Freitag, 29. März 2013

Moe Teratos - Geständnis Warum ich töte


Schon sehr lange habe ich mir das Buch der jungen Autorin Moe Teratos gewünscht und konnte meinen Augen nicht trauen, als ich es in meinem Wichtelpaket fand. Der Knaller war aber, dass meine liebe Wichtelmama das Buch für mich sogar signieren lies. Vielen Dank liebe Stefan Maucher ich bin immer noch total platt. Smiley9

Gregor Schulte und sein Bruder Olaf haben es nicht einfach. Die Eltern haben nie Zeit für sie, reisen lieber um die ganze Welt um immer mehr Geld zu scheffeln, ihre Kinder interessieren sie dabei überhaupt nicht. Wenn sie dann mal zu Hause sind, gibt es gerade für den älteren Gregor nichts als Vorwürfe und Schläge von seiner Mutter. Liebe und Geborgenheit bekommen die Brüder nur von ihren Großeltern. Doch als Gregor 11 Jahre alt ist, sterben die Großeltern bei einem Autounfall und kurz darauf begeht Gregor seinen ersten Mord. Und er wird auch in Zukunft nicht mehr damit aufhören.


Dieses Buch war selbst für mich nicht leicht zu verkraften. Eiskalt und ohne jede Reue erzählt uns Gregor seine Geschichte. Er lässt uns an seinem Leben als Serienkiller ohne die geringsten Gewissensbisse teilhaben. Ohne jede Regung beschreibt er uns haarklein wie er seine 9 Opfer folterte und schließlich tötete. Das ist wirklich starker Tobak. Selbst ich als Freund des harten und blutigen Horrors brauchte zwischendurch immer wieder kleine Verschnaufpausen, denn wer hier die Menschen quälte war kein Monster oder Zombie sondern ein durchaus sympathischer junger Mann der nicht weiter auffällt und auch in unserer Nachbarschaft wohnen könnte.


Sehr realistisch und in einer klaren Sprache erzählt Moe Teratos diese blutige Geschichte. Ohne Schnörkel und Beschönigungen brachte sie ihre Worte zu Papier und stürzt ihre Leser in einen Strudel aus Blut und Gewalt. Für seinen geliebten Hund würde Gregor alles tun aber die Menschen sind ihm nichts wert. Sie müssen seinen Gelüsten und perversen Vorstellungen geopfert werden. Ich bin wirklich überwältigt von diesem kleinen Büchlein, das mit seinen 164 Seiten mehr aussagt als so mancher Wälzer. Das Ende hat mich dann komplett überrascht. Damit hätte ich niemals gerechnet. 


Ich vergebe für dieses gelungene Buch 10 von 10 Punkten. Lesen sollten es allerdings nur Menschen mit stabilem Magen die auch sonst nicht besonders empfindlich sind. Ich habe noch andere Bücher von Moe auf dem Reader muss das hier aber jetzt erst mal verdauen. Aber mit Sicherheit werde ich bald wieder zu einem Buch der Autorin greifen, denn sie hat mich mit ihrer klaren Sprache überzeugt.

© Beate Senft 



Donnerstag, 28. März 2013

Paul Sandmann - Tristan

Der gut aussehende Tristan arbeitet als erfolgreicher Investmentbanker und lebt in London. Frauen dienen nur zum Zeitvertreib und alles was er wirklich liebt ist er selbst. Zusammen mit seinen Freunden und Arbeitskollegen verbringt er viel Freizeit, sie sprechen über Frauen, Geld, ihre Arbeit. Etwas wichtigeres gibt es nicht in ihrem Leben. Tristan verschwendet keinen einzigen Gedanken an die Frauen denen er das Herz bricht. Sie sind ja selbst schuld. Warum müssen sie sich in ihn verlieben? Doch dann bekommt seine heile Welt langsam die ersten Risse. Kann er den Verfall aufhalten oder rast er auf den Zusammenbruch zu?

Nachdem ich die ersten Kapitel dieses Romans gelesen hatte, überlegte ich eine Weile an wen mich Tristan erinnert. Und es fiel mir auch ein, denn Tristan hat sehr viel gemeinsam mit Julien Sorel, der Hauptfigur von Stendahls Roman Rot und Schwarz. Genau wie Julien kümmert sich auch Tristan immer nur um die Befriedigung seiner Bedürfnisse, sind für ihn die Frauen die er verführt nur ein Zeitvertreib. In seinem Narzissmus hat er aber auch einige Ähnlichkeit mir Dorian Grey von Oscar Wilde, der sich auch wahnsinnig viel auf sein Aussehen einbildete und dem nicht einmal der Gedanke kam, eine Frau könnte ihn nicht anziehend finden. Ihn vielleicht sogar ablehnen.

