Dienstag, 16. September 2014

Claire Legrand - Das Haus der verschwundenen Kinder [Beate]


Die zwölfjährige Victoria lebt im beschaulichen Belleville in dem alles höflich und ordentlich zugeht. Das ist Victoria ganz recht, denn sie liebt alles was ordentlich ist und hasst das Chaos. Ihr Zimmer ist der Traum aller Eltern, alles hat seinen Platz. Eine 2 im Zeugnis wäre absolut inakzeptabel und alles muss sauber und geregelt sein. Darum ist es um so verwunderlicher, dass sie sich mit dem totalen Chaoten Lawrence abgibt, der von den anderen Kindern, wegen einer weißen Haarsträhne Skunk genannt wird und der von allen gehänselt wird. Und dann ist Lawrence plötzlich verschwunden und die Erwachsenen in Belleville spielen total verrückt. Hat da Miss Cavendish, die ein Kinderheim leitet, ihre Finger im Spiel? Victoria beginnt Nachforschungen anzustellen und befindet sich plötzlich in Gefahr. Denn nichts ist mehr wie es scheint.

Das Buch wird ab 12 Jahren empfohlen, das ist auch das Alter der Protagonistin aber ich muss ganz ehrlich sagen, mein Zwölfjähriges Kind würde das Buch nicht lesen dürfen. Es ist teilweise schon recht blutig und auch manchmal eklig. Ich könnte mir die Geschichte als eine Tim Burton-Verfilmung vorstellen. Ich bin sicher, dass einige davon Alpträume bekommen würden. Andererseits geht es aber auch um Themen wie Freundschaft und Zusammenhalt und das ist natürlich für dieses Alter perfekt. Ich denke, Eltern wissen am Besten was sie ihren Kindern zumuten können und was nicht.


Mit dem Schreibstil hatte ich so meine Probleme. Er ist zwar einfach gehalten, aber mir kam er sehr kalt und trocken vor. Nein trocken trifft es nicht ganz. Er war irgendwie unpersönlich. Auch gab es immer wieder Längen. Ich kann das natürlich nur aus der Sicht eines "Erwachsenen" sehen und weiß nicht, wie es Jugendlichen dabei geht. Auch blieben teilweise Fragen offen was mich schon sehr gestört hat. Keine Frage, das Buch ist zeitweise sehr spannend aber im Prinzip war es mir vollkommen egal was mit Victoria passiert.

Was ich noch erwähnen möchte sind die wirklich schönen Illustrationen im Buch.
Ich vergebe für dieses Jugendbuch 3 von 5 Byrons, weil die Idee richtig gut war, aber sie nicht konsequent umgesetzt wurde und doch einiges offen blieb.

© Beate Senft