Samstag, 2. April 2016

Björn Springorum - Der Ruf des Henkers [Beate]




Verlag: Thienemann  
Autor: Björn Springorum  
Titel: Der Ruf des Henkers
Länge: 345 Seiten
Print: 978-3522202169 

ASIN: B017XYWCFG  
Sprache: Deutsch 
Medium: Hardcover
Genre: Jugendbuch










 England, Mitte des 19. Jahrhunderts Unfreiwillig gerät Richard Winters in die Hände des berüchtigsten Henkers von ganz England. An der Seite von William Calcraft führt er fortan das finstere Leben eines Henkerslehrlings, auf Schritt und Tritt begleitet von Tod, Galgen und Raben. Rasch merkt er, dass sein strenger Meister ein Geheimnis verbirgt, das seine Welt für immer aus den Angeln heben wird. Richard muss beweisen, dass er dieser Aufgabe gewachsen ist. Doch als er in London ausgerechnet seine große Liebe wiedertrifft, steht urplötzlich noch viel mehr auf dem Spiel …
(Quelle: Amazon)

Bei diesem Buch sprach mich sofort das Cover an. Der Klappentext tat dann sein übriges und obwohl ich schon lange nicht mehr zur Zielgruppe gehöre, musste ich es unbedingt lesen. Ich erwartete mir nicht zu viel und bekam eine absolut fesselnde Story.

Ich tauchte mit Calcraft und seinem Lehrling Richard in die verpönte Welt des Henkers ein. Überall gebraucht und ebenso gehasst, ziehen die Beiden durch England. Mit der Zeit offenbart ihm Calcraft ein großes Geheimnis, denn ihre Aufgabe besteht aus mehr, als nur Menschen zu töten. 

Nach einigen Jahren verschlägt es die Beiden nach London. Sie ziehen in eine Pension in Whitecheapel, die von Calcrafts gutem Freund Ben betrieben wird. Alleine die Beschreibungen dieses Ortes, die düstere Atmosphäre, die schmutzigen Straßen und der "Bodensatz" der Gesellschaft, der sich hier herumtreibt, waren es wert das Buch zu lesen. Einfach großartig, welche Bilder der Autor in meinem Kopf entstehen lassen konnte. 

Dazu gab es noch eine spannende Geschichte, die mich das Buch nicht aus der Hand legen ließen. Gut, Richard ist wahnsinnig naiv und es gibt Dinge, die mir von Anfang an klar waren, ihn aber total überraschten. Aber das tat der Geschichte keinen Abbruch. Als ich das Buch beendet hatte, hätte ich am Liebsten gleich nochmal von vorne begangen. 

Auch die Beschreibungen des Gefängnisses Newgate fand ich sehr authentisch und die Menschenmassen die sich das Spektakel einer Hinrichtung nicht entgehen lassen wollten, ließen mir den Mund offen stehen. Was waren das doch für abgebrühte Leute...Durch das harte Leben das sie führten, war der Tod für sie eine willkommene Abwechslung. Eine Art Volksfest das man kostenlos angeboten bekam. Zum Glück wurden bald danach die öffentlichen Hinrichtungen abgeschafft. 

Ich bin so begeistert von dieser Geschichte, dass ich 5 von 5 Byrons und den Favoritenstatus vergeben muss. Dazu gibt es eine absolute Lesempfehlung für alle im Alter von 13 - 100 Jahren. Ich werde das Buch auf jeden Fall noch einmal lesen. Irgendwann....

Vielen Dank an Amazon Vine, die mir dieses Buch zur Verfügung stellten. 

 © Beate Senft                           




F.R. Tallis - Das Haus der bösen Träume




Verlag: btb
Autor: F.R. Tallis
Titel: Das haus der bösen Träume
Länge: 350 Seiten
Print: 
978-3442744671
ASIN:
B00XRC6URK
Sprache: Deutsch
Medium: Taschenbuch
Genre: Schauerroman