Doch obwohl Tristan so unsympathisch ist, kann man doch nicht aufhören weiterzulesen, denn man hofft auf den Moment, an dem Tristan kräftig auf die Nase fällt. Ob dieser Zeitpunkt kommt, werde ich nicht verraten, da müsst ihr das Buch schon selbst lesen.

"Erst wenn die erotische Liebe durch eine tiefe Freundschaft der beiden Partner getragen wird, kommt es zur wahren Liebe, die beide Partner zu einer Einheit verschmelzen lässt und stark genug sein kann, um die Herausforderungen des Lebens zu meistern" (Pos. 1167 auf dem Kindle)

Das predigte ein Priester bei einer Messe, aber ich bin mir sicher, dass Tristan gar nicht verstand was der Kirchenmann damit sagen wollte. Aber durch dieses Zitat kann man sehen, dass das Buch hauptsächlich durch die poetische Sprache des Autors lebt.

Man wird eingeladen einen Blick in die Welt der Investmentbanker zu werfen. Die Machenschaften mancher Banken und was sie alles tun um einen Auftrag an Land zu ziehen. So müssen z.B. Tristan und sein Kollege und Freund Marcus mit Kunden durch die Stripclubs ziehen und schauen, dass sich die Investoren auch gut amüsieren.

"Jedes Jahr sehnte er voller Vorfreude diesen Tag herbei, an dem er die gemusterten Filzpantoffeln ablegen und die häuslichen Ketten sprengen konnte: eben jenen Tag, an dem ihn sein langweiliger Beamtenberuf die Erfüllung seiner verborgenen Laster ermöglichte, still, sauber und ohne dabei an seinem Portmonee oder sein Gewissen zu rühren." (Pos. 1299 auf dem Kindle)

Ab und zu fand ich aber die Gespräche über Rendite, Hedge Fonds, Aktienpakete und den Immobilienmarkt etwas langatmig und ermüdend.

Zwischendurch gibt es immer noch kurze Passagen eines 2. Erzählstrangs über Jeff, seine Frau Emiliy und ihre kleine Tochter. Die Familie lebt in Amerika und durch sie bekommen wir einen Einblick in die Auswirkungen des Finanzmarktes. Jeff und seine Frau werden überredet sich ein Häuschen zu kaufen, obwohl Jeff nur als Pflasterleger arbeitet und seine Frau 2 mal die Woche putzen geht. Kann das wirklich gut gehen?

Alles in allem fand ich das Buch sehr unterhaltsam, auch wenn ich Tristan von Herzen gewünscht habe, dass er mal so richtig auf die Nase fällt. Durch die langatmigen Passagen muss ich aber 2 Pünktchen abziehen und so vergebe ich für diesen Roman 8 von 10 Punkten.


© Beate Senft

Mittwoch, 27. März 2013

Markus Walther - Buchland

Herr Plana betreibt ein Antiquariat in einer Gegend, in der andere Geschäfte nach und nach schließen müssen. Um frischen Wind in seine liebevoll geführte Buchhandlung zu bringen, stellt er Beatrice Liber ein, die gerade ihre Bücherei schließen musste. Dankbar nimmt sie die Stelle an und nachdem sie auch aktuelle Bücher in ihr Sortiment aufgenommen haben, läuft der Laden auch wesentlich besser. Doch schon bald merkt Bea, dass in dem Antiquariat seltsame Dinge vor sich gehen und verlangt eine Erklärung von ihrem Chef. Daraufhin führt er sie in den Keller, ins Buchland. Und als wäre das nicht schon verwirrend genug, muss sie auch noch Angst um ihren Mann Ingo haben.

Seit mir Markus Walther von seiner Idee für Buchland erzählt hatte und ich auch die ersten Kapitel lesen durfte, konnte ich das Erscheinen des Buches kaum noch erwarten. Selbst von dem Wenigen das ich gelesen hatte, war ich wie verzaubert.

Und heute war es dann endlich soweit: Mein signiertes Exemplar von Buchland war da. Und als ganz besonderes Schmankerl für mich schrieb Markus, dass Seite 241 für mich reserviert sei. Ihr könnt euch vielleicht meine großen Augen vorstellen, als ich meinen Namen bei der Danksagung las. Ich war total platt und freue mich jetzt noch wie verrückt. Vielen Dank Markus.

