Dienstag, 11. November 2014

Claudia Rapp - Summer Symphony: Ein Tripp mit sex, Zeitreisen und Roch´n´Roll [Beate]



Als Luise durch die Straßen läuft, fährt ein Auto an ihr vorbei, in dem die Musik einer  Rockband läuft. Ihr wird ganz seltsam zumute und als sie wieder zu sich kommt, befindet sie sich in einem Wikingerdorf und wird gerade mit einem Mann verheiratet. Was ist nur geschehen? Als Luise wieder in ihrer Zeit angekommen ist, versucht sie herauszufinden was passiert ist, denn dieser Zeitsprung bleibt nicht der Einzige. Es scheint etwas mit der finnischen Rockband Lumiukko zu tun zu haben, weshalb sie ihren langweiligen Job im Museum sausen lässt und sich der Band als Groupie anschließt. Sie ziehen von Festival zu Festival und Luise lässt nicht locker, denn sie will das Geheimnis des Zeitsprungs lüften.

Ich muss ganz ehrlich zugeben, dass ich am Anfang ganz große Probleme mit dem Buch hatte. Nicht nur mit der verrückten Geschichte oder der abgebrühten Ich-Erzählerin Luise, sondern auch mit dem sehr speziellen Schreibstil. Zum Glück legte sich das so ungefähr ab dem 3. Kapitel und ab dann, war ich einfach nur noch komplett gefesselt. Was für ein verrücktes Buch.

Man läuft auf der Straße, hört einen Song und plötzlich findet man sich in den Armen eines Wikingers wieder um kurz darauf im Finnland des frühen Mittelalters zu landen. Und das war eins meiner Probleme, denn Luise benimmt sich, als wäre das alles vollkommen normal. Sie ist weder geschockt, noch hat sie Angst oder wird panisch, nein, sie benimmt sich, als wäre das etwas ganz alltägliches. Mit der Zeit findet man heraus, dass Luise einfach ein total pragmatischer Mensch ist, der alles so nimmt wie es kommt. Ist bei ihrem verrückten Leben vielleicht auch besser so. 

Da ich ja auch gerne historische Romane lese, ist mir sehr wichtig, dass die Recherche stimmt. Und da gibt es hier einfach nix zu meckern. Die Autorin hat sich hier mächtig ins Zeug gelegt und konnte mit großem Wissen punkten.  Und auch die Phasen auf den Musikfestivals waren total stimmig, als wäre sie selbst schon auf hunderten gewesen. Da passte wirklich alles. 

Und auch die Band habe ich ihr vollkommen abgekauft, genauso wie die Groupies und die Fans. Ab einem gewissen Zeitpunkt machte das Buch wirklich nur noch Spaß und diese außergewöhnliche Mischung aus verschiedenen Genren, machte die Sache so einzigartig und spannend.

Ich vergebe für dieses einzigartige Buch 4 von 5 Byrons und kann es nur allen empfehlen, die auf außergewöhnliche Geschichten stehen. Ihr werdet eure Freude an dem Buch haben. 

© Beate Senft