Samstag, 16. August 2014

Markus Heitz - Exkarnation [Beate]



Claire, die sympathische  Inhaberin eines irischen Cafés, muss mit ansehen, wie ihr Mann direkt vor dem Café überfallen wird. Sie eilt ihm zu Hilfe, wird aber von einem Auto überfahren. Aus Sorge um ihre Tochter und ihren Mann bringt sie ihre Seele dazu, in einen fremden Körper einzudringen. Der Körper von Lene Bechstein war aber eigentlich für die Seelenwanderin Anastasia gedacht. Als die Organisation um Anastasia den Fehler bemerkt, wollen sie Claire töten, doch die kann fliehen. Was wird hier gespielt? Wem kann sie trauen und wer wird ihr helfen? Claire hat Angst den Verstand zu verlieren. 
Eric stellt und tötet Wanderseelen um die Menschheit vor ihnen zu schützen. Dabei trifft er auf eine Organisation, die diese Seelen fängt. Was haben sie damit vor? Erik versucht sich bei der Organisation einzuschleusen. Wird ihm das gelingen?

Claire ist eine sehr sympathische Frau, die glücklich mit ihrem Mann Finn und ihrer Tochter in Halle lebt und dort ein beliebtes irisches Café betreibt. Doch von einem Moment auf den anderen wird ihr Leben und ihr Glück zerstört und sie findet sich in einem fremden Körper wieder und soll dabei helfen, die Seelenwanderer zu töten, die die Menschheit unterjochen möchten. Allen voran Anastasia, die eine der mächtigsten Seelenwanderer ist. Claire muss über sich hinaus wachsen und die Rolle ihres Lebens spielen. 

Im zweiten Erzählstrang begegnen wir Eric von Kastell aus Ritus / Sanctum wieder, der immer noch unterwegs ist Wandelwesen zu fangen und zu töten. Ich fand es wirklich toll, dass Eric mit von der Partie ist und auch Sia aus Judastöchter spielt hier wieder eine Rolle. Leiden berührt dieser Handlungsstrang den von Claire so gut wie gar nicht. Aber da es noch einen 2. Teil geben wird, kann das ja noch kommen, denn Exkarnation hört auch mit einem fiesen Cliffhänger auf. 

Wie man es von Markus Heitz gewöhnt ist, gibt es verschiedene Erzählstränge, viele  verschiedene Handlungsorte und Charaktere. Aber alles passt harmonisch zueinander und ergibt einen Sinn. Die Charaktere sind sehr vielschichtig und komplex und mit Claire konnte ich mich sofort identifizieren. Ich muss sagen, dass ich sie bewunderte, wie sie mit all diesen verrückten Dingen umging. Ich wäre wahrscheinlich einfach durchgedreht und hätte sabbernd und lallend in der Psychiatrie gesessen. 

Der Schreibstil von Markus Heitz ist flüssig und gut zu lesen, aber manchmal einen Tick zu ausufernd. Manches kam mir ein wenig zu viel erklärt vor, so dass sich die Geschichte an manchen Stellen ein klein wenig zog. Aber das war jetzt nicht so gravierend und ich vergebe guten Gewissens 4 von 5 Byrons und eine Leseempfehlung an alle Fantasy- und Horrorfreunde. Von dem Begriff Thriller auf dem Cover sollte man sich nicht irritieren lassen.

© Beate Senft