"Wenn Worte den Geist emportragen, so muss dein Körper nicht verweilen. (Seite 197)

Bisher hat es nur ein Geschichtenschreiber geschafft mich so mit seinen Werken zu bezaubern und das ist Carlos Ruiz Zafón. Jetzt gibt es auch noch einen zweiten Autor dem das gelingt und das ist Markus Walther. In seinen Kürzestgeschichten hatte es sich schon angedeutet und in seinem ersten Roman ist es zur absoluten Gewissheit geworden: Dieser Autor ist ein Genie, er kann mit Worten zaubern und der feinsinnige Humor lässt immer wieder ein Lächeln auf den Gesichtern der Leser erscheinen. In jeder Zeile spürt man die Liebe des Autors zu Büchern und ich bin mir sicher, dass man in Herrn Plana einige Charakterzüge von Markus Walther wiederfindet.

"Die Realität steht geschrieben. Das Geschriebene ist Realität. (Seite 151)

Innerhalb weniger Stunden hatte ich das Buch verschlungen obwohl ich mir jedes Wort auf der Zunge zergehen lies. Die Charaktere sind so  wundervoll erarbeitet und vielschichtig, Herr Plana so ein liebenswürdiger Kauz, dass ich gerne noch tagelang weiter gelesen hätte. Der Schreibstil ist fesselnd und flüssig zu lesen und die Sprache so wundervoll bildhaft, dass einem ein Film keine schöneren Bilder hätte liefern können.

"Die Bücher um mich herum, die sich unter einem staubigen Mantel zu verbergen suchten, schienen leise zu wispern. Sie erzählten sich ihre Geschichten, während sie darauf warteten, einen unschuldigen Leser zu finden, in den sie ihre Saat pflanzen konnten." (Seite 9)

Lieber Markus, bitte lass uns nicht so lange auf dein nächstes Buch warten. Ich werde dich jedenfalls wieder kräftig anfeuern. Ich vergebe für dieses außergewöhnlich schöne Buch 10 von 10 Punkten, den Favoritenstatus und eine absolute Leseempfehlung für alle, die des Lesens mächtig sind.

© Beate Senft


Sonntag, 24. März 2013

Stefanie Maucher - Fida

Die 13-jährige Laura ist nach der Schule mit ihrer Freundin in einem Drogeriemarkt um für das Geburtstagsgeschenk ihrer Mama Bilder entwickeln zu lassen. Ihre Freundin drängelt ständig, weil sie viel lieber in den Park möchte um ihren Schwarm, der dort wahrscheinlich sein wird, heimlich anzuhimmeln. Als sich der Junge über Laura lustig macht und auch ihre Freundin über sie lacht, rennt sie enttäuscht davon. Sie sucht Trost und Zuflucht an einem ihrer Lieblingsorte, der Bibliothek. Dort verkriecht sie sich und versinkt in der Geschichte eines ausgewählten Buches, bis sie merkt, dass ein älterer Mann sich neben sie gesetzt hat und sie ständig angafft. Ängstlich verlässt Laura die Leihbücherei und dann fährt ihr auch noch der Bus vor der Nase weg. Um nicht zu spät nach Hause zu kommen, macht sie sich zu Fuß auf den Heimweg. Das war das letzte Mal, dass Laura gesehen wurde. Was ist mit ihr geschehen? Wie gehen ihre Eltern mit dem Verschwinden des einzigen Kindes um? Das erzählt Stefanie Maucher in ihrem neuen Buch „Fida“


Es ist nicht einfach für dieses Buch eine Rezension zu schreiben, weil es hauptsächlich aus Emotionen besteht. Hier geht es um Angst, Verzweiflung, Hoffnung, Demütigung, Schmerz, Hoffnungslosigkeit, Macht und Hass. Wie packt man das in Worte?



„Fida“ ist das 3. Buch, das ich von der Autorin gelesen habe und zugleich das Erschreckendste, geht es doch um ein Thema das jede Familie in tiefste Verzweiflung stürzen würde. Was würden wir tun, wenn unser Kind einfach verschwindet? Wenn wir nicht wissen ob es noch am Leben oder schon tot ist? Würde unsere Familie näher zusammenwachsen oder auseinanderbrechen? Die Kapitel wechseln ständig zwischen der Zeit des Geschehens und Lauras Martyrium und ein Jahr später aus der Sicht der Mutter Tatjana, die niemals die Hoffnung aufgeben kann ihr Kind wieder in die Arme zu schließen.

Ich war wieder total geplättet von der Wortgewalt der Autorin und fühlte mich Tatjana und Laura sehr nahe. Ich konnte mich viel zu sehr in die beiden Frauen hineinversetzen und habe schrecklich mit ihnen gelitten. Das ging nicht ohne Tränen. Am Ende habe ich ehrlich gesagt, geheult wie ein Schlosshund. Trotzdem bin ich sehr glücklich das Buch gelesen zu haben. Keine kann so mit Worten umgehen wie die junge Autorin. Außerdem war das Buch sehr flüssig geschrieben, auch wenn es sich durch das Thema nicht gerade schnell lesen ließ. Dazu ist es viel zu ernst. 


