Donnerstag, 8. November 2012

Susanne Staun - Totenzimmer


Ein herzlichen Dankeschön an Klett-Cotta für das Rezensionsexemplar

Die dänische introvertierte Rechtsmedizinerin Maria Krause hat eine menge Probleme. Als sich ihre einzige Freundin Nkem nach Odense versetzen lässt, folgt sie ihr nach und nimmt einen Posten als stellvertretende Rechtsmedizinerin in der kleinen Stadt an. Maria trinkt zu viel, kann ohne Schlaftabletten keine Nacht schlafen und hat seltsame Sexvorlieben. Vor Jahren hatte sie eine Abtreibung machen lassen und ist überzeugt, eine der Leichen, die sie untersucht, wäre ihr Tochter. Immer mehr verwischen sich Wahn mit Wirklichkeit.Als ihr Chef sich an sie heranmacht wird ihr klar, dass sie sich zwar von dem Mann abgestoßen fühlt, aber gleichzeitig mit dem Feuer spielen möchte. Außer ihrer Freundin gibt es für sie nur ein Lebewesen, das sie nahe genug an sich heran lässt und das ist ihre Katze. Aber in ihrem Fach macht ihr keiner so schnell etwas vor. Und als sie erkennt, dass es ein Serienkiller auf junge, hübsche Mädchen abgesehen hat, fängt sie an zu ermitteln. Hilfe bekommt sie von Nkem. Können sie den äußerst brutalen Killer zur Strecke bringen?

Vom Klappentext her, hatte ich einen sehr spannenden, mich gut unterhaltenden Thriller erwartet. Leider war das dann nicht der Fall. Maria Krause ist mit Sicherheit eine sehr interessante Persönlichkeit, mit ihren ganzen Fehlern, Ängsten und Vorlieben und auch die Tagebucheinträge des Killers, in denen wir erfahren, wie er zu dem Monster werden konnte, das er letztendlich ist und was sich manche erwachsenen Menschen alles von ihren Kindern gefallen lassen, waren sehr interessant. Aber trotzdem wollte sich keine wirkliche Spannung aufbauen. Erst auf den letzten paar Seiten überschlug sich die Handlung, aber das war mir eindeutig zu wenig. Das Buch empfand ich als ziemlich brutal. Es gab Szenen von Inzucht, Tierquälerei und regelrechter Abschlachterei. Es ist also nichts für empfindliche Mägen. Mich hat das Brutale nicht gestört, aber wer mich kennt weiß, dass ich mit Gewalt gegen Tiere absolut nicht umgehen kann.
Ich denke weniger Blut und dafür mehr Spannung hätten der Geschichte gut getan. Aber wie immer ist das natürlich absolute Geschmacksache. Wenn das Buch durchweg so spannend gewesen wäre wie die letzten paar Seiten, hätte es die volle Punktzahl von mir bekommen doch so vergebe 6 von 10 Punkten.