Originaltitel: The Sleep Room







Suffolk, 1950er Jahre: Der junge Psychiater James Richardson tritt eine Stelle in Wyldehope Hall an, einer Privatanstalt unter der Leitung des renommierten Professor Maitland. Weitgehend allein bleibt ihm die Führung der Klinik überlassen; u.a. die Betreuung einer besonderen Station im Kellergewölbe des alten Hauses. Dort sind sechs Patientinnen in einen künstlichen Dauerschlaf versetzt – laut Maitland eine neuartige Behandlung ihrer psychischen Störung. Doch dann kommt eine junge Nachtschwester zu Tode, kurz nachdem sie in panischer Angst aus dem Keller floh. Richardson beschleichen Zweifel … (Quelle Amazon)

"Das Haus der bösen Träume" ist ein Buch genau nach meinem Geschmack.  Es erinnert stark an die alten Schauergeschichten, die ich so sehr liebe. James ist überglücklich, als er eine Stelle bei dem berühmten Psychologen Professor Maitland bekommt. Dieser hält überhaupt nichts von der Psychotherapie nach Jung oder Freud, sondern setzt auf Medikamente und die Kraft des Schlafes. James ist mit ihm einer Meinung und er erhofft sich viele neue Erkenntnisse durch seine Arbeit im Schlaflabor der Privatanstalt. 6 Patientinnen liegen da im Dauerschlaf und sollen so ihre traumatischen Erlebnisse vergessen um dann ein normales Leben führen zu können. 

Wenn James sich nachts im dunklen Kellerraum des Schlaflabors aufhält, da bekam ich so manche Gänsehaut. Auch gibt es immer wieder unerklärliche Vorkommnisse in der ganzen Villa. Mit Maitland möchte James nicht darüber reden, denn er hat Angst, dass dieser ihn nicht ernst nimmt. Und so versucht James selbst hinter die Vorkommnisse zu kommen.

Die Geschichte ist so herrlich düster und unheimlich. Sie war für mich der reinste Lesegenuss und ich hoffte, dass das Buch niemals endet. Der Schreibstil ist herrlich altmodisch und hier stimmte einfach alles. Ich habe gerade noch ein Buch des Autors entdeckt, das ich so schnell wie möglich lesen möchte. Auch wenn es nicht in einer psychiatrischen Anstalt spielt hoffe ich doch, dass der Autor mich wieder überzeugen kann. 

"Das Haus der bösen Träume" hat wirklich nur einen Mangel: Es ist irgendwann zu Ende. Und was für ein Ende. Einfach nur großartig. Darum vergebe ich 5 von 5 Byrons und den Favoritenstatus. Jeder der auf alte Schauergeschichten steht, wird dieses Buch lieben. Von mir gibt es eine absolute Lesempfehlung. 

Vielen Dank an Nina Portheine vom Bloggerportal, die mir dieses Buch zukommen ließ. Ich bin mehr als begeistert. 

© Beate Senft                           




Petra Hammesfahr - Fremdes Leben [Beate]




Verlag: Random House Audio
Autor: Petra Hammesfahr
Sprecher: Regina Lemnitz
Titel: Fremdes Leben
Länge: 441 Minuten
Print: 
978-3837133615
ASIN: B0196J3G0Q

Sprache: Deutsch
Medium: Hörbuch
Genre: Krimi








„Mach sie tot, mach sie tot!“ Mit diesen Worten im Kopf erwacht eine Frau auf der Intensivstation. Doch was hat das zu bedeuten? Fast zwei Jahre soll sie im Koma gelegen haben, doch sie weiß nichts mehr. Sie erkennt weder ihren Ehemann noch den erwachsenen Sohn. Erst als sie sich an einen kleinen Jungen erinnert, der in einer brennenden Wohnung nach seiner Mutter ruft, kommt ihr ein entsetzlicher Verdacht.

Claudia wacht nach langer Zeit aus dem Koma auf und kann sich an nichts mehr erinnern. Wer ist sie? Was für ein Mensch? War sie wirklich mit diesem Mann verheiratet, der sie im Krankenhaus besucht? Warum erinnert sie sich immer wieder an ein kleines Kind in einem brennendem Zimmer? Hatte sie einen Geliebten? Soll sie etwa zur Mörderin geworden sein? 

Claudia weiß nicht was sie glauben soll. Sie ist verwirrt und je mehr Erinnerungen zurück kommen, desto verwirrter wird sie. War sie wirklich so ein schlechter Mensch. Zum Glück gibt es in ihrem Umfeld Menschen, die ihr helfen wollen. Oder pflanzen die ihr falsche Erinnerungen ein?