Hier ist mal ein kleiner Auszug, der mich Laura sehr nahe gebracht hat:
Seit Laura lesen gelernt hatte waren Bücher für sie mehr als nur etwas, in das man seine Nase stecken musste, weil der Lehrer es aufgab. Für sie waren die Figuren in Büchern Freunde, die sie mitnahmen auf abenteuerliche Reisen in andere, aufregende Welten. Manchmal, wenn sie mit einem Buch fertig war und den Deckel zuklappte , war sie regelrecht traurig, die neugewonnen Freunde wieder verlassen zu müssen. (auf dem Kindle Paperwhite auf Position 170) Geht es uns Büchernarren nicht oft so wie Laura?


Stefanie Maucher versteht es wirklich perfekt die vielen Emotionen des Buches absolut realistisch darzustellen. Man könnte wirklich annehmen, sie hätte das alles selbst hautnah miterlebt. Das macht das Buch so authentisch. Ich vergebe 10 von 10 Punkten, den Favoritenstatus und eine absolute Leseempfehlung an alle die den Mut haben sich an dieses außergewöhnliche Buch heranzuwagen. 


© Beate Senft

Kaufen könnt ihr das eBook hier:
http://amrun-markt.de/produkt/fida-ebook/ 

Samstag, 23. März 2013

Marc Gore - The Terror Compilation

Da ich immer mal wieder gerne Bücher lese die vor Blut , Gewalt und Gedärm nur so triefen, habe ich mich wahnsinnig gefreut als der Autor Marc Gore ( der Name ist Programm) mich gefragt hat, ob ich sein Buch "The Terror Competition" rezensiere möchte. Natürlich wollte ich und ich habe es nicht bereut. 6 wundervoll blutige Geschichten erwarteten mich.

In Monster Squad geht es um den Trucker Charles, der auf seiner Tour durch New Mexico in seiner Lieblingskneipe auf die völlig verängstigte Marcella trifft, die ihn um seinen Schutz anfleht. Sie wird von ihrem Ehemann Cesar Montanea verfolgt, den sie betrogen hatte. Doch ihr Ehemann ist nicht nur der Kopf der ansässigen Mafia sondern auch ein gefährlicher Nekromant.

Der Informatiker Ron Kessler fährt in "Psycho Route 66" jedes Jahr die sehr beliebte Strecke. Dort gabelt er immer wieder Anhalterinnen auf oder "hilft" Frauen beim reparieren ihrer liegen gebliebenen Autos.

"The Terror of Alabama" fand ich total klasse. In der Geschichte geht es um 2 junge Paare die gemeinsam zum Spring Break in Florida fahren wollen und unterwegs eine Autopanne haben. Kurz darauf ist einer der 4 plötzlich verschwunden.

Meine absolute Lieblingsgeschichte ist "Creatur in the Cellar". Nach dem Tod ihrer Eltern muss die 9-jährige Helen bei ihrer Tante Ruth und Onkel Gordon leben. Ständig drohen ihr die Beiden mit dem Monster im Keller.

Um Schmetterlinge und den Forscher Professor Gregory Francis geht es in der Story "The Butterfly Ladies"

Und zu guter Letzt kommt noch Alien Carnage. Hier erfindet ein Forscher eine Maschine die unglaubliches kann.

Mir haben ausnahmslos alle Geschichten sehr gut gefallen und sie hielten auch alle was sie versprachen. Sie waren brutal, es floss Literweise Blut und teilweise wurde auch Gedärm aus den Bäuchen gerissen. Ich bekam also genau das was ich wollte. Sehr schade finde ich, dass sich das Lektorat so wenig Mühe gegeben hat, denn es sind noch sehr viele Fehler im Buch enthalten. Aber dafür kann der Autor ja nichts. Ich hoffe, dass er für seine anderen Bücher ein besseres Lektorat bekommt, sonst würde ich mich ganz uneigennützig als Korrekturleser zur Verfügung stellen. ;o) Der Autor hat es geschafft mich ständig bei der Stange zu halten. Immer wollte ich wissen wie es weiter geht und was danach noch kommt.
Einen Kleinen Kritikpunk gibt es allerdings und das sind die Beschreibungen, die mich ein klein wenig gestört haben. Ich muss nicht immer ganz genau wissen was jemand trägt oder welche Marke ein Auto ist.
Aber da das nicht groß meinen Lesefluss gestört hat, vergebe ich für dieses Buch mit seinen sechs Geschichten, 8 von 10 Punkten und eine absolute Leseempfehlung für alle blutrünstigen Horrorfreunde.

