Samstag, 17. August 2013

Royce Buckingham - Die Karte der Welt

Wex, ein einfacher Schweinehirte, lebt mit seinem Vater im Königreich Abrogan. Sein größtes Hobby ist es die Landschaft um ihn herum zu zeichnen. Ganz besonders die Berge, die seit ewig langer Zeit vom schwarzen Schleier begrenzt werden, der alles verschwinden lässt, was ihm zu Nahe kommt. Heimlich schwärmt er für Brynn, die Tochter des Grafen, die ihn natürlich nicht beachtet, steht er doch weit unter ihr. Dann tauchen die Soldaten der Palastwache in dem kleinen Dörfchen auf, auf der Suche nach Wex. Sie haben von seinem außerordentlichen Zeichentalent gehört und da ihr Kartograph krank wurde, soll der junge Schweinehirte mit ihnen ziehen um bei der Vermessung der Grenze zu helfen. Wex kann sein Glück kaum fassen. Und als Brynn sich der Truppe anschließt ist er sicher, er muss im siebten Himmel gelandet sein. Doch dann zeichnet er die ersten Striche auf die Landkarte und der Schleier beginnt sich zu verschieben. Und was sie dahinter erwartet ist nichts als Gefahr und der Tod.

Schon als ich das Cover dieses Buches sah, wusste ich, dass ich es auf jeden Fall lesen muss. Und als ich "Die Karte der Welt" dann von blanvalet zum Rezensieren bekam, konnte ich mein Glück kaum fassen. Ich begann sofort zu lesen und tauchte ab in die Welt des Schattens, der Soldaten, der unglaublichsten Kreaturen, der Freundschaft, der brutalen Kämpfe, der tollsten Landschaften und einer genialen Geschichte.

Unglaublich, welche tolle Welt Royce Buckingham hier erschaffen hat. Es gibt hier nichts, was es nicht gibt. Ob Riesen oder kleinwüchsige Menschen, Diebe, Mörder, schöne Frauen, freundliche Völker, Drachen, Monster und allen möglichen und unmöglichen Lebewesen. Ihr merkt es schon, ich bin wirklich restlos begeistert. Von der erste Seite an, hatte mich das Buch fest in seinem Griff und ich konnte es abends kaum aus der Hand legen um schlafen zu gehen. Immer war ich mit meinen Gedanken bei Wex und seinen Gefährten und fragte mich, wie es wohl weiter geht. Keine einzige Seite war langweilig oder auch nur langatmig. Und das bei 606 Seiten, die einfach so an mir vorbei flogen.

Es gibt nicht nur wunderbar gezeichnete Landschaften, die aber nie ausschweifend beschrieben werden, sondern auch unglaublich lebendige Charaktere. Egal ob gut oder böse, ich sah sie alle vor mir. Ich habe mit ihnen gelitten, gelacht und gebangt. Bin mit ihnen in Krater geklettert, durch Flüsse geschwommen und durch Wälder geflohen. Die Charaktere bleiben sich immer treu und wirkten dadurch unglaublich authentisch.

Das einzige negative ist, dass es der erste Teil einer Trilogie ist und ich jetzt wahrscheinlich sehr lange auf Band 2 warten muss. Noch ganz besonders hervorheben möchte ich die Karten, die immer wieder im Buch auftauchen und zeigen, wie die Welt hinter dem Schleier aussieht. Und da das Buch in meinen Augen einfach perfekt ist, bekommt es von mir volle 5 von 5 Punkten, den Favoritenstatus und eine absolute Leseempfehlung. Einfach nur großartig.

© Beate Senft  
                                  





Mittwoch, 14. August 2013

Leila Rasheed- - Rückkehr nach Somerton Court

Lord Westlake kehrt im Jahre 1912 mit seinen Töchtern Ada und Georgiana aus Indien auf ihr englisches Anwesen Somerton Court zurück. Es hat scheinbar einen kleinen Skandal um den Lord gegeben. Um so verwunderter sind alle, als er nicht nur mit seinen Töchtern, sondern auch noch mit seiner neuen Ehefrau und deren Kindern zurückkommt. Da sein Neffe, der während seiner Abwesenheit das Gut verwalten sollte, sehr viel Geld verloren hatte, soll Ada nun eine gute Partie machen um das Anwesen zu retten. Doch die hat einen ganz anderen Traum, denn sie möchte in Oxford studieren. Ob sie sich ihren Traum erfüllen kann? Oder muss sie doch eher den Wunsch ihres Vaters nach einer guten Heirat erfüllen?

Ich bin sehr froh, dass ich das Buch für eine Leserunde bei LovelyBooks gewonnen habe, denn gekauft hätte ich es mir mit Sicherheit nicht. Aber dann wäre mir ein richtig schönes Sommerbuch entgangen. Es ist jetzt zwar nicht besonders literarisch wertvoll, aber es liest sich sehr flüssig und schnell und hat mich hervorragend unterhalten. Und das ist ja das Wichtigste. Manche der Personen haben mich sogar mit einen gut ausgearbeiteten Charakter überrascht.

Irgendwie hat in der Geschichte jeder ein dunkles Geheimnis, die auch nach und nach fast alle ans Licht kommen. Doch leider ist "Rückkehr nach Somerton Court" nur der erste Teil einer Reihe und so werden leider nicht alle Fragen beantwortet. Es werden auch sehr interessante Themen angesprochen. Zum Beispiel wie mit Homosexualität zu der Zeit umgegangen wurde, oder die Stellung der Frau in der Gesellschaft, die Situation in Indien unter britischer Regierung. Das war alles sehr spannend zu lesen. Besonders die Aussagen zu intelligenten Frauen entlockten mir eine Mischung aus Lachen und Unverständnis. So macht das Zeitung lesen den Teint kaputt und lesende Frauen sind ein Gräuel und Männer wünschen keine Frauen, die zu viel Unsinn im Kopf haben.

Es ist aber auch eine Zeit des großen Umbruchs. Es wird für das Wahlrecht der Frauen gekämpft und einige wenige haben sich getraut nach Oxford zu gehen um ein Studium aufzunehmen. Und viele Inder rebellieren geben die Fremdherrschaft. Doch in Somerton Court schwelen genug Konflikte.

Westlakes neue Frau Fiona, ihre Tochter Charlotte und deren Zofe Stella sind schrecklich intrigante und böse Weiber. Einfach schrecklich. Da war mir der vielschichtige Sebastian, Charlottes Bruder schon viel lieber. Aber am Meisten mochte ich Ada die für ihre Träume kämpft und Rose ihre Zofe, die sich immer selbst treu bleibt und ein wundervoller Mensch ist.

Ich vergebe für diese schöne und leichte Lektüre 4 von 5 Byrons und eine allgemeine Leseempfehlung. Und ich freue mich schon auf Teil 2 in dem bestimmt noch viele Fragen beantwortet werden und ich hoffe sehr, dass er nicht allzu lange auf sich warten lässt.

© Beate Senft

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Samstag, 10. August 2013

Chris Cleave - Gold

Kate, Zoe und Jack lernen sich mit 19 Jahren kennen, als sie in das Team von Großbritannien im Bahnradfahren aufgenommen werden. Alle 3 sind unglaublich stark und die Hoffnung aller liegt auf ihnen. Trainer Tom nimmt sich der Mädchen an. Zoe, die etwas schreckliches in ihrer Kindheit erlebt hat und für die nur das Gewinnen zählt, Guch wenn man dafür auch mal unfair kämpfen muss. Und Kate, die zu allen lieb ist und sich mit Zoe anfreundet. Immer mit dabei ist Jack, der sich erst in Zoe und dann in Kate verliebt und sie heiratet. Sie haben eine Tochter Sophie, die an Leukämie erkrankt. Während auch Jahre später für Zoe nur das Gewinnen zählt haben sich Kates und Jacks Prioritäten geändert. Für sie gibt es nichts wichtigeres als Sophie und Kate verzichtet für sie sogar auf die Goldmedaille. Doch am Ende ihrer Karriere wollen beide Frauen nochmal Gold holen, doch der IOC ändern die Regeln und nur eine der beiden darf zu den Olympischen Spielen. Und dann kommt auch noch ein gut gehütetes Geheimnis ans Licht.