Für Claudia ist nach dem Koma alles nur verwirrend. Es muss schrecklich sein nicht mehr zu wissen wer man ist. Und scheinbar trachtet ihr jemand nach dem Leben. Ein Satz hat sich in ihrem Gedächtnis eingebrannt. Eine Frau schreit: "mach sie tot, mach sie tot." Wer schreit das? Und ist sie damit gemeint? Oder hat sie das etwa geschrien? 

Ich fand diese Geschichte wahnsinnig spannend. Als Leser oder Zuhörer weiß man bis zum Ende nicht, woran man eigentlich ist. Was für ein Mensch war Claudia? Die Auflösung war genial  und ich muss gestehen, dass ich regelrecht an meinen Kopfhörern klebte und das Hörbuch in einem Rutsch durchgehört habe. Und selbst Wochen danach geht mir die Story noch im Kopf herum. 

Mit "Fremdes Leben" ist es Petra Hammesfahr gelungen eine absolut faszinierende Geschichte zu entwerfen, die mich als Hörer total gefesselt hat. Darum verdient diese Story auch 5 von 5 Byrons. Ich bin begeistert und gebe sehr gerne eine Lese- und Hörempfehlung. Die Stimme von Regina Lemnitz hat das Ganze perfekt gemacht. Kaufen! 

© Beate Senft                  
            


Harlan Coben - Ich vermisse dich [Beate]




Verlag: der Hörverlag
Autor: Harlan Coben
Sprecher: Detlef Bierstedt
Titel: Ich vermisse dich
Länge: 823 Minuten
Print: 
978-3844517712

ASIN: B00QZEV4S2
Sprache: Deutsch
Medium: Hörbuch
Genre: Thriller

Originaltitel: Missing You








Kat Donovan, Detective bei der New Yorker Kriminalpolizei, ist Single, seit sich einst der Mann ihres Lebens einfach aus dem Staub machte. Jetzt, 18 Jahre später, entdeckt sie ihn erstaunt auf dem Profilbild einer Dating-Website. Da wird der Mann plötzlich zum Verdächtigen in einem Mordfall – und Kats Nachforschungen führen tief in ihre eigene schmerzhafte Vergangenheit. Derweil belauert ein Mörder aus der Ferne jeden einzelnen von Kats Schritten. Denn ihre Recherchen drohen einen sorgfältig ausgeklügelten Plan zu stören. Einen Plan, der mit den Sehnsüchten und Hoffnungen einsamer Herzen spielt, bei dem es um viel Geld geht – und der schon so viele Menschenleben gekostet hat, dass es auf eines mehr nicht ankommt …

"Ich vermisse dich" war mein erstes Buch von Harlan Coben und ich wusste so gar nicht was mich erwartet. Die Geschichte braucht eine ganze Zeit, bis sie sich richtig entwickelt, aber durch die seidenweiche Stimme des Sprechers war es ein Vergnügen zuzuhören. Kat ist eine faszinierende Persönlichkeit, auch wenn ich es nicht so ganz nachvollziehen kann, dass sie nach 18 Jahren immer noch nicht über ihre große Liebe hinweg ist und lieber alleine bleibt, als einen neuen Mann in ihr Leben zu lassen. 

Die Geschichte ist sehr interessant und teilweise wirklich erschreckend. Wenn Kat sich in etwas verbeißt, dann lässt sie nicht mehr locker. Auch was den Tod ihres Vaters betrifft, der erschossen wurde, konnte sie einen Schlussstrich ziehen. Spannend wird die Geschichte eigentlich erst ziemlich am Ende. Für einen  Thriller fand ich das ein bisschen Mager, aber ich habe ja keinen Vergleich zu den anderen Büchern von Harlan Coben und weiß nicht, ob das eine Ausnahme war, oder ob er immer so schreibt. 

Alles in allem hat mir die Geschichte gut gefallen. Sie ist stimmig, gut aufgebaut und wirkt keinen Moment konstruiert. Wegen der fehlenden Spannung ziehe ich allerdings einen Byron ab, so dass ich phantastische 4 von 5 Byrons vergeben kann. Hier gibt es eine ganz klare Lese- oder Hörempfehlung.

© Beate Senft