© Beate Senft

Mittwoch, 20. März 2013

Nick Nolan - Prophetengift

Schon als Kind wird Sebastian Black von seiner einfallsreichen Mutter Kitty vermarktet. Der charismatische, gut aussehende und telepathisch veranlagte Junge wird von ihr als Mensch einer neueren, besseren Rasse dargeboten. Als der neue Messias. Sebastian und Kitty bauen eine religiöse Bewegung auf, in der Sebastian die Verbesserung der Umstände armer Leute predigt, doch die Spenden seiner "Jünger" wandern einzig und allein auf Kittys Konto. Nach einem Todesfall flieht der junge Mann vor seiner Mutter und vor ein paar Fanatikern, die ihn lieber Tot sehen möchten. Überall ist Sebastian Intrigen und Hass aber auch großer Bewunderung und Liebe ausgesetzt. Seine Mutter geht über Leichen um ihren Sohn wieder unter ihre Fittiche zu bekommen. Kann ihm seine telepathische Fähigkeit Helfen zu erkennen, wer es gut mit ihm meint und wer es auf sein Leben abgesehen hat?

Erst einmal ein herzliches Dankeschön an Amazon-Vine, dass mir dieses Buch zur Verfügung gestellt wurde. Leider hatte ich große Schwierigkeiten mit der Geschichte und kann noch nicht einmal genau sagen, an was es lag. Ich kam einfach nicht in die Story rein und quälte mich durch das Buch obwohl ich die Idee des Buches sehr interessant fand und auch die Figuren ziemlich gut gestaltet waren. Die Beweggründe der Personen waren für mich oft nicht nachvollziehbar und sympathisch fand ich niemanden so wirklich.

Sebastian versucht zwar immer wieder Gutes zu tun und anderen Menschen zu helfen, doch finde ich ihn oft sehr überheblich und von sich eingenommen. Das kommt wohl daher, dass seine Mutter ihm eingeredet hat, dass er etwas besseres ist. Kitty war in meinen Augen echt das Letzte. So eine Mutter wünscht man wirklich niemanden. Ich weiß eigentlich so gar nicht, was ich über das Buch schreiben soll. Es gehört zu den Geschichten die man liest und sofort wieder vergisst. Schade eigentlich. Ich hatte mehr erwartet und darum vergebe ich 6 von 10 Punkten für den flüssigen Schreibstil und das interessante Thema.


Dienstag, 19. März 2013

Constantin Dupien Hrsg. - Mängelexemplare Makabere Erzählungen


















Ich hatte das große Glück eins der begehrten 50 Exemplare der Sammlerausgabe dieses Buches zu ergattern. Und darauf bin ich sehr stolz. Denn es nicht nur ein Hardcover, sondern das Buch wurde auch von einigen der Autoren signiert. Ein wahrer Schatz in meinem Bücherregal.
In dieser tollen Anthologie des Makaberen versammeln sich 14 komplett verschiedene Geschichten genauso vieler Autoren, plus ein Vorwort des Herausgebers und ein Nachwort von Claudia Junger von Krimi & Co.

In dem Buch vertreten sind:
Constantin Dupien mit Auge um Auge
Hans J. Muth mit Ruhe sanft!
Lisanne Surborg mit Der Prototyp
Vincent Voss mit Thomas ist anders
Martina Pawlak mit Qualität hat ihren Preis
Jana Oltersdorff mit Blind Date
Andreas Zwengel mit Bedrohte Art
Stefanie Maucher mit Mängelexemplar
Antonia Larás mit Im Watt versunken
Marc Gore mit Devourer - Der Verschlinger
Michael Sonntag mit Heimkehr
Nina Horvath mit Die geteilte Seele
Regina Müller mit 03:30
Markus K. Korb mit Karussells auf Rummelplätzen

Alle Geschichten haben eins gemeinsam: sie sind makaber, teilweise bedrückend, immer auf eine Art gruselig und einfach großartig. Einen Teil der Autoren hatte ich schon durch andere Geschichten oder auch Romane kennengelernt und war sehr gespannt auf diese Anthologie. Und sie hat meine Erwartungen bei weitem übertroffen. Ich hatte das Buch mittags zur Hand genommen, wollte nur mal kurz reinlesen und beendete es kurz vorm Schlafen gehen. Mich so gefangen zu nehmen schaffen nur sehr wenige Bücher. Kurzgeschichten so gut wie nie und trotzdem ist es dieser Sammlung düsterer Geschichten gelungen. Constantin Dupien hat mit seiner Auswahl an Geschichten absolut überzeugt. Ich bin total begeistert und werde das Buch mit Sicherheit immer mal wieder zur Hand nehmen um die eine oder andere Geschichte ein zweites oder drittes mal zu lesen. Darum vergebe ich dieser großartigen Anthologie volle 10 Punkte. Alle, denen ich jetzt den Mund wässrig gemacht habe können aufatmen. Im Sommer 2013 wird diese Anthologie als Taschenbuch erscheinen und für jeden käuflich zu erwerben sein. Von mit gibt es eine absolute Leseempfehlung für alle Horrorfreunde.

