Lehrer Mayer ist stink sauer. Heute hatte er mit seiner
Schulklasse einen Ausflug in ein Museum gemacht und gerade hat ihn der
Nachtwächter von dort angerufen um ihm mitzuteilen, dass hier noch 4 seiner
Schüler seien, die er wohl „vergessen“ hat. Also setzt er sich in sein Auto und
fährt bei Eis und Schnee den weiten Weg um diese Gören abzuholen. Auf dem Rückweg
gerät er auch noch in einen Stau und da zerbricht etwas in ihm. Er wirft die
Handys der 4 jungen Leute aus dem Autofenster und nimmt eine Abzweigung zur Hütte eines Freundes, mitten im Wald. Dort
hält er Lucy, Marie, Ben und Daniel gefangen. Was hat er vor mit seinen
Schülern? Hat er komplett den Verstand verloren?
Der Klappentext hörte sich so toll an und machte mich
neugierig auf dieses Buch. Doch etwas ungläubig schaute ich auf die Seitenzahl.
Die Geschichte ist nur 102 Seiten lang. Klar, dass sich da keine ausgeklügelte
Geschichte vor einem ausbreitet, sondern alles wie im Zeitraffer abläuft. Die
Idee war sehr gut und man hätte da richtig viel draus machen können. So war es
sehr komprimiert und nur das Wichtigste wurde erzählt. Eine wirkliche Spannung
kam da leider nicht auf.
Unglaublich fand ich auch, dass ein Lehrer auf der Heimfahrt
von einem Ausflug nicht merkt, dass 4 Schüler fehlen. Bei uns wurde immer
durchgezählt oder wurde gefragt, ob jeder seinen Nebenmann hat. Aber o.k. Es
war eben wichtig für die Geschichte. Und auch warum, die 4 nicht mit nach Hause
gefahren sind, war mehr als seltsam. Ben und Marie knutschten auf dem Klo, Lucy
war in einer Jurte eingeschlafen und Daniel las in einem Buch. Und als sie dann
von ihrem Lehrer festgehalten wurden hielten sie nicht etwa zusammen, nein, sie
machten sich noch gegenseitig fertig. Man erfährt ein paar Gedanken des
Lehrers, der ja am Anfang auch noch vollkommen normal rüber kommt, aber dann
beginnt man doch an seiner geistigen Gesundheit zu zweifeln. So ein normaler
Kerl scheint er wohl noch nie gewesen zu sein.
Aber alles in allem ist es eine nette Geschichte für
Jugendliche und ich fühlte mich gut, wenn auch nur sehr kurz unterhalten. Darum
vergebe ich 3 von 5 Byrons und finde es ein wenig Schade, dass die Autorin die
Geschichte nicht ein wenig ausgebaut hat, denn sie hatte viel Potenzial.
© Beate Senft
Den hast du dir verdient, Liebes!
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