Montag, 20. Januar 2014

Michael Boccacino - Charlotte und die Geister von Darkling






Charlotte Markham hat alles verloren. Schon sehr früh ihre Mutter, dann auch ihren Vater und zuletzt ihren geliebten Ehemann einschließlich ihres Hauses, das bis auf die Grundmauern nieder brannte. Darum sucht sie nach einer Stelle als Gouvernante und kommt bei Familie Darrow unter. Die Frau des Hauses starb vor einem Jahr und die beiden Söhne Paul und James sollen von Charlotte unterrichtet werden. Als die Nanny der beiden ermordet wird, übernimmt Charlotte auch diese Stelle um rund um die Uhr für die Kinder da zu sein. Doch wer ist dieser schwarze Mann, der immer dann auftaucht, wenn ein Mensch stirbt? Und warum kann Charlotte ihn schon seit frühester Kindheit sehen? Als sie eines nachmittags mit den Kindern im Wald spazieren geht stoßen sie auf eine große Nebelwand. Dahinter verbirgt sich ein riesiges Anwesen. Und darin wartet Lily Darrow, die tote Mutter von James und Paul auf die 3 Spaziergänger. Wie kann das möglich sein?

Als bei wasliestdu das Buch "Charlotte und die Geister von Darkling" für eine Leserunde angeboten wurde, bewarb ich mich sofort, denn das Cover und der Klappentext versprachen ein Buch genau nach meinem Geschmack. Und ich hatte Glück und bekam eins der begehrten Exemplare. Der erste Teil erfüllte dann auch komplett meine Erwartungen. Der Schreibstil war wunderbar altmodisch, das Herrenhaus etwas heruntergekommen mit ganz viel flair und alles war düster und unheimlich.

Doch leider blieb das nicht so. Die Story wurde immer konfuser und unlogischer. Erklärungen gab es überhaupt keine, die Figuren blieben so flach wie am Anfang und der Autor muss ein großer Fan von Lovecraft sein. Warum, müsst ihr selbst lesen, sonst verrate ich zu viel. Angeboten wird die Geschichte als Jugendbuch, was ich überhaupt nicht nachvollziehen kann, denn stellenweise ist der Plott ziemlich eklig und unverständlich. Jugendliche würden sich wohl auch ganz schnell langweilen.

Für uns kam noch erschwerend hinzu, dass wir nicht, wie angenommen, das Buch erhielten, sondern eine unkorrigierte Lesefahne. Und dazu scheinen wir nicht alle das selbe Exemplar bekommen zu haben. Während die Einen ein Manuskript bekamen, das auf Vorder- Und Rückseite bedruckt war und es vor Fehlern wimmelte, hatten Andere ein Exemplar das nur auf der Vorderseite bedruckt war und schon einen Korrekturlauf hinter sich hatte. Das führte dann natürlich zu komplett unterschiedlichen Meinungen.

Davon abgesehen finde ich es sehr schade, dass der Autor dem Leser so gar keine Erklärungen anbot. Denn nach der Lektüre fragte ich mich ernsthaft, was der Autor mir mitteilen wollte. Wäre der erste Teil nicht so schön gewesen, hielt ich das Buch für eine reine Zeitverschwendung. So finde ich es einfach schade, dass aus dieser wundervoll begonnen Geschichte so wenig gemacht wurde. Dank dem tollen Schreibstil rutschte die Bewertung nicht noch weiter nach unten. Ich vergebe 3 von 5 Byrons und bleibe sehr unzufrieden zurück. Schade, denn das Buch hätte ein echter Knaller werden können.

© Beate Senft