Mittwoch, 12. August 2015

Brigitte Janson - Holunderherzen [Marina]





Verlag: List
Autor: Brigitte Janson
Titel: Holunderherzen
Seiten: 336 Seiten
Print:
978-3548612874
ASIN: B00WWNPR4W

Sprache: Deutsch
Medium: Taschenbuch
Genre: Roman








Zum Autor:
Die Autorin Brigitte Janson wurde 1957 in Lübeck geboren, verbrachte ihre Kindheit aber im Tessin und in Rom, ehe sich die Familie in Hamburg niederließ, als sie 12 Jahre alt war. Nach dem Schulabschluss ging sie nach Uelzen, wo sie bei der Allgemeinen Zeitung zunächst als Volontärin und anschließend als Redakteurin arbeitete. Nach fünf weiteren Jahren bei der Landeszeitung in Lüneburg kehrte sie nach Hamburg zurück, um bei der Zeitschrift Auf einen Blick als Redakteurin zu arbeiten.
Im Sommer 1989 machte sie einen Schnitt in ihrem Leben und zog mit einer Freundin nach Pesaro in Italien, wo sie sich zunächst mit dem Schreiben von Kurzgeschichten für Frauenzeitschriften über Wasser hielt. Zudem lernte sie ihren späteren Mann Giancarlo kennen, mit dem sie Zwillingsmädchen bekam, doch leider verstarb er bereits neun Monate später.
So musste sie weiterhin Kurzgeschichten schreiben, ehe die Töchter groß waren und sie mehr Zeit für sich hatte, um ihren Traum von einem großen Roman zu verwirklichen. Dieser Roman Die Tortenbäckerin, ausgerechnet ein Hamburg-Roman, geschrieben in Italien, erschien 2011 im Ullstein-Verlag.
Brigitte Janson hat unter mehreren Pseudonymen Liebesromane veröffentlicht und lebt mit ihren Töchtern weiterhin in den italienischen Marken. Sie ist seit 2003 Mitglied bei DeLia und ist dort auch bei der Vergabe des Literaturpreises sehr aktiv.

Zum Cover:
Das Cover ist in einem hellen Ton gestaltet, auf diesem natürlich wie im Titel schon angedeutet Holunder zu sehen ist. Auch Vögel zieren das Cover. Es gibt auch einen Bezug zur Geschichte, da Anne in ihrem Betrieb als Spezialität gebackene Holunderherzen anbietet. Die Holunderpflanze ist außerdem ein großes Thema und begleitet die ganze Geschichte immer wieder.
Es ist schön anzuschauen, eine kauf aufgrund des Covers würde es bei mir allerdings nicht geben!

Hauptprotagonisten:
Anne Winkler: besitzt in Hamburg einen gut laufenden Partyservice, wurde gerade von ihrem Freund Roland verlassen und hat einen Tapetenwechsel dringend nötig
Tilly Winkler: Anne´s Tante. Sie lebt in einer Wohnwagensiedlung, dem sogenannten „Holunderdorf“, ist etwas schrullig und hat Haare auf den Zähnen. Zu ihr gehört der Mops Hugo.
Thies Arens: Fischer und heimlicher Verehrer von Tilly
Carsten Sörensen: Dorfarzt und heimlicher Schwarm von Anne Winkler

Zum Inhalt:
Nach einer gescheiterten Beziehung hat Anne die Nase voll von der Liebe und hofft auf die heilende Wirkung ihrer Tante. Die eigenwillige Tilly ist das schwarze Schaf der Familie und Annes großes Vorbild. Doch Tilly scheint selbst nicht ganz auf der Höhe zu sein: Ihr Öko-Hof in der Lübecker Bucht ist halb verlassen, einzig ihr Mops Hugo leistet ihr Gesellschaft. Hinter der spröden Fassade ihrer Tante entdeckt Anne eine verletzliche Frau, die oft zerstreut wirkt. Anne beschließt zu bleiben und den wild wachsenden Holunder auf Tillys Hof zur neuen Einnahmequelle zu machen. Dabei wird sie tatkräftig unterstützt vom Fischer Thies, und auch der Landarzt Carsten lässt sich überraschend oft blicken. Vielleicht ist in Sachen Liebe ja doch noch nicht alles zu spät?

Meine Meinung:
Ich hab ziemlich lange gebraucht um in das Buch hineinzufinden und Spaß daran zu haben. Die ersten 100 Seiten waren schwere Kost, da sich nichts wirklich ereignet hat und man auch keinerlei Anstieg einer Spannungskurve erkennen konnte. Die Geschichte plätscherte so dahin, ohne dass wirklich etwas passierte. Dazu kam noch, dass mir Anne Winkler anfangs so unsympathisch war und mir regelrecht auf die Nerven gegangen ist. Das alles wurde erst dann wirklich besser als Anne ins Holunderdorf kam, ihr Leben änderte und die Geschichte etwas an Fahrt aufnahm.
Der Plot der Story gibt jetzt nicht wirklich allzuviel her und man darf wohl auch nicht zu viel erwarten, doch gibt man dem Buch auch nach den ersten 100 Seiten eine Chance kann man doch noch gut in die Story hinein finden und ein echtes Lesevergnügen haben.
Richtig gut in die Geschichte passt die verschrobene Tante Tilly, die dem ganzen mit ihrer Art immer wieder neuen Schwung gibt, deren eigene Geschichte jedoch auch zum Nachdenken anregt.
Es ist toll beschrieben, wie sie sich selbst im Verlauf ihrer Krankheit sieht und wie es für andere erscheint. Sie ist eine mutige Frau, die trotz fortschreitender Krankheit weiß, was sie will. Das hat mich sehr beeindruckt.
Und auch Anne halte ich im Nachhinein für sehr mutig. Denn wie viele Leute schaffen es denn tatsächlich alle alten Zelte abzubrechen und anderswo ein neuen, erfolgreiches und glückliches Leben zu führen?
Sympathisch war mir auch der Landarzt Carsten Sörensen, der nach dem Tod seiner Frau, zusammen mit seiner Tochter, Tilly und Anne wieder Schritt für Schritt ins Leben zurückfindet! Er hat es verdient glücklich zu sein!

Mein Fazit:
Ich kann für dieses Buch drei solide Byrons vergeben, ein Highlight war es für mich aber leider nicht! 

© Marina Sharma         

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