© Beate Senft

Montag, 18. März 2013

Yelena Black - Dance of Shadows

Vanessa kann es nicht glauben. Sie wurde wirklich an der New Yorker Ballettakademie zugelassen. Dabei wollte sie gar nicht wirklich Tänzerin werden sondern nur herausfinden warum ihre Schwester vor 3 Jahren dort spurlos verschwand und sich nie mehr meldete. Kaum dort angekommen lernt sie ihre Zimmernachbarin TJ und die beiden Mädels Steffie und Elly, die in Margerets ehemaligen Zimmer wohnen und den liebenswert durchgeknallten Blaine kennen. Die 5 werden zu ihren besten Freunden in dieser stressigen Zeit. Zusammen versuchen sie herauszufinden was mit den verschwunden Mädchen geschah, denn es war nicht nur ihre Schwester Margaret, die nie mehr gesehen wurde. Sie verliebt sich in den geheimnisvollen Zep, ihren Tanzpartner. Als plötzlich auch noch eine ihrer Freundinnen ohne Abschied nach Hause reist weiß sie nicht mehr wem sie noch trauen kann. Ganz sicher nicht dem lästigen Justin, der sie fast auf Schritt und Tritt verfolgt.

Da die Bewertungen zu diesem Buch sehr weit gefächert sind wurde ich doch neugierig. Und als Amazon Vine das Buch als Reziexemplar anbot musste ich sofort zugreifen. Zum Glück, denn das Buch stellte sich für mich als wahrer Glücksgriff heraus. Ich liebe das Ballett und das steht in diesem Buch ganz eindeutig im Vordergrund. Der Schreibstil der Autorin ist recht einfach und dennoch schafft sie es wunderbare Bilder in meinem Kopf entstehen zu lassen. Ich war so gefesselt von der Handlung, dass ich das Buch erst aus der Hand legen konnte als ich die letzte Zeile gelesen hatte. Und da graute schon so langsam der Morgen. Das ist mir schon lange nicht mehr passiert.

Gut, für mich war das Ende des Buches keine Überraschung und doch sehr vorhersehbar aber das tat der Spannung trotzdem keinen Abbruch. Vanessa war ein sehr unsicheres Mädchen und manchmal wirklich sehr schwer von Begriff, aber auch das konnte ich leicht verschmerzen. Dazu waren die Bilder einfach zu ausdrucksstark und faszinierend. Man merkt der Autorin sofort an, wie sehr sie das Tanzen liebt. Einziger Wehrmutstropfen für mich ist, dass "Dance of Shadows" wieder mal der erste Teil einer Trilogie ist. Aber der erste Teil kann auch gut alleine gelesen werden. Ich möchte jedenfalls unbedingt mehr davon lesen und freue mich schon auf Teil 2, der hoffentlich nicht so lange auf sich warten lässt. Ich vergebe für dieses tolle Jugendbuch volle 10 Punkte und eine klare Leseempfehlung für alle jungen und jung gebliebenen Leser


Donnerstag, 14. März 2013

Eric Berg - Das Nebelhaus

Eine kleine Gruppe von 4 Studenten, die sich ziemlich radikal für ihre Umwelt einsetzten, verlor sich nach dem Studium aus den Augen. Dann lädt Philipp seine ehemaligen Freunde Timo und Leonie, die er über das Internet wiedergefunden hat, nach Hiddensee in sein Haus ein. Nach längerem Suchen kann Timo auch noch Yasmin ausfindig machen, die damals zu ihrer Gruppe gehörte. An einem wunderschönen Tag im September treffen die 3 in Hiddensee ein und werden von Philipp, seiner Frau Vev und ihrer kleinen Tochter Clarissa von der Fähre abgeholt. Was als schönes Wiedersehen geplant war endet in einer Katastrophe, bei der 3 Menschen getötet und einer schwer verletzt wurde umd seitdem im Koma liegt.

2 Jahre später versucht die Reporterin Doro Kagel eine Reportage über die Geschehnisse der stürmischen Septembernacht zu schreiben. Und was sie nach und nach ans Licht bringt ist einfach unglaublich....

