Samstag, 29. September 2012

Sina Beerwald - Hypnose



Vielen herzlichen Dank an Sina Beerwald und den Heyne-Verlag für dieses tolle Rezensionsexemplar.

Nach der Totgeburt ihres Sohnes Jonas zieht sich Inka ganz in ihr Schneckenhaus zurück. Sie hat keine Freude mehr am Leben und kann nicht verstehen, warum sie sich so gut wie gar nicht an die Geburt und die darauf folgenden Tage erinnern kann. Hat sie alles verdrängt um ihr Leben einigermaßen weiterleben zu können? Sie beschließt eine Hypnosetherapie zu machen und die scheint wirklich ein wenig zu helfen. Nach einem halben Jahr lädt sie endlich wieder ihre Freunde zu sich ein. Doch der Tag endet tragisch. Ihre Freundin Annabel tötet ihren Freund Jannis, kurz nachdem die beiden wieder zu Hause sind. Inka kann nicht glauben, dass ihre beste Freundin zu so etwas in der Lage ist. Hat sie die Tat unter Hypnose begangen? Das wäre die einzige mögliche Erklärung für Inka, da Annabel sich auch einer Hypnosetherapie unterzogen hatte. Sie fängt an nachzuforschen und plötzlich ist nichts mehr so wie es sein sollte. Und was ist plötzlich mit ihrem Mann Peter los? Warum ist er ständig unerreichbar?


"Hypnose" ist Sina Beerwalds erster Psychothriller, aber das merkt man überhaupt nicht. Die Story fängt spannend an und der Spannungsbogen hält sich durchgehend bis zum Schluss. Ich konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen und war ganz gefangen in der Handlung. Das Thema Hypnose ist ja den meisten Menschen nicht ganz geheuer und die Autorin hat es geschafft, dieses ungute Gefühl noch zu vertiefen. Die Charaktere sind größtenteils sehr gut gezeichnet. Manche sind sehr sympathisch, anderen würde man am Liebsten den Hals umdrehen. Inka kann einem nur leid tun. Der Verlust ihres Babys macht ihr so schwer zu schaffen, dass sie keine Freude mehr am Leben hat. Ich als Mutter kann das sehr gut verstehen, wie die meisten Frauen, denn das eigene Kind zu verlieren ist für mich das schlimmste, das passieren könnte. Ihr Mann Peter möchte nicht über den Verlust sprechen, ihre Freundin hat sich zurückgezogen und so steht sie ziemlich alleine mit ihrem Schmerz da. Von der Hypnose verspricht sie sich sehr viel. Aber gleichzeitig hat sie auch ein unangenehmes Gefühl. Tut sie das Richtige? Und dann, gerade als es ihr ein wenig besser geht, passiert dieser Mord. Begangen von ihrer besten Freundin. Das Buch hat mich stellenweise richtig erschüttert. Ich konnte mich sehr gut in Inka hineinversetzen und die Handlung zog wie ein Film an mir vorbei. Nun warte ich ganz gespannt auf den nächsten Thriller der Autorin und hoffe, dass der mich genauso fesseln kann.

Ich vergebe 10 von 10 Punkten, den Favoritenstatus und eine absolute Leseempfehlung.