In Berlin bricht ein rätselhaftes Virus aus. Menschen mit Migrationshintergrund verwandeln sich in fleischfressende Untote und fallen über die gesunden Menschen her. Teile Berlins werden abgeriegelt und die Soldaten auf den Wachtürmen knallen einfach alles ab, was sich der Mauer nähert. (Erinnert uns das nicht an etwas?) Sendheim, der als Politiker schon einmal in Ungnade gefallen ist, erklärt der Bevölkerung, dass man das Virus nicht mehr Lazarus-Virus, sondern Mohammed-Virus nennen sollte und schürt den Hass auf alle Menschen die auch nur annähernd südländisch aussehen. Der Reporter Robert Truhs, der Sendheim schon einmal bloß gestellt hat, beginnt zu ermitteln und er lässt sich von niemanden beeinflussen. Berlin gleicht einem brodelnden Hexenkessel. Wie lange kann die Ordnung noch Aufrecht gehalten werden?
Oh man. Wieder mal ein ganz klarer Fall von falschen Erwartungen. Ich hatte einen schönen blutigen Zombieroman erwartet, in dem wir erfahren wie die Seuche ausbricht, was man dagegen tut und in dem es ordentlich zur Sache geht. Bekommen habe ich eigentlich einen Politthriller, in dem es eben zufällig um den Ausbruch einer Seuche geht.
Dafür kann natürlich weder der Autor noch das Buch etwas, aber ich habe mich nicht mit der Geschichte anfreunden können. Ich denke, wenn ich andere Erwartungen gehabt hätte, wäre es besser gelaufen, aber so war ich einfach nur froh, als ich das Buch endlich beendet hatte, denn Politthriller sind so gar nicht meins. Ihr wisst bestimmt wie das ist, wenn man absolut keine Lust mehr hat ein Buch zu lesen. Man merkt es daran, dass man sogar lieber die Böden putzt, als weiterzuschmökern.
Was mich am Meisten gestört hat war, dass die Menschen diesem Sendheim blind vertraut haben. Er versprüht seinen Hass und alle plappern es nach. Niemand denkt selbst. Außer vielleicht Robert. Trotzdem war der Schreibstil sehr flüssig und auch die Charaktere waren gut gezeichnet. Die wechselnden Erzählperspektiven haben mir auch sehr gut gefallen. Am Ende blieben aber ein paar Fragen offen und es gab ein paar kleine Logikfehler. Aber nichts tragisches.
Wie bewerte ich jetzt dieses Buch? Bewerte ich den Schreibstil und die Charaktere? Dann müsste das Buch 5 Byrons bekommen. Aber ich hatte ja etwas anderes erwartet und musste mich leider durch das Buch quälen. Darum würde ich vielleicht 2 Byrons vergeben. Das ist aber nicht die Schuld des Autors. Ich tue mich wirklich sehr, sehr schwer. Aber nachdem ich jetzt mal eine Zeit lang darüber nachgedacht habe bin ich der Meinung, ich sollte doch bewerten wie mir das Buch insgesamt gefallen hat. Perfekt wären 3,5 Byrons. Da der Lesespass für mich nicht da war, runde ich ab auf 3 Byrons und bitte euch, das Buch bei Interesse auf jeden Fall selbst zu lesen, denn ich denke doch, dass es an mir lag und nicht am Buch.
© Beate Senft
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