Donnerstag, 24. April 2014

Anthologie - Eis und Dampf



Mir fallen Rezensionen zu Kurzgeschichten immer besonders schwer, darum werde ich einfach mal den Klappentext von Amazon übernehmen:

Im 9. Jh. n. Chr. ereignete sich in Island eine Serie von Vulkanausbrüchen, die eine Kaltperiode nach sich zog, die Entdeckung Amerikas verhinderte, durch Stürme auf dem Meer die Navigation mit Schiffen erschwerte und Nordeuropa mit Eis überzog. Europa versank in Territorial- und Religionskriegen. Dampfkraft, Æronautik und Elektrizität läuteten eine umjubelte Periode des wissenschaftlichen Fortschritts ein. Enormer Rohstoffbedarf auf der einen und erschwerte landwirtschaftliche Bedingungen auf der anderen Seite zementierten die Monarchie, die Konflikte der Adelshäuser und die Armut der Arbeiterklasse. In dieser Steampunk-Dystopie erzählt Eis und Dampf dreizehn sehr unterschiedliche Geschichten von zwölf namhaften Phantastik-Autoren, die die Welt des 2013 mit dem Deutschen Phantastik Preis ausgezeichneten Romans Die zerbrochene Puppe von Judith und Christian Vogt auf der Suche nach neuen Geschichten bereisten. Diese durch Crowdfunding finanzierte Kurzgeschichten-Sammlung ist die erste ihrer Art in Deutschland. Dreizehn bisher unveröffentlichte Geschichten von Judith Vogts Der Puppenmacher, die auf den Spuren der beliebten friesischen Luftpiratin Tomke aus Die zerbrochenen Puppe wandelt und den Hintergrund der namensgebenden Puppe beleuchtet, über den unheimlichen Bericht über die ersten Shellys bis hin zu Stefan Holzhauers Geschichte Das Ægyptische Axiom: Hochspannung ist garantiert. Mit Beiträgen von Eevie Demirtel, Torsten Exter, Stefan Holzhauer, Ann-Kathrin Karschnick, Mike Krzywik-Gross, Christian Lange, Henning Mützlitz, Marcus Rauchfuß, Stefan Schweikert, Christian Vogt, Judith Vogt und André Wiesler. Eis und Dampf ist Steampunk pur, gemischt mit einem Schuss Pulp und einer Prise Horror.

Als ich sah, dass es zu diesem Buch eine Leserunde bei LovelyBooks gab, bewarb ich mich sofort, hatte aber kein Glück. Aber da war ich dann schon so begeistert von dem tollen Cover, dass ich mir das Buch selbst kaufte um trotzdem an der Leserunde teilnehmen zu können. Und es war wirklich das Beste, was ich tun konnte.

Alle Autoren schrieben zu ihren Geschichten eine kleine Einführung, was ich richtig toll fand und beteiligten sich auch rege an den Diskussionen. Dabei fand ich heraus, dass diese Geschichten alle auf der Welt von "Die zerbrochene Puppe" basieren, die auch schon auf meinem SuB lag. Ich habe das Buch dann schnell noch davor gelesen und bin auch sehr froh, das getan zu haben, denn so konnte ich die Geschichten in "Eis und Dampf" viel intensiver erleben und traf so manchen alten Bekannten wieder.

Ausnahmslos alle Geschichten haben mir gut gefallen und es gibt wirklich überhaupt nichts zu meckern. Im Gegenteil: Ich habe neue Autoren für mich entdeckt und werde nach Büchern von ihnen Ausschau halten. Der Schreibstil aller Autoren war sehr flüssig zu lesen und ich konnte mir alles sehr gut vorstellen. Manchmal lief ein richtiger Film in meinem Kopf ab. Gerade bei den etwas längeren Geschichten. 

Ich kann euch diese tolle Anthologie wirklich nur empfehlen, rate euch aber zuvor "Die zerbrochene Puppe" zu lesen. Es ist zwar für das Verständnis nicht notwendig und die Geschichten funktionieren auch so, aber ihr bringt euch um einen Teil des Spaßes. Ich vergebe 5 von 5 Byrons, den Favoritenstatus (sehr selten bei einer Anthologie) und eine absolute Leseempfehlung für alle Steampunkfreunde, oder die die es noch werden wollen. 

Meine Rezension zu "Die zerbrochene Puppe" von Judith und Christian Vogt findet ihr hier:
http://lord-byrons-buchladen.blogspot.de/2014/04/judith-christian-vogt-die-zerbrochene.html

© Beate Senft