Montag, 10. Februar 2014

Eyre Price - Roadkill


Daniel hatte viel Geld in der Musikbranche verdient, doch seine Scheidung und ein paar falsche Entscheidungen treiben ihn in den Bankrott. Daraufhin begeht er den größten Fehler seines Lebens. Er leiht sich Geld für ein neues Musikprojekt beim Boss der Russenmafia. Das Projekt wird ein Flop und er kann das geliehene Geld nicht zurück zahlen. Damit er sich klar darüber wird, was ihm droht, wenn er nicht schnellstens zahlt, hängt er plötzlich kopfüber vom 60. Stockwerk. Nur das Versprechen die Million Dollar in seinem geheimen Safe zu haben rettet ihm für kurze Zeit das Leben. Doch bei seiner Villa angekommen ist der Safe bis auf eine CD leer. Daniel kann fliehen und folgt den Spuren die er auf der CD vorfindet, denn am Ende soll sein Geld auf ihn warten. Ihm auf den Fersen sind der Lieblingsleibwächter des Mafiosi und ein komplett durchgeknallter Killer, die Daniel zurückbringen sollen. Hat er da überhaupt die geringste Chance?

Was für ein Buch. Da es im Verlag von Heyne Hardcore erschienen ist, war mir klar auf was ich mich einlasse und dass das Buch ziemlich blutig werden würde. Und ich wurde nicht enttäuscht. Ich bekam einen absolut durchgeknallten Roadtrip, den ich jede freie Minute genossen habe.


Daniel ist am Anfang ein riesengroßer Arsch. Aber im Laufe des Romans wandelt er sich. Man beginnt ihn immer besser zu verstehen und hofft plötzlich mit ihm. Auch Moog, der Leibwächter des Mafiosis ist mir mit der Zeit richtig ans Herz gewachsen, weil er immer seinen Prinzipien treu blieb. Nur Rabidoso, der wirklich irre und durchgeknallte Killer, der mit Moog zusammenarbeiten muss, habe ich von Anfang bis Ende gehasst.


Bei dieser Reise geht es um den Blues. Daniel fährt auf dem Blues-Highway quer durch den Süden der Vereinigten Staaten. Passend zu den verschiedenen Stationen findet man die Musiktitel bei Heyne Hardcore. Wirklich schöne Bluesstücke, die ich mir beim Lesen anhörte und die mich in die richtige Stimmung versetzten.


Ab und zu gleitet die Geschichte ins mystische. Man darf also nicht alles allzu ernst nehmen. Mir hat es gut gefallen, aber ich kann mir vorstellen, dass das manche Leser stört.


Für mich gehört das Buch "Roadkill" von Eyre Price zu den besten Büchern über Roadtrips die ich je gelesen habe. Es hat mich von der ersten bis zur allerletzten Seite gefesselt und auch nach dem Lesen wollte ich einfach noch nicht Abschied nehmen und hörte ich mir noch einmal die Bluesstücke an. Ich vergebe für dieses wirklich sehr gelungene Buch 5 von 5 Byrons, den Favoritenstatus und eine absolute Leseempfehlung an alle, die es gerne auch mal etwas blutiger haben.
Ganz großes Kino.


© Beate Senft