Als ich das Buch begonnen hatte dachte ich, dass es ein Fehlgriff von mir gewesen wäre. Aber nach ca. 50 Seiten hatte es mich so gepackt, dass ich es nicht mehr aus der Hand legen konnte und die 400 Seiten in nur 2 Tagen verschlang.  Was für ein vielschichtiges Buch. Es geht um Freundschaft, Vertrauen, Liebe, Kampf, dem starken Willen und den Schmerz beim Training. Um das Durchhalten, die Leere in einem, wenn der Wettkampf vorbei ist und man sonst nichts hat an das man sich klammern kann und die Sorge um ein krankes Kind. Der Schreibstil ist wunderbar flüssig zu lesen, aber niemals kitschig oder rührselig. Kate, Jack und Sophie sind sehr starke Menschen, während Zoe mit den Gespenstern ihrer Vergangenheit zu kämpfen hat.

"Gold ist ein sehr bewegendes Buch. Bahnradfahren hat mich eigentlich noch nie sonderlich interessiert. Gut, ich habe es mir auch schon angeschaut, wenn mein Mann während der Olympiade vorm Fernseher klebte, aber jetzt sehe ich diesen Sport mit ganz anderen Augen. Ich weiß jetzt wie hart die Teilnehmer jeden Tag aufs Neue kämpfen müssen, wie sie alles andere in ihrem Leben zurückdrängen müssen und nur noch den Kampf, das Training und die Diäten im Kopf haben. Aber was passiert, wenn dann das Kind plötzlich an Leukämie erkrankt? Plötzlich merkt man, dass es viel wichtigere Dinge im Leben gibt.

Die kleine Sophie hat mich total fasziniert. Sie hat so tapfer gekämpft. Sich nicht anmerken lassen wenn es ihr sehr schlecht ging, damit sich Mama und Papa keine Sorgen um sie machen. Sie hatte Angst, dass ihre Eltern wegen ihr auf die olympischen Spiele verzichten. Oft hat sie sich in ihrer Traumwelt von Star Wars verloren. Und das tollste für sie war es, den Todesstern zu besuchen und plötzlich vor Darth Vader zu stehen. Ihre Eltern versuchen das kleine Mädchen glücklich zu machen, aber sich und die sportlichen Träume die sie haben, trotzdem nicht aufzugeben. Und ich finde, das ist den Beiden auch gut gelungen.

Ich vergebe für dieses außergewöhnliche Buch volle 5 von 5 Byrons und eine uneingeschränkte Leseempfehlung. Ich bin sehr froh, dieses Buch gelesen zu haben und bedanke mich ganz herzlich bei Amazon vine für das Rezensionsexemplar. Gekauft hätte ich es mir wohl nicht und dann wäre ein wunderbares Buch an mir vorbei gegangen.

© Beate Senft
                      

Donnerstag, 8. August 2013

Antholgie - Masken

Für das Buch "Masken Düstery Fantasy Geschichten" wurden 16 Autoren ausgewählt, die alle ganz außergewöhnliche Geschichten über Masken geschrieben haben. Manche sind  spannend oder gruselig. Manche traurig oder mysterös. Es ist wirklich für jeden Geschmack etwas dabei.

Ein paar Geschichten möchte ich besonders hervorheben:

Eitelkeit von Marina Clemmensen
Hier geht es um einen Mann der zu einem Maskenball eingeladen wurde und in einem kleinen Laden nach einer Maske fragt. Die bekommt er auch, aber auf ihr liegt ein schrecklicher Fluch.

Der dunkle Prinz von Detlef Klewer
Susanne pflegt ihre tyrannische, kranke Mutter, die sie zwingt ständig eine Maske zu tragen. Einmal im Jahr möchte ihre Mutter einen Maskenball veranstalten und immer wieder hofft Susanne, dass sie einmal gebeten wird, ihre Maske abzunehmen. Doch der diesjährige Maskenball verläuft ganz anders.

Dämonenmaske von Bianka Brack
Brittany arbeitet in einem kleinen Reisebüro. Sie ist sehr schüchtern, hat nicht viele Freunde und ist eher ein Mauerblümchen. Ihr bester Freund lädt sie zu einem Maskenball ein und da sie ihm keinen Wunsch abschlagen kann, begleitet sie ihn. Beim Kostümverleih bekommt sie ein wunderschönes Kleid mit einer Maske. Doch als sie mit ihrem Begleiter den Ballsaal betritt, sieht sie schreckliches.

Danse Macabre Corinna Schattauer
Die junge Annie kommt in einem dunklen Raum zu sich. Sie kann sich nicht erinnern wie sie hier her kam und sie kann sich nicht an ihre Vergangenheit erinnern. Auf dem Tisch vor ihr liegt eine Maske und sie trägt ein wunderschönes Kleid. Kaum hat sie die Maske angelegt, wird sie zu einem Ballsaal gebracht um zu tanzen. Was tut sie hier? Und wer ist ihr Tanzpartner?

Baikalsee von Kriss Rubi
Die junge Ich-Erzählerin und ihre Freundin Heike wollen eine Reportage für die Studentenzeitung schreiben. Der Titel soll "Von Ulan Bator bis zum Baikalsee" heißen. Der junge Jakob ist ihr Kontaktmann in der Mongolai und er und sein Freund Eniz werden die jungen Frauen begleiten. Doch Heike verändert sich von Tag zu Tag. Hat das etwas mit Jakob zu tun? Oder ist die junge Frau wirklich nur übermüdet und kaputt von der Reise.

Das war nur eine ganz kleine Auswahl an Geschichten, denn für alle 16 Storys eine Zusammenfassung zu schreiben würde zu weit führen. Aber ich kann versichern, dass mir alle Geschichten sehr gut gefallen haben und ich war überrascht, was man alles aus dem Thema Masken machen kann. Die Autoren haben sich wirklich einiges einfallen lassen.

Ganz besonders möchte ich einmal die Qualität der Bücher des Art Skript Phantastik Verlages erwähnen. Die Bücher sind etwas größer und breiter als gewöhnliche Taschenbücher und liegen sehr gut in der Hand. Die Schriftgröße ist nicht zu klein und leicht zu lesen. Auch für Brillenträger. Das Buch ziert ein wunderschönes Cover auf dem eine Frauenbüste mit aufwändiger Maske zu sehen ist. Aber auch das Innere ist ein echter Hinkucker. Die Anfangsbuchstaben der Überschrift sind verschnörkelt geschrieben und sehen wirklich toll aus. Das Ende jeder Geschichte ziert eine kleine Maske. Man merkt mit wie viel Liebe die Verlegerin die Bücher gestaltet hat. Und auch die verschiedenen Geschichten wurden mit Umsicht und Liebe ausgewählt.

Und weil ich dieses Gesamtpaket wirklich ganz toll finde bekommt das Buch "Masken" von mir 4 von 5 Byrons und eine Leseempfehlung für alle, die Kurzgeschichten mögen. Traut euch, ihr werdet es nicht bereuen.

