Montag, 3. März 2014

Emma Conrad - Süß ist der Tod


Constanze Freitag ist eine Journalistin aus Leidenschaft. Sie schreibt Kolumnen für verschiedene Zeitschriften, die mit ihrem Witz und ihrem Sarkasmus sehr beliebt sind. Als sie den Auftrag erhält, den Chef des Familienunternehmens Molitor zu interviewen, hat sie eigentlich gar keine Lust dazu, aber als freiberufliche Journalistin muss mal eben sehen, dass man Geld verdient. Das Interview ist auch ein Erfolg und kaum hat sie das Chefzimmer verlassen, fällt Molitor Senior tot um. Umgebracht. Mit vergifteten Pralinen, von denen er ihr zum Glück keine angeboten hatte. Ihr Auftraggeber möchte, dass sie an dem Fall dran bleibt. Ein Mord live und exklusiv, das hat doch was. Auch die Witwe Molitor bittet sie um Hilfe und so bleibt  Constanze nichts anderes übrig als zu ermitteln.

Ich hatte mich so gefreut, als ich las, dass ich das Buch "Süß ist der Tod" bei Lovelybooks für eine Leserunde gewonnen hatte. Von der Autorin kannte ich noch keine Bücher, außerdem war das auch der erste Krimi den sie schrieb und ich wurde nicht enttäuscht. Von der ersten Seite an hatte mich die Geschichte gepackt.

Constanze ist unglaublich sympathisch und ihre Familie hatte ich sofort ins Herz geschlossen. Ihre Tochter Isabel, die sich gerade verliebt hatte, ihr Freund und seine Familie, die Tante Doro, die die Familie gerne bekocht und die mit im Haus lebt und Constanzes Mann Olaf, der gerade beruflich in Ägypten  unterwegs war und nur per Mail mit ihr Kontakt hatte. Diese Mails lasen sich sehr liebevoll und machten deutlich, dass diese Ehe funktioniert. Auch Doros Freundinnen fand ich total klasse.

Die Autorin lässt uns zwischendurch immer wieder an Constanzes Kolumnen teilhaben, was das ganze Buch noch toll auflockert, weil sie so witzig geschrieben sind. Sich die Themen auszudenken, war bestimmt nicht einfach. Der Kriminalfall war spannend und nicht so leicht zu durchschauen. Die Polizisten sind alles einzigartige Persönlichkeiten, die mich des öfteren mal schmunzeln ließen. Überhaupt fand ich alle Charaktere liebevoll erarbeitet.

Das alles zusammen mit dem tollen und flüssigen Schreibstil ergibt ein richtig schönes und flott zu lesendes Buch, das mir viel Freude gemacht hat. Perfekt um auf der Couch zu kuscheln und einfach mal abzuschalten. Darum vergebe ich 5 von 5 Byrons, eine Leseempfehlung an alle die Krimis mögen und hoffe auf eine Fortsetzung mit Constanze und ihrer Familie. 

© Beate Senft


Adam Sternbergh - Spademan



Erst einmal vielen Dank an den Wilhelm Heyne Verlag für dieses Rezensionsexemplar.

Der rückseitige Klappentext besteht aus zwei simplen Sätzen. "Ich töte Männer. Und ich töte Frauen, denn ich will nicht diskriminierend erscheinen." Spademan ist also ein Killer. Ein Blick ins Buch und den Text der Klappbroschur verrät uns schon mehr.
Spademan war ein Müllmann. Bevor eine Bombe den Times Square in Schutt und Asche legte, seine Frau tötete und den größten Teil der New Yorker Bevölkerung vertrieb. Ein paar der Reichen blieben, zurückgezogen in ihre Festungen. Meistens nur noch in der virtuellen Welt unterwegs. Spademan ist nun ein Auftragskiller, der bevorzugt ein Teppichmesser verwendet. Sein nächstes Opfer soll die Tochter eines berühmten Fernsehpredigers sein. Das Problem an der Sache? Obwohl Spademan sowohl Männer als auch Frauen tötet, tötet er dennoch keine Kinder. Das Mädchen ist zwar erwachsen, aber es ist schwanger. Und außerdem bekommt Spademan das Gefühl, dass irgendetwas ganz und gar nicht stimmt.

Wir folgen der Geschichte aus Spademans Sicht.
Zunächst einmal fiel mir auf, wie knapp die Sätze gehalten sind. Durch den Schreibstil des Autoren aber nicht unangenehm zu lesen. Keine beschönigende, in die Länge ziehende Schnörkelei, keine unverständlichen Ausdrücke. Er versteht es, mit wenigen klaren Worten viel zu sagen. Und er versteht es, Andeutungen so zu dosieren, dass ich manchmal das Buch zur Seite legte und mir dachte *Es reicht. Immer nur Andeutungen, ich mag nicht mehr.* Nun ja. Ein paar Minuten später hing ich dann doch wieder mit der Nase im Buch. Und das obwohl ein - für mich trotz des angenehmen Schreibstils und spannenden Szenarios - großer Kritikpunkt angebracht werden muss: Die wörtliche Rede wird nicht durch Anführungszeichen markiert. Das macht das Ganze mitunter leider etwas umständlich.

Die Charaktere sind alle recht gut beschrieben, wenn auch nur knapp, wie z. B. die Nebenfiguren. Trotzdem kann man sich ein Bild von ihnen machen, das ausreicht.
Die wichtigeren Figuren lernt man im Laufe der Geschichte nach und nach besser kennen. Und der eiskalte Auftragskiller Spademan ist mir doch ein klein wenig ans Herz gewachsen. Man lernt häppchenweise immer wieder etwas über die Hintergründe der verschiedenen Personen und der gesamten Vorgeschichte. Was es mit der Bombe auf sich hat; wie Spademans Frau umkam; wieso er auf Grace/Persephone angesetzt wurde und was es mit diesen immer wieder erwähnten Betten auf sich hat.

Mein Fazit: Vielleicht kein nervenaufreibender und actiongeladener Thriller, aber in meinen Augen doch gute, solide Hardboiled-Kost mit der man sich getrost ein paar Lesestunden gönnen kann.
Ich vergebe deshalb 4 von 5 Byrons 
© Betty Najdek