Freitag, 17. Oktober 2014

Ilsa J. Bick - Atemnot [Beate]



Es gibt Geschichten, in denen das Mädchen seinen Prinzen findet, und sie lebten glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende. So eine Geschichte ist das hier nicht. Jenna Lords Leben verlief bisher nicht gerade wie im Märchen. Ihr Vater ist ein kontrollbesessener Neurotiker und ihre Mutter Alkoholikerin. Früher war ihr älterer Bruder ihr einziger Halt, doch jetzt ist er im Irak stationiert. Und vor einigen Jahren wäre Jenna beinah bei einem Hausbrand ums Leben gekommen. Es gibt Geschichten, in denen das Monster das Mädchen umbringt und alle um das unschuldige Opfer trauern. So eine Geschichte ist das hier auch nicht. Mitch Anderson hat viele Qualitäten: Er ist ein engagierter Lehrer und Lauftrainer. Ein liebevoller Ehemann. Ein Mann mit einer ziemlichen … Anziehungskraft. Und dann gibt es noch die Geschichten, bei denen man schwer sagen kann, wer der Prinz und wer das Monster ist, wer das Opfer und wer es verdient, bis an sein Lebensende glücklich und zufrieden zu leben. Diese Geschichten sind die besten. (Klappentext)

Eigentlich kopiere ich nicht einfach den Klappentext eines Buches, sondern fasse den Inhalt selbst zusammen. Aber bei diesem Buch ist es sehr wichtig kein falsches Wort zu schreiben. Die Geschichte ist sehr komplex und jedes Wort zu viel, kann den Lesern den Spaß verderben. Darum habe ich mich dieses mal für den Klappentext entschieden.

Aber auch sonst fällt es mir sehr schwer meine Meinung zu diesem Buch aufzuschreiben. Es passiert so viel und alles ist wichtig. Jedes Teil verknüpft sich mit einem Anderen und alles steuert auf ein großes Finale zu. 

In dieser Geschichte geht es um Jenna Lords. Ihr Vater ist ein machtbesessener Kontrollfreak, der Frau und Tochter gerne klein hält und der sich gerne anbeten lässt. Leider sind seine Frau und seine Tochter nicht bereit dazu. Jennas Mutter verfällt immer mehr dem Alkohol und Jennas einziger Halt und ihre einzige Bezugsperson, ihr Bruder Matt, verlässt die Familie um als Soldat in den Irak zu gehen. Nach einem Zusammenbruch Jennas und einer Auszeit in einer Klinik soll sie einen Neuanfang starten und kommt auf eine neue Schule. Ihr Chemielehrer Mitch Anderson setzt sich für sie ein und gibt ihr Halt. 

Die Autorin hat hier eine sehr interessante Geschichte geschrieben in der es nicht so einfach ist herauszufinden, wer gut oder wer böse ist. Hier gibt es kein Schwarz/Weiß denken sondern nur ganz viele Grautöne. Jenna erzählt diese Geschichte selbst, sie macht immer wieder Andeutungen auf zurückliegende Geschehnisse, so dass man einfach immer weiter lesen muss, um zu erfahren, wie alles zusammen hängt.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und bildhaft und die Seiten flogen geradezu an mir vorbei. Auch wenn es ein Jugendbuch ist, war ich von der ersten Seite an gefesselt und ärgerte mich über jede Störung, die mich vom Lesen abhielt. Meiner Meinung nach ist der Autorin mit "Atemnot" wirklich ein sehr gutes, spannendes Buch mit tollen Charakteren gelungen. 

Ich vergebe für dieses Buch 5 von 5 Byrons und kann es wirklich jedem empfehlen. Es ist zwar ein Jugendbuch, aber auch ältere Leser werden begeistert sein, denn die Autorin hat es geschafft ihren Charakteren bis in die Seele zu schauen. Einfach großartig. 

© Beate Senft