© Beate Senft
               

Mittwoch, 7. August 2013

Petra Röder - School of Secrets Verloren bis Mitternacht

Lucy bekommt eine Zusage vom Woodland College mit Vollstipendium. Seltsam nur, dass sie sich nie dort beworben hatte. Aber da ihre Eltern nicht viel Geld haben und sich das College für ihre Tochter eigentlich gar nicht leisten können, sagt sie dort zu. Die Direktorin erklärt ihr, dass diese Schule nur übernatürlich begabte Menschen aufnimmt. Dumm nur, dass Lucy keinerlei Begabung hat. Sie soll sie aber spätestens an ihrem 18. Geburtstag erhalten und der ist in ein paar Tagen. Mit ihrer Zimmergenossin Mona verbindet sie sofort eine tiefe Freundschaft und als Mona vorschlägt ins Haus der Angst zu gehen, um nach erfolgreicher Rückkehr mit stärkeren Kräften belohnt zu werden entschließt sich Lucy ihre Freundin zu begleiten. Zu zehnt machen sie sich auf den Weg, manche voller Angst, denn noch nie ist eine Gruppe vollständig zurückgekehrt.

Der Anfang der Geschichte erinnerte mich ein wenig an Krystyna Kuhns "Das Tal", aber die Gemeinsamkeiten ließen schnell nach. Die meisten Charaktere sind recht sympathisch und man kann sich gut mit ihnen identifizieren. Sie bleiben zwar alle etwas blass, aber da es sich um ein Jugendbuch handelt, das in erster Linie einmal unterhalten möchten und auch nur 210 Seiten lang ist, kann man locker darüber hinwegsehen. Es gibt auch eine kleine Liebesgeschichte, die sich aber dezent im Hintergrund hielt und daher gut in die Geschichte passte.

Ich fand es sehr spannend als die Gruppe aus so vielen unterschiedlichen Leuten mit den verschiedensten Begabungen durch dieses "Haus" irren mussten um einen Schlüssel zu finden um es wieder verlassen zu können. Überall warteten neue Gefahren auf sie und Teamgeist wird groß geschrieben. Aber auch Freundschaft und Verlässlichkeit sind wichtige Themen der Geschichte. Einiges war vorhersehbar, anderen Szenen sehr klischeehaft. Aber trotz allem hat mich die Geschichte sehr gut unterhalten und ich flog geradezu durch die Seiten. Darum vergebe ich 4 von 5 Byrons und eine Leseempfehlung nicht nur für Jugendliche sondern für alle die Spaß an Zauberei, Magie und ein wenig Herzklopfen haben.

© Beate Senft
                           

Montag, 5. August 2013

Alessandra Reß - Vor meiner Ewigkeit

Der Philosophiestudent Simon erwacht eines nachts und weiß nicht mehr wer er ist. Sein bisheriges Leben ist wie ausgelöscht. Vor seinem Bett steht das Geistermädchen Amy die ihm mitteilt, dass er ein Schläfer ist und seine Aufgabe darin besteht, die Vampire der Stadt Dew Linae zu töten um das Gleichgewicht zwischen Licht und Dunkelheit wieder herzustellen. Erst wenn er das geschafft hat, bekommt er sein menschliches Leben zurück. Verwirrt taumelt Simon durch die Nacht, wie berauscht vom neuen Gesicht der Stadt und den leuchtenden Farben von Dew Linae. Er bemerkt, dass die Menschen ihn nicht sehen können und er unverwundbar ist. Also macht er sich an seine Aufgabe. Doch mit der Zeit verliert er sich immer mehr an den Schläfer. Immer weniger Simon bleibt übrig, ersetzt durch einen kaltblütigen Killer. Kann Simon wieder zu sich selbst finden? Oder hat er sein ich schon an den Schläfer verloren?

"Vor meiner Ewigkeit" war so ganz anders als ich erwartet hatte und ich tue mich sehr schwer mit einer Rezension die dem Buch auch gerecht wird. Es war sehr tiefgründig und moralisch. Es ging nicht um das Gemetzel zwischen Schläfer und Vampir, sondern um Simon, der sich immer mehr an seine dunkle Seite verlor.

Für ihn wird alles unwichtig. Alles was noch zählt ist die Macht, die ihn mit jedem getöteten Vampir durchrauscht. Auch die Frau die er einmal geliebt hat und an die er sich wieder erinnert, ist für ihn nur noch eine Obsession in die er sich hinein steigert, weil er sie nicht mehr haben kann. Am Anfang quält er sich mit Selbstvorwürfen, wenn er einen Vampir getötet hat aber mit der Zeit wird er immer kaltblütiger. Nicht interessiert ihn mehr als dieser Rausch, der ihn durchdringt, während er tötet.

Der Schreibstil von Alessandra Reß ist wundervoll bildhaft, geradlinig und fesselnd. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen obwohl es so ganz anders war als erwartet. Wer eine seichte Vampirklamotte lesen möchte, der sollte die Finger von diesem Buch lassen. Hier gibt es keine glitzernden Blutsauger die sich unsterblich in ein Mädchen verlieben. Es geht in erster Linie um Simon, sein verändertes Leben und seine Gefühle. Und es machte mich schon traurig, wenn Simon einsam durch die Stadt wanderte und immer mehr seine Menschlichkeit verlor.

"Vor meiner Ewigkeit" ist ein wundervolles Buch für das ich 4 von 5 Byrons vergebe. Lest es in Ruhe und lasst euch Zeit dabei. Es ist kein Buch das man eben mal schnell am Strand schmökert. Aber wenn ihr euch drauf einlasst, wird es euch begeistern. Genau wie mich. Ein ganz herzliches Danke schön an Grit vom Art Skript Phantastik Verlag, dass ich dieses wunderbare Buch lesen durfte.

© Beate Senft
                           

Sonntag, 4. August 2013

Fabian Lutz - Zombifiziert 1 Tag Null

Der Junior-Chef der Zucker AG Tim Zucker, einem großen Pharmakonzert, verschwindet spurlos. Sein Freund Felix macht sich auf die Suche nach ihm. Ist Tim irgendetwas auf die Spur gekommen, das besser unentdeckt geblieben wäre? Hat Die Zucker AG etwas damit zu tun? Und dann verschwindet auch Journalist Felix. Sein Kollege Marti versucht herauszufinden was passiert ist. Er hatte sich eine Woche lang im Haus seiner Großeltern verschanzt und sich voll laufen lassen. Als er sich auf den Weg zum Bahnhof macht um seine Eltern abzuholen, sind die Straßen menschenleer. Keine Autos fahren und plötzlich stehen überall Straßensperren. Was ist hier nur passiert?

Ein ganz herzliches Danke schön an instand Books für die Überlassung des Rezensionsexemplares. Sonst wäre ich wohl nie auf den neuen eBook-Verlag des Carlsen Verlages aufmerksam geworden und hätte auch nie das tolle Angebot an eBooks entdeckt.

