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Freitag, 8. Mai 2015
Stefanie Kasper - Das verlorene Dorf
Verlag: Goldmann
Autor: Stefanie Kasper
Titel: Das verlorene Dorf
Seiten: 380 Seiten
ISBN: 978-3442479771
ASIN: B00QZEKYRE
Sprache: Deutsch
Medium: Taschenbuch
Genre: Roman
Oberbayern 1843. Die junge Rosalie hat es nicht leicht. Sie wird mit schneeweißer Haut, sehr hellblonden Haaren und im Licht rot leuchtenden Augen geboren und gleich nach der Geburt von ihren Eltern ausgesetzt. Zum Glück findet sie Schwester Agnes, die in einem Waisenhaus arbeitet. Aber auch dort schlägt ihr nur Hass und Verachtung entgegen. Auch hilft es nicht, dass sie immer tote Menschen und Tiere zeichnet. Sobald sie alt genug zum Arbeiten ist, wird sie an ein anderes Waisenhaus übergeben und auch dort ergeht es ihr nicht besser. Das ändert sich schlagartig, als sie Romar kennenlernt. Der junge Mann lebt mit seiner Familie mitten im Wald und verliebt sich Hals über Kopf in die junge Frau. Doch sie wird gewarnt, auf keinen Fall mit ihm zu gehen. Denn es gibt böse Gerüchte über die Gemeinschaft im Wald. Trotzdem heiratet sie den Mann, der sie so mag wie sie ist. Sehr herzlich wird sie in die Gemeinschaft aufgenommen und fühlt sich zum ersten Mal glücklich und geborgen. Doch plötzlich geschehen seltsame Dinge und schließlich weiß Rosalie nicht mehr was sie denken soll. Schwebt sie wirklich in Gefahr?
Boah, war das eine tolle Geschichte. Ich wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen und hatte es in 2 Tagen gelesen, was für mich in letzter Zeit schon beachtlich ist. Diese Story hat mich voll gepackt und ich habe schrecklich mit Rosalie gelitten. Sie ist so ein wunderbarer und warmherziger Mensch und wird wegen ihres Aussehens behandelt wie ein Monster. Sie wird Nachtwesen genannt und die Menschen haben Angst vor ihr und hassen sie.
Auch Romar ist ein interessanter Charakter, der sich nicht in einem Satz beschreiben lässt. Er liebt Rosalie sehr ist aber seiner Familie verpflichtet, die seltsame Rituale pflegt. Er ist hin- und hergerissen und verzweifelt bald. Das hat die Autorin wirklich sehr gut in Worte gefasst.
Auch die restlichen Dorfbewohner sind sehr gut dargestellt, auch wenn ich sie nicht verstand. Aber ich bin ja auch nicht so aufgewachsen und erzogen worden wie sie. Da kann ich leicht reden.
Überhaupt gefiel mir der Schreibstil sehr gut. Er war wunderbar bildhaft, so dass ich mich mitten im Dorf wähnte und alles hautnah miterleben konnte. Vielleicht hat mich die Geschichte auch deshalb so mitgerissen.
Ich vergebe für dieses großartige Buch 5 von 5 Byrons, den Favoritenstatus und eine uneingeschränkte Leseempfehlung. Am Liebsten würde ich das Buch gleich noch einmal lesen und hoffe, dass meine nächste Auswahl genauso ein Volltreffer ist.
© Beate Senft
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