Sonntag, 30. November 2014

Tim Svart - Damenopfer [Beate]



Eine tote Frau wird gefunden und Hauptkommissar Karrenberg, genannt Karre und sein Team bekommen den Fall übertragen. Bei ihren Ermittlungen stoßen sie auch auf einen Programmierer. Hat er etwas mit der Leiche zu tun? Hatte er überhaupt die Möglichkeit, die junge Frau zu töten? Oder ist der Täter doch eher bei ihren Bekannten zu suchen? Und dann gibt es eine zweite Tote und der Fall wird immer undurchsichtiger.

„Damenopfer“ ist der erste Krimi des Autors Tim Svart, der bisher im Horrorgenre unterwegs war. Und ich muss sagen, Krimi kann er genauso gut. Ich bin wirklich richtig begeistert. Nicht nur von dem tollen Plot und den gut ausgearbeiteten Charakteren, sondern auch vom tollen Schreibstil, den ich schon von den Horrorgeschichten kenne.

Tim Svart hat sehr viel Wert auf seine Ermittler gelegt und das merkt man auch richtig. Karre ist ein toller Chef, der sehr menschlich rüberkommt, obwohl er zur Zeit große Sorgen hat. Und endlich mal einer, der seine Sorgen und Ängste nicht im Suff betäubt. Davon gibt es wirklich schon mehr als genug.

Viktoria stammt aus einem Adelsgeschlecht, kann aber mit diesem ganzen Getue nichts anfangen und sucht lieber Mörder. Sie war mir sofort sympathisch. Eine Frau, mit der man Pferde stehlen kann. Und auch der Kollege Karim ist ein toller Kerl. Das Trio arbeitet super zusammen und ergänzt sich prima.

Die Mordfälle waren sehr spannend. Ich habe zwar manches geahnt, aber am Ende war ich doch wieder total auf dem Holzweg. Ganz ehrlich? Ich kann es kaum erwarten mehr von Karre und seinem Team zu lesen und hoffe sehr, dass es nicht zu lange dauert, bis wir wieder an den Ermittlungen teilhaben dürfen. Darum vergebe ich 5 von 5 Byrons, den Favoritenstatus und eine absolute Leseempfehlung für alle Krimifreunde.  Und es kommt wirklich sehr selten vor, dass ein Krimi die volle Punktzahl bekommt. Also los, kauft das Buch!!! Ihr werdet es sicherlich nicht bereuen. 

© Beate Senft

                       

Lauren Oliver - Panic Wer Angst hat, ist raus [Beate]



Die Stadt Carp ist eine arme Stadt und viele sind froh, sie nach der Schule verlassen zu können. Vielleicht ist das auch der Grund, warum so viele aus der Abschlussklasse an dem Spiel PANIC teilnehmen, obwohl es so gefährlich ist. Das Preisgeld für den Gewinner ist einfach zu verlockend. Heather hatte nie einen Gedanken daran verschwendet an diesem Spiel teilzunehmen, doch dann ändert sich alles. Auch ihre Freundin Nat ist dabei. Ebenso wie Dodge, für den schon immer klar war, dass er das Spiel gewinnen muss, denn es gibt noch andere Gründe als das Geld. Nur Heathers bester Freund Bishop bleibt vernünftig. Und dann geht es los und jeder gibt sein Bestes, denn wer Angst hat, ist raus. 

Der Klappentext machte mir sofort klar, dass ich dieses Jugendbuch lesen muss. Umso mehr freute ich mich, als ich es vom Carlsen-Verlag als Leseexemplar  bekam.  Und ich würde nicht enttäuscht. Das Spiel gestaltete sich zwar etwas anders als erwartet, aber es zog mich voll in seinen Bann. 

"Unter ihr war ein blendendes Licht, die Art Licht, die man wohl im Sterben sieht. Die ganzen Leute da unten waren mit den Schatten verschmolzen und einen Augenblick fürchtete Heather, tatsächlich gestorben zu sein und ganz alleine auf einer winzigen, glatten Oberfläche zu stehen, einen endlosen Abgrund in der Dunkelheit zu beiden Seiten." (Seite 45)

Heather lebt mit ihrer kleinen Schwester und ihrer Mutter in einem Wohnwagenpark. Ein tolles Leben führen sie nicht mit den wechselnden Freunden ihrer Mutter, eingepfercht in die Enge des Wohnwagens. Ganz anderes als ihre Freundin Nat, die mit ihrer Familie in einem schönen Haus lebt. Und trotzdem funktioniert diese Freundschaft. Und genau darum geht es auch in diesem Roman. An erster Stelle steht die Freundschaft. Die Freundschaft zwischen den beiden Mädels, die zwischen Heather und Bishop und die zwischen den Dreien und Dodge.
Und dazu kommt dann noch die Spannung des Spiels. Was müssen die Freunde dieses mal für eine Aufgabe erfüllen? Werden sie es schaffen? Wird jemandem etwas passieren? Die Aufgaben sind alle sehr gefährlich und ich war oft geschockt, auf was sich die Teilnehmer alles einließen. 

"Es war die letzte explosive Machtdemonstration des Sommers, die Linie im Sand, ein verzweifelter Versuch, den Herbst für immer fernzuhalten. Aber der Herbst knabberte bereits mit den Zähnen des blauen Himmel an, biss Stücke der Sonne ab, verwischte den dichten Schleier aus Fleischgeruch und Rauch. Er kam näher. Er würde sich nicht mehr viel länger abhalten lassen." (Seite 335)

Dazu kommt noch der tolle Schreibstil und die verschiedenen Charaktere, in die ich mich sehr gut hinein versetzen konnte. Ich muss ganz ehrlich gestehen, dass ich alles liegen und stehen ließ, nur um dieses Buch schnellstmöglich lesen zu können. Ich hätte es nicht ertragen nochmal eine Nacht schlafen zu müssen, bis ich zum Ende kam und legte das Buch erst aus der Hand, als es gelesen war. Das war um 2 Uhr morgens. Zum Glück an einem Sonntag.

Ich vergebe für dieses tolle Jugendbuch 5 von 5 Byrons, den Fovoritenstatus und eine uneingeschränkte Leseempfehlung für alle, die gerne spannende und gut geschriebene Jugendbücher lesen. Lasst euch entführen in das Leben in Carp und zu PANIC. Es wird euch gefallen.

© Beate Senft