Am Anfang hatte ich große Probleme in die Geschichte hineinzufinden. Die Kapitel sind extrem kurz und wechseln zwischen "Davor", "Danach" und "Aufnahme". "Davor" handelt von Felix der nach Tim sucht, dessen Wohnung verlassen ist, und der sich auch schon seit 4 Wochen nicht mehr bei seiner Mutter gemeldet hatte. Während "Danach" von Marti handelt, der nach Felix sucht und nicht mitbekommen hat was in seiner Stadt vor sich ging, während er im Suff gelegen hatte. Bei "Aufnahmen" handelt es sich um kurze Befragungen. Als ich das dann auseinander klabüstert hatte fiel mir das Lesen leichter und die Story nahm immer mehr an Fahrt auf. Leider ist der erste Teil von "Zombifiziert" sehr kurz und gerade als ich so richtig in der Geschichte drin war, war er auch schon zu Ende. Da bleibt mir nichts anderes übrig als zu hoffen, dass Teil 2, "Minuten der Angst", so schnell wie möglich erscheint, damit endlich Licht ins Dunkel kommt. Es interessiert mich brennend zu erfahren, was geschehen ist. Im Prolog ist man hautnah dabei als eine Seuche ausbricht. Aber warum, durch was und wie, das wird wohl erst im 2. Teil erklärt.

Weil ich das alles etwas unbefriedigend fand, ich die Startschwierigkeiten hatte und der erste Teil wirklich sehr kurz war, vergebe ich 3 von 5 Punkten. Ich denke, dass in Teil 2 eine deutliche Steigerung zu erwarten ist und freue mich schon darauf. Leider wird nirgends erwähnt, aus wie vielen Teilen diese Reihe bestehen wird. Das hätte mich schon interessiert. Und auch wann der 2. Teil erscheint konnte ich nicht ausfindig machen. Lassen wir uns eben überraschen.

Zombifiziert Teil 1 Stunde Null
Zombifiziert Teil 2 Minuten der Angst

© Beate Senft
                   

Samstag, 3. August 2013

Debra Webb - In tiefster Dunkelheit

Die Profilerin Special Agent Jess Harrison wird von einem alten Freund, dem Polizeichef Dan Burnett, gebeten ihm bei einem Fall zu helfen. Sie macht sich auf in ihre alte Heimat Burmingham in Alabama um Dan zu unterstützen, 4 spurlos verschwundene Mädchen zu finden. Doch etwas folgt ihr und bedroht alle Menschen die ihr nahe stehen. Ein Serienkiller, der durch ihre Schuld wieder frei ist, hat sich auf ihre Fährte gesetzt und will mit ihr spielen. Kann sie den Fall um die verschwundenen Mädchen lösen? Oder wird sie selbst zu einem Fall, weil der Killer sie in die Hände bekommt?

Von Anfang an hat mich der Thriller um Jess Harrison in seinen Bann geschlagen. Es gibt immer wieder Passagen die aus der Sicht eines der verschwundenen Mädchen beschrieben sind und die haben es echt in sich. Festgehalten in einem Keller, wissen die Mädchen überhaupt nicht, was auf sie zu kommt oder was von ihnen verlangt wird. Sie werden immer wieder unter Drogen gesetzt, doch Andrea, der Stieftochter von Chief Burnett gelingt es bei klarem Verstand zu bleiben. Die Mädchen werden zu Tests geholt, aber da sie durch die Drogen total weggetreten sind, kann Andrea nicht herausfinden um was es dabei geht.
Auch Jess hat ihre Probleme. Ihre Ehe ist nach nur 2 Jahren gescheitert und sie wird wahrscheinlich ihren Job verlieren. Da ist sie froh Dan helfen zu können und hofft, die Mädchen zu finden.


Debra Webb hat es geschafft, mich von Anfang an zu fesseln. Die Spannung wird kontinuierlich aufgebaut und es war wirklich keine einzige Seite langweilig. Die bildhafte Sprache tut das ihrige um den Leser voll in der Geschichte gefangen zu halten. Die Hauptcharaktere sind gut ausgearbeitet und sympathisch. Was ich von den Bösewichten natürlich nicht behaupten kann. Das Buch ließ sich herrlich flüssig und schnell lesen und war genau das richtige für einen heißen Sommertag. Im November 2013 wird es eine Fortsetzung um Jess Harrison, mit dem Titel "Die Spur des Blutes" geben. Ich freu mich schon drauf, denn nicht alles wurde aufgelöst.
Ich vergebe für "In tiefster Dunkelheit" 4 von 5 Byrons und kann das Buch guten Gewissens allen Thrillerfreunden empfehlen.

© Beate Senft         

Gastrezension von Betty Najdek zu Erik Kellen - Das Lied von Anevay & Robert

In "Das Lied von Anevay & Robert" entführt uns Erik Kellen in eine Welt verschiedener Genre. In meinen Augen eine gelungene Mischung.

Anevay und ihr Vater scheinen sich auf der Flucht zu befinden. Nachdem Anevay aus dem fahrenden Auto springt, wird sie von den gefürchteten Schwarzhüten aufgegriffen und in das Gefängnis Fallen angels gebracht. Dort versucht man, herauszufinden, ob sie eine Zauberin ist, da man sie für eien Wild One hält. Ein junges Mädchen von den Stämmen, dessen Magie sich gerade entfaltet. Aber wird sie auch herausfinden, wer und was sie ist?

Robert ist ein junger Lord, der in einem Zug der Königin nach Hammaburg fährt, weil der Sohn des Kaisers einen Auftrag für ihn hat. Der Zug wird überfallen, was eigentlich nicht hätte passieren dürfen. Eine Abschrift des Tagebuchs seines Großvaters und sein selbstgebauter Revolver verschwinden. Robert schwant nichts Gutes. Dieses Gefühl verstärkt sich, als man ihm eine Odinstochter des fünften Ordens zur Seite stellt und nimmt auch in Hammaburg nicht ab.
Was wird hier gespielt? Und kann er sein Geheimis bewahren?

Wir begleiten abwechselnd die 16jährige Anevay und den jungen Lord Robert Humberstone durch die Geschichte.
Im gesamten Buch treffen wir auf indianische und nordische Mythologie.
Mit Anevay befinden wir uns in New York mit Elementen der Phantastik, Mythologie und Steampunk. Mit Robert befinden wir uns im nordischen Feuerbund, der aus Britannien, Germanien, Norwegen, Schweden, Österreich, den Niederlanden, Island und Dänemark besteht. Hier stechen Steampunk und nordische Mythologie hervor.

Mir persönlich hat das Buch wirklich gut gefallen. Erik Kellen hat einen schönen Schreibstil. Niemals platt, eine bildhafte Sprache, brutalere Szenen werden nicht vulgär beschrieben. Er hat auf eine Art und Weise offene Fragen in den Text fließen lassen, dass ich es kaum erwarten konnte, weiterzulesen. Doch offenbart er die Anworten dazu nur in winzigen Häppchen. Jede noch so kleine Antwort wirft neue Fragen auf.
Normalerweise verliere ich irgendwann die Geduld, wenn sich so etwas durch das gesamte Buch zieht. Aber hier? Ich kann es gar nicht richtig beschreiben. Der Schreibstil, die Mischung der verschiedenen Genre... ich musste einfach weiterlesen und würde die Fortsetzung am liebsten jetzt sofort vor mir liegen haben.
Kleiner Kritikpunkt wäre, dass die Figuren an wenigen Stellen etwas blasser rüberkommen, als an anderen und manchmal zu viele Fragen auf einmal auftauchen. Aber das tat meinem Lesespaß trotzdem keinen Abbruch.

Wie der Titel schon vermuten lässt, werden sich die Geschicke von Anevay und Robert noch miteinander verweben. Ich bin mehr als gespannt, was mich in der Forsetzung erwarten wird, wie der Autor die beiden Stränge zusammenbringt.
Ich bin mir sicher, dass Erik Kellen sich im zweiten Band steigern wird und die Figuren sich zu einem 100%ig klaren Bild verdichten werden.

Am Ende bleibt mir nur zu sagen: Klare Leseempfehlung meinerseits und vielen herzlichen Dank, dass ich dieses schöne Buch vorab lesen durfte! 

