Alles fängt ganz harmlos an. Sussanah Calahan entdeckt
morgens 2 kleine rote Punkte an ihrem Arm und ist überzeugt davon, dass sie
Wanzen im Bett hat. Der herbeigerufene Kammerjäger kann das nicht bestätigen,
doch Susannah besteht darauf, dass ihre Wohnung ausgeräuchert wird. Und auch
danach ist sie sich noch sicher, dass alles voller Wanzen ist. Dabei führte
Susannah bis dahin ein sehr glückliches Leben. Sie arbeitet bei der New York Post als Journalistin, hat einen
tollen Freund und eine kleine Wohnung. Es könnte alles so schön sein. Doch dann
beginnt die junge Frau Dinge zu vergessen und ihre linke Hand und der Fuß
werden taub. Diverse Untersuchungen bringen kein Ergebnis. Als sie anfängt
Dinge zu sehen, die sonst niemand sehen kann ist es nur noch ein kleiner
Schritt bis in die Psychiatrie. Ohne die Hartnäckigkeit ihrer Eltern hätte
Susannah wohl den Rest ihres Lebens dort verbracht.
Was für eine Geschichte. Der Alptraum schlechthin. Man
erkrankt an einer unbekannten Krankheit die keiner diagnostizieren kann und
landet für immer in der Psychiatrie. Wie muss das für Susannah und die Familie
gewesen sein? Eine Zeit lang hat Susannah ja überhaupt nichts mehr um sich
wahrgenommen. Sie lag vollgepumpt mit Medikamenten in der Psychiatrie,
abgeschoben als nicht heilbar. Doch ihre Eltern geben nicht auf. Konsultieren
den bekannten Neurologen Souhel Nijjar, der schließlich entdeckt, dass die
junge Frau an einer sehr seltenen Autoimmunerkrankung leidet. Mit den
entsprechenden Medikamenten kann sie wieder ein ganz normales Leben führen.
Das Buch hat mich tief bewegt und ich habe sehr mit
Suannah Calahan gelitten. Hatte Angst um sie und konnte nicht fassen, wie
schnell jemand nur noch mit Medikamenten ruhig gestellt wird. „Feuer im Kopf“
ist ein Sachbuch, aber spannender als jeder Roman. Ich war gefesselt von dieser
schrecklichen Geschichte und hoffte auf ein gutes Ende. Das Buch ist nicht
einfach zu lesen. Es kommen sehr viele medizinische Ausdrücke vor, aber ohne
sie geht es eben nicht. Ein authentischer Bericht einer Frau, die sich an viele
Dinge in ihrem Leben nicht mehr erinnern kann. Die sich auf die Aussagen
Anderer verlassen muss. Ich vergebe für dieses Buch 5 von 5 Byrons und kann
nur hoffen, dass niemand den ich kenne so etwas durchmachen muss.
© Beate Senft
Hört sich wirklich gut an ;)
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