Donnerstag, 1. Mai 2014

Cornelia Härtl - Böse Spiele [Beate]






Die Sozialarbeiterin Lena Borowski ist nicht gerade begeistert als sie erfährt, dass sie an einem speziellen Projekt mitarbeiten soll. Dazu wird sie in den sozialen Brennpunkt der Stadt Dietzenbach versetzt und soll sich, zusammen mit ihren Kollegen um die Belange der sozial Schwachen vor Ort kümmern. Der Fall der kleinen Samantha geht ihr hierbei besonders zu Herzen. Als dann auch noch ein früherer Freund anruft und sie bittet nach seiner verschwundenen Schwester zu schauen, weiß Lena noch nicht worauf sie sich da einlässt, denn diese Bitte führt sie direkt in die S/M-Szene Frankfurts.

Ich hatte das große Glück diesen tollen Krimi mit Autorenbeteilung bei Lovelybooks lesen zu dürfen und bin mehr als begeistert von diesem spannenden Buch. Hier steht nicht eine starke Kommissarin im Mittelpunkt, sondern eine Sozialarbeiterin, die täglich mit den unterschiedlichsten Leuten zu tun hat. Was sie da zu sehen bekommt, geht schon ganz schön an die Nieren. Mein Job wäre das sicherlich nicht, besonders wenn Kinder involviert sind.

Und das sind sie. Einer der Erzählstränge handelt von der kleinen Samantha, deren Mutter sich von der Sozialhilfe lieber die Nägel machen lässt, als dem Kind etwas zu Essen zu kaufen. Da ich selbst 2-fache Mutter bin, hätte ich dieser Frau gerne mal mal Meinung gesagt und ihr das Kind weggenommen.

Der zweite Erzählstrang handelt von Lenas Suche nach Sabrina. Hier erfahren wir einiges über die S/M-Szene, aber rein informativ und niemals mit dem erhobenen Zeigefinger. Ich fand das alles sehr spannend, aber was manche Menschen dazu bringt, sich dermaßen dominieren zu lassen, das kann ich nicht so wirklich verstehen. Muss ich ja aber auch nicht. Jedem das Seine und mir das Meiste, oder wie hieß das? 

Die Personen, allen voran Lena, sind wundervoll ausgearbeitet und mit viel Liebe in Szene gesetzt worden. Lena war mir sofort sympathisch und ich hoffe, dass es noch weitere Bücher um die taffe Sozialarbeiterin geben wird. Der Schreibstil der Autorin ist wunderbar flüssig und richtig toll zu lesen. Außerdem sehr bildhaft, so dass in meinem Kopf beim Lesen ständig ein Film ablief. War nicht immer so schön. 

Ich kann kaum glauben dass "Böse Spiele" das Debüt von Frau Härtl ist, denn das Buch ist einfach perfekt und für einen Krimi wahnsinnig spannend und interessant. Darum vergebe ich 5 von 5 Byrons, den Favoritenstatus und eine Leseempfehlung an einfach alle. Kauft euch das Buch, ihr werdet es nicht bereuen.

© Beate Senft