Donnerstag, 1. August 2013

Lutz C. Frey - Nest

Es sollte ein toller Abend für die vier Freunde werden, denn das Leben änderte sich ständig und die Männerfreundschaft würde wohl nicht länger Bestand haben und so langsam auseinander brechen. Darum standen die 4 jungen Männer vor dem Bordell „Angel Hearts“, das einsam am Waldrand stand. Nervös machten sie sich auf zum Hintereingang und befanden sich in einer kleiner aber eleganten Bar wieder. Drei wunderschöne Frauen kamen an die Bar und schienen genau zu wissen welche sexuellen Wünsche jeder einzelne von ihnen hatte. Also gingen sie mit den Frauen in verschiedene Zimmer. Und dann begann das Grauen. Wird sie jemand retten können?

Ich wusste überhaupt nicht was mich bei dieser Geschichte erwartet und am Anfang las es sich eher etwas sexlastig. Aber das änderte sich ziemlich schnell und ich kam voll auf meine Horrorkosten. Die Geschichte ist zwar nur 80 Seiten lang, aber der Horrorfreund findet trotzdem alles was man sich nur wünschen kann. Sex, Spannung, Blut, Gewalt und eine Handlung gibt es auch. Die Charktere sind ziemlich oberflächlich, aber was will man auch bei einer Geschichte von 80 Seiten erwarten. Sie soll mich ja begeistern und nicht in die Tiefe der Psyche der verschiedenen Charaktere eintauchen. Und wer weiß ob einer davon überlebt. das ist es mir sowieso lieber, wenn sie nicht so genau kenne.


Besonders gut gefallen hat mir der Schreibstil des Autors, der auf alles Überflüssige verzichtet hatte und sofort zur Sache kam. Kein Herumgeplänkel, keine unnötigen Beschreibungen sondern hier ging es Schlag auf Schlag. Das Ende fand ich auch super und hätte so nicht damit gerechnet. Darum vergebe ich für dieses Buch 4 von 5 Byrons und freue mich auf weitere Bücher von Lutz C. Frey.


© Beate Senft

Mittwoch, 31. Juli 2013

Nadine d'Arachart & Sarah Wedler

19 Jahre ist es her, seit die 6-jährige Amy spurlos aus dem Elternhaus verschwand. Und seit dieser Zeit quält sich ihr Bruder Patrick mit schrecklichen Schuldgefühlen. Die Eltern schwanken zwischen Hoffnung und Verzweiflung und als dann Amys Milchzähne in einem Grab auf einer Farm gefunden werden, kann die Familie endlich abschließen. Aber dann werden 2 Leichen gefunden und plötzlich steht Patrick, mittlerweile ein erfolgreicher Arzt, im Mittelpunkt der Ermittlungen. Wollte er seine Schwester rächen? Waren die beiden tot aufgefundenen Menschen wirklich Amys Entführer? Dass Patrick hin und wieder einen Blackout hat ist auch nicht gerade hilfreich. Und dann gibt es plötzlich noch eine weitere Leiche.

Was für ein toller Thriller. Schon von der ersten Seite an war ich gefesselt. Der Plot ist unglaublich spannend und einzigartig. Die beiden Polizisten Sean und Brady sind echte irische Eigenbrödler, die sehr gut in diese Rolle passen. Leider erfährt man nicht allzu viel von ihnen, aber vielleicht kommt das im nächsten Teil. Ich hoffe, dass sie dann auch zu einem Team zusammenwachsen. Die Figur von Patrick fand ich sehr gut ausgearbeitet und auch wenn man über die anderen Personen nicht so viel erfährt, wirken sie sehr authentisch auf mich. Die Beschreibungen halten sich in Grenzen, was mir sehr gut gefallen hat. Denn dadurch nimmt der Thriller unglaublich an fahrt auf. Dazu tragen auch die sehr kurzen Kapitel bei, die die unterschiedlichen Sichtweisen wiedergeben. Auch animieren sie dazu immer noch ein wenig weiter lesen zu wollen.


Die beiden Autorinnen haben hier wirklich gute Arbeit geleistet und mich großartig unterhalten. Spannung, ein sehr guter Plot, ein toller und flüssiger Schreibstil, interessante Charaktere, was will man mehr? Da das Ende dann doch etwas plötzlich da war und ich mir noch die eine oder andere Erklärung gewünscht hätte, vergebe ich 4 von 5 Byrons und freue mich schon sehr auf den nächsten Teil dieser Reihe.


Von mir gibt es eine Empfehlung an alle Thrillerfreunde. Auch die etwas empfindlichen Gemüter können hier bedenkenlos zugreifen. Vielen Dank für die tolle Unterhaltung.

© Beate Senft                                  


Montag, 29. Juli 2013

Anthologie - Steampunk 1851

Seit ich das Cover des Buches "Steampunk 1851" vom Art Skript Phantastik Verlag gesehen hatte, wollte ich es unbedingt lesen. Es entspricht genau meinem Geschmack und dazu bin ich ein ganz großer Fan von Steampunk-Geschichten. Und davon gibt es in diesem Buch 8 Stück von 8 verschiedenen Autoren.

Den Anfang macht:
"Das Ende der Fiktion" von Denise Mildes
Darin geht es um einen Professor, der an einer schrecklichen Maschine arbeitet. Sein Diener versucht dies zu verhindern, aber ob er gegen den Wahnsinn des Professors ankommt? Sie würde es den Vampiren ermöglichen rund um die Uhr das Haus zu verlassen. Was das für die Menschen bedeuten würde, kann man sich ja denken.

"Monsieur Foucault und das Wesen des Lichts" von Sabine Frambach
Hier geht es um den Physiker Foucault und den Dämon Nabot, der eigentlich gekommen war um Chaos zu stiften, aber das schafft Foucault ganz alleine und so beginnt sich Nabot immer mehr für die Experimente des Physikers zu interessieren

"Lykonium" von Marco Ansing
Auf der Weltausstellung wird ein Mittel vorgestellt, das die Energieprobleme in der Welt lösen kann. Johann Alexander Krieger, ein Reporter des Hamburger Hansebotens bekommt ein Exklusivinterview, das er sich wohl aber ganz anders vorgestellt hatte. Denn statt Informationen zu bekommen wird plötzlich sein Leben bedroht.

"Das Meisterwerk" von Andrea Bienek
Vasilii Kossloff und sein Kollege Jakow Sorokin, beide vom russischen Gendarmerie-Speziealkorps befinden sich auf der Jungfernfahrt der Eisenbahn auf der Strecke von St. Petersburg nach Moskau. Ein Schaffner bittet sie um Hilfe, denn er hat eine Leiche gefunden. Was sie in der 1. Klasse erwartet, damit hätte keiner von ihnen gerechnet. Sorokin findet eine Art Tagebuch und was das erzählt, ist der reine Horror.

"R.S.O.C." von Hendrick Lambertus
In einem Luftschiff das über der Weltausstellung schwebt, soll sich  Lieutenant Arthur McCrimmon mit  Captain Williams treffen. Sie möchten testen ob er gut genug ist um vom Royal Special Operation Corps angeheuert zu werden. Nur hätte McCrimmon mit allem gerechnet nur nicht mit dieser Art Test.

"Archibald Leach und die Rache des Toten" von Markus Cremer
Sarah Goldberg und Archibald Leach besuchen die Weltausstellung in London. Leach sucht nach einem Fachmann für seinen ganz besonderen Kompass, der das Böse anzeigen soll. Nur allzu schnell beweist der Kompass seine Funktionsfähigkeit, als die Beiden in eine grauenhafte  Geschichte geraten. Können sie den Irrsinnigen, der hinter allem steht, stoppen?

