Montag, 21. Juli 2014

Ch. Endres & U. Voehl: Crazy Wolf - Bestien auf der Flucht [Gast-Rezi von Andrea E.]


Pack einen Antihelden mit Wolf-Gen, seinen Sohn und einen toten Indianer zusammen in eine Geschichte! Hetz ihnen dubiose Verfolger auf den Hals und zwing sie zur Flucht oder zum blutigen Kampf! Und heraus kommt ein Horror-Roman. 

Mitnichten. Ich las den ersten Teil nicht. Das rächt sich insofern man am Anfang des Folgeromans den Durchblick haben möchte. Aber lohnt sich das auch? Nach dem zweiten Teil bezweifele ich das. Handlung und Ideen haben eine verdammte Ähnlichkeit zu anderen Büchern und Filmen. Nichts überrascht auf den 101 Seiten, stattdessen gängige Muster und bekannte Konstellationen. Das wäre entschuldbar, wenn der Stil unterhaltsam und etwas Besonderes wäre. Endres benutzt kurze Sätze. Ich mag das. Er bemüht sich Jacksons Innerstes nach Außen zu kehren, aber die Wortwahl erzeugt nur kühle Distanz. Den Ich-Erzähler Jackson Ellis treiben zwei Dinge um. Erstens verwandelt er sich ungewollt in einen Wolf. Zweitens hat er einen Sohn, dem das gleiche Schicksal widerfährt. Von Rachegedanken besessen und Schuldgefühlen geplagt, suhlt sich Jackson im ständigen Selbstmitleid. Immer und immer wieder. Das ist kein Typ, dem ich gern bedingungslos in einer Geschichte folge. Sei’s drum. Doch selbst die Höhepunkte in den Kampfszenen hinterlassen bei mir nur den Eindruck einer Kissenschlacht mit Anfassen. Zu allem Überfluss stattet Endres die durchaus witzige und einzige interessante Figur des herum geisternden Indianers mit kaum zu überbietender Belanglosigkeit aus. Viel zu oft gibt dieser allzu Offensichtliches von sich. Wenn ich auf ein rosa Kaninchen starre, muss mir keiner erzählen, dass es sich um ein rosa Kaninchen handelt. Letztendlich fand ich keinen Zugang zu den Figuren und zur Handlung, und die Erwähnung von Bestien, Blut und Gedärmen machen noch lange keinen Horror aus. Es gab Zeiten, in denen ich nach dem Lesen eines Horror-Romans ein einziges Nervenbündel war. Ich wünsche mir solche Momente zurück, wenn ich zu einer Geschichte dieses Genres greife. 


Eine letzte Anmerkung hab ich noch. Der Verlag bewirbt die Geschichte mit den Worten „Ein blutiges Roadmovie. Es packt dich an der Gurgel und zerreißt dir das Herz!“ Muss man so dick auftragen? Muss man so maßlos übertreiben? Was wäre so schlimm daran, die Kirche im Dorf zu lassen und damit den Leser nicht hinters Licht zu führen? Auf diese Art verliert man jedenfalls nicht nur seine Glaubwürdigkeit sondern auch Leser. Vergeben wird einer von fünf Byrons