Freitag, 2. Januar 2015

Christophe Bec + Stefano Raffaele - Pandemonium [Beate]



Man schreibt das Jahr 1951 und Doris ist verzweifelt. Ihre kleine Tochter Cora scheint an Tuberkulose erkrankt zu sein. Sie bittet ihren Ex-Mann sie in das berühmte Waverly-Hills zu bringen, in dem sie schon in ihrer Kindheit von der Tuberkulose geheilt wurde. Da sie kein Geld hat, bietet sie dem Direktor des Sanatoriums an, als Krankenschwester zu arbeiten, so könnte sie auch in der Nähe ihrer Tochter bleiben. Doch es geschehen seltsame Dinge in den Fluren und Cora erzählt ihrer Mutter von toten Menschen, die sie sehen kann. Warum sterben hier immer noch so viele Menschen und verliert Cora jetzt auch noch den Verstand?

Diese Graphic Novel stand so lange auf meiner Wunschliste und ihr könnt euch vielleicht vorstellen, was ich für Augen machte, als ich sie an Heilig Abend von meinem Mann geschenkt bekam.  Ich konnte es kaum erwarten in die Welt des Waverly-Hills einzutauchen. Aber ich bremste mich und genoss jede einzelne Seite, denn es gibt leider nur ein einziges erstes Mal, dass  man ein Buch lesen kann. Also studierte ich jedes der ausdrucksstarken Bilder und ließ mich ganz in die Geschichte sinken. Und das Buch war genauso großartig, wie ich es erwartet hatte.

Leider fand ich bei meinen Recherchen keinen einzigen Roman auf deutsch zu diesem Thema und ich kann es, ehrlich gesagt kaum glauben, dass sich noch nie ein Autor an dieses Thema herangetraut hat. Falls ihr, liebe Leser, ein Buch zu diesem Thema kennt, wäre ich euch für Informationen sehr dankbar. Diese Graphic Novel ist zwar großartig, aber eben nicht so ausführlich, wie es ein Roman wäre. 

Am Anfang des Buches stehen ein paar Daten zu dem Sanatorium und man sieht ein Originalfoto von Waverly-Hills. Ich habe dann auch im Internet verschiedene Seiten gelesen, die sich mit dem Thema befasst haben und meine Neugierde wurde nur noch viel größer. 

Die Novel erzählt von Doris und Cora, von den Krankenschwestern, den teilweise irren Ärzten und dem geldgeilen Direktor. Von armen Patienten, den Kindern, die hier behandelt werden und dem Todestunnel.  Es ist wirklich sehr spannend und die Zeichnungen passen perfekt dazu. Sie vermitteln die gedrückte Stimmung, die Angst und das Grauen perfekt. Noch heute sollen Geister in Waverly-Hills umgehen. 

Ich kann für dieses Buch nur 5 von 5 Byrons, den Favoritenstatus und eine absolute Leseempfehlung vergeben. Ich bin mir ganz sicher, dass ich diese Novel noch ganz oft zur Hand nehmen werde um darin zu schmökern. Das war mein schönstes Weihnachtsgeschenk und ich werde dieses Buch immer in Ehren halten. 

© Beate Senft