"Tote Kaninchen" von Luzia Pfyl
Nach einem Hilferuf ihres Professors wagen Sophie und Lena die weite Schiffsreise nach New York. In was ist der Professor hineingeraten? Kommen sie noch rechtzeitig um ihn zu retten?

"Der Automat" von Fabian Dombrowski
In der letzten Geschichte dieses tollen Buches geht es um eine Maschine mit einem ganz speziellen Auftrag. Mehr kann ich leider nicht verraten ohne zu spoilern.

Eins haben alle 8 Geschichten gemeinsam: Man spürt bei jedem Satz die düstere Atmosphäre des Steampunk. Sie ist teilweise recht bedrückend und bei manchen Erfindungen bin ich froh, dass sie nie gemacht wurden. Alle Personen sind sehr interessant und bildhaft beschrieben. Überhaupt, konnte ich mit alles sehr gut vorstellen und sah die riesigen Hallen der Weltausstellung vor mir. Die vielen Menschen die in den unterschiedlichsten Sprachen auf die Besucher einredeten, die verrücktesten Maschinen, die Luftschiffe, die über dem Chrystel Palace kreisten. Alle Storys waren einfach toll, auch wenn sie komplett unterschiedlich waren und ich freute mich über jede Minute die ich in dem Buch lesen konnte. Ein absolutes muss für alle Fans des Steampunks und darum vergebe ich 5 von 5 Byrons, den Favoritenstatus und eine absolute Leseempfehlung. Leute, kauft dieses Buch, ihr werdet es nicht bereuen.

© Beate Senft
                                 

Donnerstag, 25. Juli 2013

Chris van Harb - Es muss nicht immer Hirn sein

Es fällt mir sehr schwer dieses Buch zu rezensieren, denn es passt in kein Genre wie wir sie kennen. Es ist eine Mischung aus Kochbuch und Kurzgeschichtensammlung. Dabei zielen die Kurzgeschichten nur darauf ab die Rezepte zu präsentieren.

Insgesamt gibt es 10 Zombiegeschichten denen sich 10 Rezepte anschließen. Es sind aber auch keine gewöhnlichen Rezepte, denn alle drehen sie sich um Innereien. Nicht gerade mein Ding und auf das Nachkochen verzichte ich liebend gerne. Es würde hier sowieso niemand essen. Die Zombies werden sehr menschlich dargestellt. Sie leben in einer Gesellschaft, in der sie akzeptiert und voll integriert sind. Da gibt es dann Fernsehshows in denen Menschen gegen Zombies antreten, oder frisch gebackene Zombies die sich nicht an Menschenfleisch gewöhnen gewöhnen können und deshalb Alternativen suchen oder aber auch Menschen die Zombies bekochen um ihnen zu zeigen, dass auch Fleisch von Tieren gut schmecken kann. Das Cover ist super gut gelungen und war auch ein Grund dafür, dass ich das Buch unbedingt haben musste.

Insgesamt sind die Geschichten witzig aber eben kein bisschen spannend oder eklig. Dafür kann ich dann den Rezepten überhaupt nichts abgewinnen und mir hob sich so manches Mal der Magen. Aber für alle Liebhaber von Innereien sicher ein witziges Kochbuch und für mich ein paar witzige Geschichten mit denen ich mir die Zeit vertreiben konnte. Darum vergebe ich 4 von 5 Byrons und empfehle es allen, die einfach mal was anderes Lesen möchten und offen für neue Rezepte sind.


© Beate Senft                             

Maja Ilisch - Das Puppenzimmer

London kurz nach dem Jahrhunderwechsel und dem Tod von Königin Victoria. In dieser Zeit wächst die junge Florence in einem Waisenhaus auf. Ihr bleiben nicht viele Möglichkeiten was sie aus ihrem Leben machen kann. Für eine Adoption ist sie zu alt, das Arbeitshaus ist nicht gerade ein Traum für junge Mädchen und als Dienerin für hohe Leute aufgenommen zu werden ist auch nicht so prickelnd. Eines Tages kommt ein reicher und gut aussehender Herr mit einer seltsamen Frage ins Heim. Es interessiert ihn wer gerne mit Puppen spielt. Viele Hände gehen nach oben doch Florence Hand bleibt unten. Er fragt sie wieso sie keine Puppen mag und sie erklärt ihm, dass Bücher viel lebendiger seien als die toten und starren Puppengesichter. Seltsamer weise wird aber gerade sie ausgewählt den Herrn zu begleiten. In der Kutsche wartet seine schöne Schwester auf ihn und sie bringen das Mädchen nach Hollyhock, einem riesigen Landsitz inmitten eines wunderschönen verwilderten Gartens. Doch in dem Haus gehen seltsame Dinge vor sich. Warum darf außer Florece niemand das Puppenzimmer betreten? Warum wird aus dem Zimmer so ein Geheimnis gemacht? Wieso hört Florence dort Kinder lachen oder weinen? Und warum fühlen sich manche Puppen so warm und lebendig an? Dann stößt Florence auf ein schreckliches Geheimnis.

"Das Puppenzimmer" ist das Debüt der jungen Autorin Maja Ilisch und sie hat ihre Sache sehr gut gemacht. Der Roman hat mich von der ersten Seite an begeistert. Das düstere Waisenhaus in London in dem die Mädchen nicht gerade gut behandelt werden und kaum eine Aussicht auf ein schönes Leben haben. Hollyhock, das große Anwesen in dem unheimliche Dinge vor sich gehen. Die Molyneux, die sich seltsam benehmen und sehr überheblich rüberkommen. Die Zeit in der die Geschichte spielt, in der Magie noch möglich ist. Alles hat mich sofort angesprochen und mich in eine phantastische Welt entführt, die eine ganz besondere Atmosphäre ausstrahlt.

Die Geschichte war zwar nicht durchgehend spannend, aber doch immer so interessant, dass ich unbedingt wissen musste wie es weiter geht und was hinter allem steckt. Die Beschreibungen waren sehr bildhaft und ich konnte alles sehr gut vor mir sehen. Das war zum größten teil der verdienst der Ich-Erzählerin Florence. Dadurch fühlte ich mich manchmal als wäre ich mitten drin. Die meisten Personen waren sehr gut ausgearbeitet, wenn auch nicht alle sympathisch. Alan blieb dabei leider seltsam blass. Vielleicht hätte ihm ein wenig mehr Präsenz gut getan. Florence Handlungen konnte ich fast immer nachvollziehen und sie war wie meine kleine Freundin. Ihre inneren Kämpfe die sie ausfocht um immer das richtige zu tun waren wirklich glaubhaft. Auch die düstere Atmosphäre kam sehr gut herüber und es gibt wirklich nichts, über das ich mich beschweren könnte.

"Das Puppenzimmer" ist ein Buch das ich irgendwann auf jeden Fall noch einmal lesen werde, denn es hat alles was ein guter Schauerroman braucht. Ich hatte jedenfalls mehr als einmal Gänsehaut und das bei Temperaturen um die 35 Grad. Ich hoffe, wir bekommen noch viel mehr Geschichten dieser Art von der Autorin zu lesen. Einen großen Fan hat sie jedenfalls schon. Darum vergebe ich 5 von 5 Byrons, den Favoritenstatus und eine uneingeschränkte Leseempfehlung. 


