Dienstag, 10. September 2013

René Junge - Legenden aus der Zwischenwelt


Kurzgeschichten zu rezensieren fällt mir immer sehr schwer. Soll ich die Bewertung allgemein schreiben? Oder auf die einzelnen Geschichten eingehen? Da es hier nur 5 Geschichten sind, werde ich auf jede ganz kurz eingehen. Und eins kann ich euch sagen: Die Stories  sind richtig böse. Genauso, wie ich mir Horrorkurzgeschichten wünsche. 
 
Die erste Geschichte heißt „Animal inside“
Hier entdeckt der Protagonist Ben Leary im Internet eine Werbung zu einem Mittel, das verspricht, das Tier aus jeder Frau herauszuholen und sie zu einer sexhungrige Bestie zu machen. Ben bestellt das Mittel und ist nicht so ganz zufrieden mit dem Ergebnis… Hier musste ich feststellen, dass ich immer wieder vor mich hin grinste. Ich möchte gar nicht darüber nachdenken, was das über mich aussagt.  Die Story ist aber auch absolut irre.

Danach folgt „Stan“
Stan hatte kein besonders gutes Verhältnis zu seiner Mama, was sich auf sein ganzes Leben auswirkt. Die Geschichte fand ich richtig krass, auch wenn ich schon vermutete auf was das alles rausläuft. Trotzdem machte es richtig Spaß das Geschehen zu verfolgen. Manchmal konnte ich mich sogar ein wenig in Stan hineinversetzen, denn es werden immer wieder kurze Sequenzen seiner Vergangenheit beschrieben.

Die dritte Geschichte heißt „Dreamdevil
Der kleine Harry leidet unter schrecklichen Alpträumen. Der Psychologe Dr. Spencer soll ihm helfen. Doch es passiert etwas, mit dem Dr. Spencer nie gerechnet hätte . Dreamdevil hatte es absolut in sich. Was so ganz normal mit einem Jungen, der schreckliche Alpträume hat anfing, entpuppte sich ganz schnell zu einem richtigen Mega Alptraum.  In dieser Geschichte fließt auch ein wenig Blut.

Nach „Dreamdevil“ folgt „Unberührbar“
Die Geschichte hat es in sich. Mitch Dunn steht am Busbahnhof und wartet auf seinen Anschluss nach Vegas. Plötzlich taucht ein Mann in der Menge auf und tötet alle Leute um ihn herum. Dann nimmt er Kurs auf Mitch und der denkt, sein letztes Stündchen hätte geschlagen. Aber es kommt noch viel schlimmer. Das war für mich die blutigste und brutalste Geschichte. Ich mag sie.

Die letzte Geschichte heißt „Die Weltlosen“
Norah Parcs hat sich den Traum von einem kleinen Antiquariat erfüllt, doch die Geschäfte gehen nicht gerade gut und immer mehr Geschäfte und Wohnungen in der Straße stehen leer. Selbst ihr bester Kunde Mr. Keeper zieht aus und hinterlässt ihr einen Karton voller seltsamer Notizen und Geschichte. Ob etwas davon wahr ist? Klasse Story. Wir kommt man nur auf solche Ideen?

Alle 5 Geschichten haben eins gemeinsam: Sie konnten mich absolut begeistern. René Junge hat mich mit seinen Storys total erwischt, denn sie sind richtig böse. Einfach herrlich wie der Autor hier mit unseren Ängsten spielt.
Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und sehr bildhaft. Auch wenn ich die eine oder andere Szene nicht unbedingt vor meinen Augen haben wollte. Der Autor kommt auch immer sofort auf den Punkt und es gibt kein Geschwafel oder lange Erklärungen. Das nervt mich nämlich total bei Kurzgeschichten. Wenn erst lang und breit erklärt wird und dann ist die Geschichte zu Ende. Hier gibt es wirklich absolut nichts zu meckern, außer vielleicht, dass ich gerne noch weitere Geschichte gelesen hätte. Darum gibt es für dieses Debüt von Kurzgeschichten 5 von 5 Byrons und den Wusch nach mehr.  Vielleicht ja auch einen Horrorroman.

© Beate Senft



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