Samstag, 13. Dezember 2014

Anthony Horowitz - Der Fall Moriarty [Beate]



Sherlock Holmes und sein größter Feind Professor Moriarty treffen bei den Reichenbachfällen in der Schweiz aufeinander. Scheinbar fanden beide bei diesem Treffen ihr Ende, auch wenn die Leiche von Holmes nie gefunden wurde. Die Polizei fischt einen Mann aus dem Wasser, den sie für Moriarty halten. Aber ist er es auch? Um sich Gewissheit zu verschaffen fährt Inspektor Athelney Jones in die Schweiz. Dort trifft er auf den Pinkerton-Detektiv Frederick Chase, der extra aus Amerika gekommen ist, weil er hinter
Clarence Devereux her ist und dieser ein Treffen mit Moriarty vereinbart hatte. Die beiden Männer beschließen gemeinsam zu ermitteln und fahren nach London, wo sie mit einer Reihe grausamer Morde konfrontiert werden. Wer steckt dahinter? Devereux? Moriarty oder seine Hintermänner? Oder vielleicht beide gemeinsam? 


Ich bin ein großer Fan von Sherlock Holmes und der erste Band von Anthony Horoitz "Das Geheimnis des weißen Bandes hatte mir sehr gut gefallen. Da war es ja klar, dass ich auch den Folgeband haben musste. Aber irgendwie sprang der Funke hier nicht über. Mir fehlte der Humor, die Schlagfertigkeit. Der Roman liest sich irgendwie sehr trocken, ohne größere Spannungsbögen und lässt mich etwas ratlos zurück.

Was ist es, das diesen Band so viel schlechter erscheinen lässt als der erste Fall? Ich kann es nicht sagen. Ich weiß nur, dass ich mich regelrecht zwingen musste, immer weiterzulesen. Klar, gab es auch gute Szenen und Seiten, die ich recht schnell las, aber im großen und ganzen fühlte ich mich gelangweilt. 

Dabei mag ich Inspektor Jones und Detektiv Chase, die beiden Männer, die so unterschiedlich sind und dennoch gut miteinander harmonieren. Sie waren mir zwar sympathisch, aber sie öffneten sich mir als Leser nicht und blieben einfach nur Figuren in einem Buch. Sie wurden nicht vor meinen Augen lebendig, so wie ich es aus anderen Büchern kenne. 

Der doch historisch angehauchte Schreibstil, die vielen überraschenden Wendungen und das unerwartete Ende versöhnten mich dann wieder ein wenig. Darum vergebe ich für "Der Fall Moriarty" 3 von 5 Byrons. Diese Buch muss man selbst lesen und sich eine eigene Meinung bilden. Ich denke, dass gerade Leser, die nicht alle Bücher von Arthur Conan Doyle verschlungen haben, begeistert von den Sherlock-Holmes-Romanen von Horowitz sein werden. Eingefleischten Fans wird wohl etwas fehlen. 

© Beate Senft                       


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