Infos zur Autorin findet ihr hier         
 

© Beate Senft



   

Freitag, 19. Juli 2013

Sönke Hansen - 3 Pieces of Horror

Ich bin ein großer Fan der Horrorgeschichten von Sönke Hansen und als ich vom Amrûn-Verlag gefragt wurde ob ich sein neues Buch rezensieren möchte, sagte ich natürlich nicht nein und freute mich total. Das war heute Morgen. Wie das so ist, kam ständig etwas zwischen mich und das Buch aber jetzt fand ich doch ein wenig Ruhe und es ist leider schon wieder gelesen. 3 Pieces of Horror enthält 3 Kurzgeschichten. Kann man sich ja auch bei dem Titel schon denken.

Es geht los mit "Discordia"
Theo Black hat ein kleines Problem. Seine Tastatur hat den Geist aufgegeben und das ist für einen Schriftsteller natürlich eine Katastrophe. Also macht er sich auf den Weg zum nächsten Elektronikmarkt und wird dort auch fündig. Eine Tastatur der Extraklasse. Eine Discordia. Doch was dann geschieht ist das reinste Grauen.

Danach folgt "Der Fiseur"
Hier geht es um eine andere Art des Haare Schneidens, denn hier ist auch gleich noch die Kopfhaut dabei. Der Friseur ist ein Superkiller, der seine Opfer skalpiert und danach tötet. Und der trifft auf ein etwas ungewöhnliches Opfer.

Als letztes kommt "Flashback".
Für mich der Oberknaller. "Flashback" ist etwas ganz besonderes, denn die Fans durften sich ein Ende ausdenken und die beste Idee hat ihren Weg ins Buch gefunden. Die Gewinnerin war Carmen Weinand, die gerade ihre erste Geschichte in dem Buch "Horror Legionen" veröffentlicht hat. Aber nicht nur das Ende ist der Knaller sondern die ganze Geschichte. Es geht um einen jungen Mann der nach einer wilden Party mit einem Filmriss erwacht und nachdem er eine herzliche Begrüßung mit der Kloschüssel hatte etwas ganz und gar unerwartetes im Spiegel entdeckt.

Alle 3 Geschichten haben etwas gemeinsam. Es blitzt immer wieder ein ganz fieser und rabenschwarzer Humor darin auf. Das gefällt mir persönlich sehr gut an Sönke Hansens Schreibstil. Außerdem sind seine Geschichten herrlich skurril, spannend, teilweise blutig und einfach genau mein Geschmack. Leider war das Büchlein viel zu schnell gelesen und jetzt muss ich wieder warten, bevor ich neuen Stoff bekomme um meine Sucht zu befriedigen. Aber als keiner Zwischenhappen um die Wartezeit zu verkürzen, war 3 Pieces of Horror einfach perfekt.

Ich vergebe 5 von 5 Punkten und warte sehnsüchtig auf den nächsten Horrorroman des Autors, der dann mit Sicherheit auch wieder sofort verschlungen wird. Außerdem gibt es eine absolute Leseempfehlung für Horrorfreunde und alle die Rabenschwarzen Humor und Blut mögen.                            



Kaufen könnt ihr das eBook hier:
http://amrun-markt.de/produkt/3-pieces-of-horror/

© Beate Senft

Donnerstag, 18. Juli 2013

Catherine Fisher - Incarceron

Incarceron! Ein endlos großes Gefängnis das über seine Gefangenen wacht. Ein Gefängnis, das lebendig ist. Es sollte das Paradies sein und wurde mit der Zeit die Hölle. Dort lebt Finn mit seinem Eidbruder Keiro. Finn wird Sternseher genannt und hat immer wieder Anfälle in denen er Visionen bekommt. Den Leuten ist er nicht ganz geheuer. Finn selbst ist sich sicher, dass er von "Außerhalb" kommt. Dass er nicht schon immer in Incarceron gelebt hat. Er hat eine seltsame Tätowierung die ihm keiner erklären kann und er kann sich erinnern. An Kuchen und Kerzen. Er hat nur einen Gedanken: Er muss aus diesem Gefängnis fliehen. Komme was wolle. Es gibt nur ein Problem: Es gibt keinen Ausgang aus Incarceron.

Genauso möchte Claudia fliehen, doch sie lebt nicht im Gefängnis sondern "Außerhalb". Sie ist die Tochter des Hüters von Incarceron. Doch nicht einmal sie weiß wo sich das Gefängnis befindet. Sie hasst ihr Leben, die ständigen Intrigen, Spielchen und Lügen. Sie möchte einfach nur frei sein und sich nicht immer verstellen müssen. Dabei helfen soll ihr ihr Lehrer Jared. Doch dann soll sie den Sohn der Königin heiraten....

Der Klappentext hört sich so toll an und das Cover ist ein echter Hingucker. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass ich das Buch von Penhaligon zum rezensieren bekam. Aber schon von Anfang an hatte ich große Schwierigkeiten in die Geschichte hineinzukommen. Ich kann nicht einmal sagen an was es lag. Die Geschichte ist toll, die Figuren gut beschrieben und kommen auch realistisch rüber. Das Gefängnis ist sehr interessant und mal etwas ganz anderes. Und auch Claudias Welt ist etwas ganz besonderes. Trotzdem wurde ich nicht warm damit. Vielleicht war es einfach nicht der richtige Zeitpunkt für die Geschichte.

Das Buch beginnt ohne irgendwelche Erklärungen. Man ist sofort mitten drin und es beginnt spannend. Man erfährt von Finns hartem Leben. Was er alles tun muss um zu überleben. Von den verschiedenen Gruppierungen die alle miteinander im Clinch liegen. Und dann trifft man auf Claudia und ihre Welt. Das Mädchen aus reichem Hause, das gut behütet aufwächst aber doch nur ein Spielball der politischen Pläne ihres Vaters ist. Irgendwann treffen die beiden Erzählstränge dann zusammen und dann weiß man auch wo die Reise hingehen soll. Einige Dinge, die am Ende des Buches aufgelöst wurden waren mir ziemlich schnell klar.

Für mich ist es jetzt sehr schwer dieses Buch zu bewerten. Es kann ja nix dazu, dass ich solche Probleme damit hatte. Nach langem Überlegen gebe ich 3 von 5 Byrons, weil ich die Geschichte sehr Vorhersehbar fand, schreibe aber gleich dazu, dass man das Buch selbst testen sollte. Es ist besser als es sich durch meine Punkte wahrscheinlich anhört. Ach, ich weiß auch nicht. Bildet euch einfach selbst eine Meinung.

© Beate Senft
                               

Dienstag, 16. Juli 2013

Carla Norton - Und nachts die Angst

Reeve wurde als 12-jährige von einem Sadisten entführt und fast 4 Jahre gefoltert, vergewaltigt und misshandelt.  Jetzt ist sie 22 Jahre alt, hat viele Jahre Therapie hinter sich und leidet immer noch an schrecklichen Albträumen, hat Angst vor Männern und ist nicht in der Lage emotionale Nähe zuzulassen. Als die kleine Tilly, nach einem Jahr den Händen ihres Peinigers entrissen werden kann wird Reeve gefragt, ob sie das Mädchen, das ähnliches mitgemacht hat wie sie selbst, ein wenig unterstützen würde. Reeve macht sich auf den Weg und freundet sich mit Tilly an. Doch Tilly hat schreckliche Angst und kann der Polizei nicht alles erzählen, denn sie wird beobachtet und jedes falsche Wort könnte schreckliche Konsequenzen nach sich ziehen. Wird Reeve ihr helfen können?