Zuerst einmal möchte ich mich ganz herzlich bei Lovelybook und Eric Berg bedanken, dass ich an der Leserunde zu "Das Nebelhaus" teilnehmen durfte. Sonst wäre mir vielleicht ein wahnsinnig tolles Buch entgangen. Dem Autor, der sonst unter einem anderen Namen historische Romane schreibt ist mit seinem ersten Krimi ein absoluter Volltreffer gelungen.

Von der ersten Seite an erwartet den Leser ein unglaublich spannendes Buch dessen Spannungsbogen bis zum Ende aufrechterhalten bleibt. Fast keiner aus der Leserunde konnte das Buch mehr aus der Hand legen, alle waren gefangen in der gut konstruierten Geschichte. Die Charaktere sind sehr gut gezeichnet und haben viele Facetten, auch wenn sie nicht alle sympathisch sind. Das müssen sie ja auch nicht sonst wäre es ja langweilig.

Immer wieder bekommt der Leser Brosamen hingeworfen, ohne dass der Autor zu viel verraten würde. Um zu wissen, was wirklich in dieser Nacht passierte, muss man sich schon bis zum Ende des Buches gedulden.
Die Geschichte verläuft in 2 Zeitebenen. Einmal die Zeit, in der Doro die Geschehnisse rekonstruiert und einmal zwei Jahre zuvor als die 4 ehemaligen Freunde zusammentrafen und das Schicksal seinen Lauf nahm. Der Schreibstil ist wunderbar flüssig und sehr bildhaft. Ich konnte die wunderbare Landschaft der Insel vor Augen sehen, das Meer riechen und die Möwen schreien hören. Auch konnte ich das Haus aus Glas, das Philipp als Architekt entworfen hat, wie ein störendes Objekt in der wunderbaren Landschaft stehen sehen.
Ich vergebe für dieses wundervolle Buch, das so viel mehr ist, als nur ein Krimi 10 von 10 Punkten, den Favoritenstatus und eine absolute Leseempfehlung. Ja, ich bin total begeistert. 


© lord-byron


Montag, 11. März 2013

Klaus Peter Wolf - Ostfriesengrab

In Ostfriesland geht das Morden weiter. Im Schlosspark Lütetsburg hängt eine weibliche Leiche. Sie sieht aus wie eine fliegende Elfe. Wunderschön zwischen den Rhododendrenbüschen, als würde sie da hingehören. Doch wer hat das getan? Wie konnte er die Leiche so aufwendig an einem öffentlichen Ort drapieren? Doch das soll nicht die einzige Leichen bleiben und bald wird klar, dass der irre Künstler, den die Polizei "Der Frisör" nennt nach den 4 Elementen mordet. Wann wird er wieder zuschlagen? Wie kann die Polizei das verhindern?
Also erst mal muss ich sagen, dass mir dieser Teil viel besser gefallen hat, als die beiden Vorgänger. AKK ging mir zwar immer noch ziemlich auf die Nerven und "Wella", wie ihr Partner in unserer Leserunde genannt wird, ist nach wie vor ein ziemliches Weichei, aber dieses Mal steht klar der Fall im Vordergrund und der war ziemlich spannend. Ich kann nur nicht verstehen, wie Weller und Ann-Kathrin Klaasen immer wieder so viel Mist bauen können und doch nicht vom Dienst suspendiert werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich das ein Polizist im wahren Leben leisten dürfte.

Der Schreibstil war wieder gewohnt flüssig und bis kurz vor dem Ende hätte ich diesem 3. Teil 9 Punkte gegeben, aber mit dem Ende konnte ich dann leider gar nichts anfangen. Da hätten 10 Seiten mehr ruhig noch sein dürfen. Das war mir viel zu abrupt. Was ich noch nicht verstehen kann ist, wieso AKK ihren Vater so auf einen Sockel stellt. Für sie ist er ja der reinste Heilige. Das ist doch nicht normal. Sobald es um ihren Vater geht, schaltet sie komplett ihr Hirn ab. Das war bisher in allen drei Teilen so. Trotz allem Gemecker wurde ich dieses Mal sehr gut unterhalten und ich vergebe solide 8 von 10 Punkten. 


© lord-byron

Freitag, 8. März 2013

Scott Nicholson - Die Ernte

Tamara hat Probleme mit ihrem Mann Robert, denn der kann nicht glauben, dass sie Visionen hat. Dann beginnt sie auch noch Stimmen zu hören und bekommt es allmählich mit der Angst zu tun. Zur gleichen Zeit verändert sich der Wald. Ein grünes Licht leuchtet über den Bergen und die Bäume wirken ausgelaugt und verwelkt. Dabei müssten sie eigentlich fast vor Leben und Saft bersten, denn es ist Frühling. Ein seltsames Wesen hat vom Berg besitzt ergriffen und ernährt sich von allem was es findet. Und dann verwandelt sich der erste Bewohner der Gegend in eine Art Zombie. Wird Tamara ihren Mann überzeugen können, dass eine Gefahr aus den Bergen droht? Und wird sie Hilfe in ihrem Kampf gegen das Wesen und seine neuen Gehilfen finden?

