Mittwoch, 1. Januar 2014

Martin Schemm - Das Geheimnis des goldenen Reifs

König Heinrich IV hat sich bei den Sachen sehr unbeliebt gemacht. Er nimmt ihnen ihren Besitz und ihre Titel, baut ihnen Burgen vor die Nase und besetzt sie mit seinen treuen Untertanen und er zwingt sie zu einem Treueeid. Die sächsischen Fürsten möchten sich das nicht länger gefallen lassen und rüsten zum Kampf. Helfen soll ihnen ein goldener Armreif namens Wurdbouga, der Zauberkraft besitzt und von den Schwarzelben geschmiedet wurde. Der Reif gelangt in die Hände von Pfalzgraf Friedrich von Gozeka, der die Sachsen im Kampf anführen soll und auf die Zauberkräfte des Armbandes vertraut. Wenn er denn rechtzeitig herausfindet wie er sie sich zu nutze machen kann.
Zur gleichen Zeit macht sich der Wechselbalg Lindfell auf den Weg, den Reif zu suchen und wieder dahin zu bringen, wo er vor langer Zeit gestohlen wurde. Ihm zur Seite stehen 2 Mönche und eine junge Frau. Werden sie das Armband rechtzeitig finden? Wird es Krieg geben zwischen den Sachsen und König Heinrich IV? Und was hat es mit dem Gang nach Canossa auf sich?


Die Vorstellung einen gut recherchierten historischen Roman mit Fantasyelementen zu lesen übte einen großen Reiz auf mich aus. Von der Regentschaft Heinrichs IV ist mir, außer der Gang nach Canossa nicht viel bekannt, und so war das die beste Gelegenheit, mein Wissen zu erweitern. Die Fantasyelemente, dachte ich mir, lockern die Geschichte bestimmt super auf.


Natürlich habe ich mich vor dem Lesen des Buch erst einmal über diese Zeit informiert und so kann ich sagen, dass das Buch wirklich sehr gut recherchiert ist. Auch die verschiedenen Charaktere, ob geschichtlich oder erfunden, haben mir sehr gut gefallen. Aber trotzdem konnte mich das Buch nicht wirklich begeistern. Es war gut zu lesen, aber teilweise zog es sich ganz entsetzlich und war sehr langatmig. Endlose Landschaftsbeschreibungen, Beschreibungen der Personen oder Burgen nahmen der Geschichte leider sehr viel von ihrer Spannung. Die unglaublich vielen Figuren sorgten zudem, gerade am Anfang, für sehr viel Verwirrung bei mir.


Inzwischen weiß ich, dass das Buch hoch gelobt wurde, was mir leider zeigt, dass es einfach das Falsche für mich war. Ich war nämlich wirklich froh, als ich es beendet hatte. Es wurde zwar ab der Hälfte etwas spannender, aber viel geändert hat das für mich auch nichts mehr. Der Schreibstil hingegen war wunderbar plastisch und die Landschaften und Personen zogen wie in einem Film an meinem geistigen Auge vorbei. Mir fällt es sehr schwer, dieses Buch gerecht zu bewerten. Einerseits die tollen Charaktere und die bildhafte Sprache, andererseits die Unmenge an Personen, die vielen, endlosen Beschreibungen und die Langweile. Ich habe lange darüber nachgedacht und mich entschlossen das Buch mit 3 von 5 Byrons zu bewerten. Aber wer Interesse an König Heinrich IV hat und von phantastischen Elementen in einem historischen Roman nicht abgeschreckt wird sollte es unbedingt selbst lesen. Bildet euch einfach eure eigene Meinung.

© Beate Senft                

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