"und nachts die angst" ist ein unglaublich guter Thriller, den man nicht mehr aus der Hand legen möchte. Reeves Geschichte ist so schrecklich. Ich konnte oft nicht glauben, dass man nach so einem schrecklichen Erlebnis über so lange Zeit hinweg, überhaupt in der Lage sein soll alleine auf die Straße zu gehen. Dazu wirkt Reeve auch noch sehr zerbrechlich und man möchte sie einfach nur beschützen. Tilly ist anders. Sie steckt voller Wut. Das Erlebte ist noch viel zu nahe an ihr dran. Sie möchte unbedingt aus Jefferson wegziehen, wo sie gefangen gehalten wurde. Sie hat solche Angst, dass ihrer Familie etwas passieren könnte, denn das wurde ihr angedroht, falls sie etwas verrät. Die Polizei denkt den Täter geschnappt zu haben, aber das ist ein schrecklicher Irrtum.

Besonders gut gelungen fand ich die Passagen des Peinigers. Seine Gedanken, seine Pläne, seinen Alltag. Das hat deutlich gemacht, wie normal dieser Mensch auf andere wirkt, wie gut er sich verstellen kann. Aber auch die anderen Figuren waren sehr realistisch und gut gezeichnet. Zum Beispiel der große Bruder von Tilly, der sauer ist, weil seine Eltern überlegen von Jefferson wegzuziehen, obwohl er nur noch ein Jahr Schule vor sich hat. Den es nervt, ständig auf seine Schwester angesprochen zu werden, der aber trotz allem Angst um sie hat. Oder die Eltern, die so schrecklich hilflos sind und nicht wissen, wie sie mit ihrem Kind umgehen sollen. Tilly, die ausflippt weil sie alle wie ein kleines Mädchen behandeln, obwohl sie durch das Erlebte viel zu schnell erwachsen werden musste. Sie alle wurden von der Autorin absolut realistisch und sehr lebendig beschrieben.

Die Spannung beginnt praktisch auf der ersten Seite und hält an bis die letzte Seite gelesen ist. Oft musste ich kleine Pausen einlegen um kurz über das Gelesene nachzudenken oder mal kurz Luft zu holen. Carla Norton ist es wirklich gelungen mich ans Buch zu fesseln, dafür vergebe ich 4 von 5 Byrons und eine absolute Leseempfehlung für alle Thrillerfreunde. Ich hoffe, dass wir noch viele Bücher der Autorin zu lesen bekommen.

© Beate Senft                             




Mittwoch, 10. Juli 2013

Vincent Kliesch - Bis in den Tod hinein

Berlin hat einen neuen Ermittler. Hauptkommissar Severin Boesherz. Der Rheingauer soll sich erst mal bewähren und als innerhalb kürzester Zeit mehrere brutale Morde geschehen, bekommt er auch seine Chance dazu. Es scheint ein Serienkiller am Werk zu sein, denn bei jeder Leiche findet man eine Nummer. Trotzdem scheint die Bevölkerung keinen großen Wert darauf zu legen, dass der Killer gefasst wird, denn er konzentriert sich auf Verbrecher. Einen Brandstifter lässt er qualvoll verbrennen. Einem Lügner wird die Zunge abgeschnitten. Die Bewohner Berlins interessieren sich mehr für das spurlos verschwundene Topmodel, das in der Jury einer Castingshow sitzt. Doch Boesherz lässt nicht locker. Will herausfinden was die Motivation des Killers ist und er ist gut in dem was er tut.

Der Anfang von "Bis in den Tod hinein" war super spannend und interessant. Ich konnte meine Augen kaum von dem Buch lösen. Leider kann man das vom Mittelteil nicht behaupten. Ich war mehrmals versucht abzubrechen. Nur die Tatsache, dass ich ein Rezensionsexemplar in der Hand hielt hat mich davon abgehalten. Und das war auch gut so, denn das Ende war wieder richtig gut. Wäre das Buch durchgehend so spannend gewesen, hätte es volle 5 Punkte verdient, so kann ich leider nur 3 Punkte vergeben.

Dazu kommt, dass der neue Kommissar nicht wirklich sympathisch ist. Er ist kleinlich, ein Snob und sehr von sich eingenommen. Eigentlich unterscheidet er sich in manchen Punkten kaum vom Killer. Was mir sehr gut gefallen hatte war, dass man Einblick in die Seele und Gedanken des Killers erhält. Man erfährt, was ihn so hat werden lassen wie er ist und ab und zu kann er einem richtig leid tun. Aber nur ab und zu.

Insgesamt war es ein ganz netter Thriller, der sich gut und flüssig lesen ließ, der aber meiner Meinung nach etwas spannender hätte sein können. Aber das ist wie immer nur meine Meinung. Da es mein erster Kliesch war kann ich auch nicht sagen, ob er besser oder schlechter als die vorangegangenen Bände mit anderem Ermittler ist. Das sollen bitte andere Entscheiden.

© Beate Senft  








Samstag, 6. Juli 2013

Rosemarie Eichinger - Unerlaubt entfernt



Lehrer Mayer ist stink sauer. Heute hatte er mit seiner Schulklasse einen Ausflug in ein Museum gemacht und gerade hat ihn der Nachtwächter von dort angerufen um ihm mitzuteilen, dass hier noch 4 seiner Schüler seien, die er wohl „vergessen“ hat. Also setzt er sich in sein Auto und fährt bei Eis und Schnee den weiten Weg um diese Gören abzuholen. Auf dem Rückweg gerät er auch noch in einen Stau und da zerbricht etwas in ihm. Er wirft die Handys der 4 jungen Leute aus dem Autofenster und nimmt eine Abzweigung zur  Hütte eines Freundes, mitten im Wald. Dort hält er Lucy, Marie, Ben und Daniel gefangen. Was hat er vor mit seinen Schülern? Hat er komplett den Verstand verloren?



Der Klappentext hörte sich so toll an und machte mich neugierig auf dieses Buch. Doch etwas ungläubig schaute ich auf die Seitenzahl. Die Geschichte ist nur 102 Seiten lang. Klar, dass sich da keine ausgeklügelte Geschichte vor einem ausbreitet, sondern alles wie im Zeitraffer abläuft. Die Idee war sehr gut und man hätte da richtig viel draus machen können. So war es sehr komprimiert und nur das Wichtigste wurde erzählt. Eine wirkliche Spannung kam da leider nicht auf.



Unglaublich fand ich auch, dass ein Lehrer auf der Heimfahrt von einem Ausflug nicht merkt, dass 4 Schüler fehlen. Bei uns wurde immer durchgezählt oder wurde gefragt, ob jeder seinen Nebenmann hat. Aber o.k. Es war eben wichtig für die Geschichte. Und auch warum, die 4 nicht mit nach Hause gefahren sind, war mehr als seltsam. Ben und Marie knutschten auf dem Klo, Lucy war in einer Jurte eingeschlafen und Daniel las in einem Buch. Und als sie dann von ihrem Lehrer festgehalten wurden hielten sie nicht etwa zusammen, nein, sie machten sich noch gegenseitig fertig. Man erfährt ein paar Gedanken des Lehrers, der ja am Anfang auch noch vollkommen normal rüber kommt, aber dann beginnt man doch an seiner geistigen Gesundheit zu zweifeln. So ein normaler Kerl scheint er wohl noch nie gewesen zu sein.



Aber alles in allem ist es eine nette Geschichte für Jugendliche und ich fühlte mich gut, wenn auch nur sehr kurz unterhalten. Darum vergebe ich 3 von 5 Byrons und finde es ein wenig Schade, dass die Autorin die Geschichte nicht ein wenig ausgebaut hat, denn sie hatte viel Potenzial.



© Beate Senft