Da hat sich Scott Nicholson wirklich eine tolle und einzigartige Geschichte ausgedacht. Solche Zombies haben ich noch in keinem anderen Buch gefunden. Sie waren interessant und teilweise sogar witzig. Jedenfalls fühlte ich mich hervorragend unterhalten. Was mir ganz besonders gut gefallen hat, waren die Einwohner dieser kleinen Stadt in den Appalachen. Das waren so richtige Originale, die Schnaps brannten, Kautabak kauten, mit Schrot um sich ballerten und einfach super dargestellt waren. Jede seiner Personen ist ein Unikat. Ich konnte diese Typen in ihren Jeans und den karierten Hemden direkt vor mir sehen. 


Der Schreibstil ist, wie auch schon bei "Die rote Kirche" flüssig und gut zu lesen. Aber auch genau wie im Vorgänger gab es auch wieder ein paar Längen und einige Druckfehler. Aber über Beides konnte ich hinwegsehen, denn der unglaublich gute Plott hat so einiges wieder wett gemacht. Vielen Dank Scott, dass ich auch dieses Buch von dir lesen durfte. Mir hat es wirklich gut gefallen und darum vergebe ich auch 8 von 10 Punkten und freue mich auf weitere Bücher von dir, die zum Teil schon auf meinem Reader warten.

Freitag, 1. März 2013

Will Wiles - Die nachhaltige Pflege von Holzböden


 Oskar, ein Komponist moderner Stücke wie sein letztes Werk "Variationen über Trambahnfahrpläne"lebt mit seinen beiden Katzen in einer Designerwohnung einer Osteuropäischen Stadt. Als er nach Amerika muss um sich von seiner Frau scheiden zu lassen, bittet er einen alten Freund aus Studientagen sich um seine Wohnung und die Katzen zu kümmern. Sehr am Herz liegt Oskar sein edler Holzboden auf den der Ich-Erzähler der Geschichte ganz besonders aufpassen soll. Der freut sich, hofft er doch in der fremden Umgebung endlich mal wieder zum Schreiben zu kommen. Der chaotische Erzähler gibt sich auch große Mühe den Anforderungen gerecht zu werden, aber natürlich geht dann alles schief.

Tja, was soll ich schreiben? Vom Klappentext her erwartete ich ein lustiges Buch voller britischem, schwarzen Humor. Bekommen habe ich ein Buch das sehr wortgewaltig daherkommt, aber dessen langatmige und ausufernde Beschreibungen jeden Spaß am Lesen nehmen. Dazu kam noch, dass ich Oskar und den Erzähler absolut unsympathisch fand. Immer wieder war ich versucht die Lektüre abzubrechen und musste mich richtig zwingen immer weiter zu lesen.

Was tolle Komik versprach, nämlich ein chaotischer Typ der auf die Wohnung eines total peniblen Ordnungsfanatiker trifft, wurde von Sätzen wie "Zwischen Schlafen und wachen gibt es einen Moment, in dem man frei ist. Das Bewusstsein ist zurückgekehrt, aber die Wahrnehmung hat die schützende Membran zwischen dem Erwachenden und seiner Umgebung noch nicht zerrissen. Man schwebt frei von jedem Kontext, im Nirgendwo - nicht mehr schlafend, noch nicht ganz wach, nicht mehr den Tücken des Unterbewusstseins ausgeliefert, noch nicht wieder in die stumpfe Routine der Alltagssorgen zurückgefallen. An diesem Punkt, zwischen zwei Welten, bin ich wohl am glücklichsten", (Seite 37) unnötig aufgebläht. Oder auch Sätze wie " Ein Raum ist nicht nur ein Raum. Ein Raum ist die Verkörperung eines Geisteszustands, das Produkt eines Gehirns. Entweder bewusst oder unbewusst. Wir erschaffen unsere Räume und dann erschaffen unsere Räume uns" (Seite 40) wirken doch sehr selbstverliebt und ersticken jeden Humor schon im Keim. Dabei hätte die Geschichte durchaus Potential gehabt. Gerade die Zettel mit Anweisungen, die der Erzähler an allen möglichen und auch unmöglichen Orten findet, hätte für so manchen Lacher sorgen können. Aber mittlerweile war ich schon so genervt, dass mich gar nichts mehr aufheitern konnte. Auch das etwas temporeichere Ende der Geschichte konnte mich nicht mehr mit dem Buch versöhnen. Ich vergebe leider nur 2 von 10 Punkten.