Samstag, 17. August 2013

Royce Buckingham - Die Karte der Welt

Wex, ein einfacher Schweinehirte, lebt mit seinem Vater im Königreich Abrogan. Sein größtes Hobby ist es die Landschaft um ihn herum zu zeichnen. Ganz besonders die Berge, die seit ewig langer Zeit vom schwarzen Schleier begrenzt werden, der alles verschwinden lässt, was ihm zu Nahe kommt. Heimlich schwärmt er für Brynn, die Tochter des Grafen, die ihn natürlich nicht beachtet, steht er doch weit unter ihr. Dann tauchen die Soldaten der Palastwache in dem kleinen Dörfchen auf, auf der Suche nach Wex. Sie haben von seinem außerordentlichen Zeichentalent gehört und da ihr Kartograph krank wurde, soll der junge Schweinehirte mit ihnen ziehen um bei der Vermessung der Grenze zu helfen. Wex kann sein Glück kaum fassen. Und als Brynn sich der Truppe anschließt ist er sicher, er muss im siebten Himmel gelandet sein. Doch dann zeichnet er die ersten Striche auf die Landkarte und der Schleier beginnt sich zu verschieben. Und was sie dahinter erwartet ist nichts als Gefahr und der Tod.

Schon als ich das Cover dieses Buches sah, wusste ich, dass ich es auf jeden Fall lesen muss. Und als ich "Die Karte der Welt" dann von blanvalet zum Rezensieren bekam, konnte ich mein Glück kaum fassen. Ich begann sofort zu lesen und tauchte ab in die Welt des Schattens, der Soldaten, der unglaublichsten Kreaturen, der Freundschaft, der brutalen Kämpfe, der tollsten Landschaften und einer genialen Geschichte.

Unglaublich, welche tolle Welt Royce Buckingham hier erschaffen hat. Es gibt hier nichts, was es nicht gibt. Ob Riesen oder kleinwüchsige Menschen, Diebe, Mörder, schöne Frauen, freundliche Völker, Drachen, Monster und allen möglichen und unmöglichen Lebewesen. Ihr merkt es schon, ich bin wirklich restlos begeistert. Von der erste Seite an, hatte mich das Buch fest in seinem Griff und ich konnte es abends kaum aus der Hand legen um schlafen zu gehen. Immer war ich mit meinen Gedanken bei Wex und seinen Gefährten und fragte mich, wie es wohl weiter geht. Keine einzige Seite war langweilig oder auch nur langatmig. Und das bei 606 Seiten, die einfach so an mir vorbei flogen.

Es gibt nicht nur wunderbar gezeichnete Landschaften, die aber nie ausschweifend beschrieben werden, sondern auch unglaublich lebendige Charaktere. Egal ob gut oder böse, ich sah sie alle vor mir. Ich habe mit ihnen gelitten, gelacht und gebangt. Bin mit ihnen in Krater geklettert, durch Flüsse geschwommen und durch Wälder geflohen. Die Charaktere bleiben sich immer treu und wirkten dadurch unglaublich authentisch.

Das einzige negative ist, dass es der erste Teil einer Trilogie ist und ich jetzt wahrscheinlich sehr lange auf Band 2 warten muss. Noch ganz besonders hervorheben möchte ich die Karten, die immer wieder im Buch auftauchen und zeigen, wie die Welt hinter dem Schleier aussieht. Und da das Buch in meinen Augen einfach perfekt ist, bekommt es von mir volle 5 von 5 Punkten, den Favoritenstatus und eine absolute Leseempfehlung. Einfach nur großartig.

© Beate Senft