen und so richtig Spannend wurde es erst auf den letzten 100 Seiten. Durch die restlichen 450 Seiten habe ich mich wirklich gequält. Ich finde, das ist zu wenig um einen Leser bei der Stange zu halten und wäre es nicht ein Rezensionsexemplar gewesen, hätte ich spätestens nach 100 Seiten abgebrochen. Denn zu diesem Zeitpunkt war mir bereits vollkommen egal, was vielleicht noch passieren könnte. Am Ende war ich natürlich froh, mich durchgequält zu haben, aber hätte ich wirklich abgebrochen, hätte ich nicht das Gefühl gehabt, etwas verpasst zu haben. 

Was das Buch einiger maßen interessant macht sind die beiden kaputten Charaktere Torre und Caselli. Dante Torre ist mit seinen vielen Ängsten und Macken sehr liebenswert und ich wollte ihn immer beschützen und trösten. Colomba ist eine taffe Frau, die ich eigentlich nur mochte, weil sie so gut mit Dante klar kam. Sie ist auf jeden Fall interessant aber sympathisch fand ich sie nur selten. 

Alles zusammengenommen ergibt das für mich 2,5 von 5 Byrons. Da ich hier nicht mit halben Byrons bewerte, runde ich auf, denn 2 Punkte finde ich dann doch zu wenig. Aber wie immer gilt es, euch eine eigene Meinung zu bilden. Gerade bei diesem Buch gehen die Meinungen ja sehr weit auseinander. Ich jedenfalls, bin verdammt froh, jetzt ein neues Buch beginnen zu können und hoffe, dass mich das mehr begeistern kann.

© Beate Senft                                





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