Montag, 2. September 2013

Joelle Charbonneau - Die Auslese Nur die Besten überleben

Cia lebt mit ihrer Familie in der Five Lakes Colony und wird jetzt die Schule beenden um dann als Erwachsen zu gelten. Die Welt hat sich stark verändert, nachdem Krieg ausgebrochen war und nach den 7 Stadien des Krieges ist das Leben nicht einfach. Ihr Vater war auf der Universität und arbeitet jetzt als Biologe um Pflanzen zu züchten die auf dem verseuchten Boden überleben können und die Menschheit ernähren. Ihre Brüder helfen ihm dabei. Cia möchte unbedingt auch auf die Universität wie ihr Vater, aber aus ihrer kleinen Gemeinschaft wurde schon ewig niemand mehr für die Auslese zugelassen. Und auch dieses Jahr ist niemand von Five Lakes dabei. Cia ist sehr enttäuscht. Doch am nächsten Tag kommt ein Offizieller aus Tosu City, der Hauptstadt, um 4 Leute aus ihrer Gemeinschaft auszuwählen. Sehr bald muss sie feststellen, dass sie niemandem vertrauen kann und dass die Auslese eher einem Alptraum gleicht. Waren die schrecklichen Träumen ihres Vaters vielleicht doch verschüttete Erinnerungen?

Ja es stimmt. In diesem Buch gibt es einige Parallelen zu der Panemreihe und der Reihe "Die Bestimmung", aber wen das nicht stört bekommt hier eine absolut spannende und fesselnde Geschichte präsentiert. Sie enthält auch sehr viele neue Ideen, so dass man wirklich Seite für Seite liest und das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann.

Während die meisten Charaktere ziemlich blass bleiben wurde Cia sehr gut ausgearbeitet. Man kann sich sofort mit ihr identifizieren und oft musste ich feststellen, dass ich während der Auslese gnadenlos versagt hätte. Eine kleine Liebesgeschichte gibt es auch, die aber nur am Rande der Geschichte existiert und keinen großen Raum einnimmt. Ohne sie, wäre das Buch wohl zu düster und beklemmend geworden.

Die Autorin hat eine Welt entworfen, die nach einem Weltkrieg so durchaus möglich ist. Die Erde und Flüsse sind verseucht und müssen erst entgiftet werden. Manche Städte sind so schwer vergiftet dass sie wohl für immer nackt und kahl bleiben werden. Die Menschen versuchen zu überleben und die Erde wieder fruchtbar zu machen. Warum das erst nach einem totalen Zusammenbuch geschehen muss, fragte ich mich häufiger beim Lesen. Immer muss erst alles zu Grunde gehen, damit die Menschen erkennen, was wirklich wichtig ist. Die Beschreibungen sind sehr plastisch ohne jemals langweilig zu werden und lassen erschreckende Bilder im Kopf entstehen.

Es gibt auch eine Kleinigkeit die mich gestört hat. Und zwar gibt es nicht mehr sooo viele Menschen auf der Erde. Zur Auslese werden nur die schlausten und intelligentesten Menschen zugelassen und dann lässt es die Regierung zu, dass einige davon einfach sterben? Das empfand ich als sehr unlogisch, war aber für die Geschichte wohl einfach notwendig.

Ich vergebe für den 1. Teil dieser Trilogie 4 von 5 Byrons und hoffe, dass Band 2 ganz schnell erscheint, denn ich muss unbedingt wissen wie es weiter geht. Band 1 endet an einer ganz fiesen Stelle, die das Warten zur Qual werden lässt. Ich gebe eine Leseempfehlung für alle die Jugendbücher und spannende Dystopien mögen. Wem Panem und die Bestimmung gefallen hat wird begeistert sein. Ich war es jedenfalls.

© Beate Senft