Montag, 30. Juni 2014

Sebastien de Castell - Blutrecht Greatcoats 1 [Beate]



Falcio ist ein Greatcoat. Davon hatte er schon als Kind geträumt. Wer will auch nicht zu den besten Leuten des Königs gehören. Zusammen mit seinen Freunden Kest und Brasti sorgt er mit 140 anderen Reitern für Recht und Ordnung im Land und achtet darauf, dass auch der einfachste Bauer zu seinem Recht kommt.  Zumindest war das ihre Aufgabe, solange der König lebte. Doch der ist gestorben ohne einen Erben zu hinterlassen und die Herzöge haben die Regierung an sich gerissen. Einst der Stolz des Landes, sind die Greatcoats mittlerweile vogelfrei und müssen sich ihr Leben mit Gelegenheitsjobs finanzieren. Doch sie haben auch noch eine andere, geheime Aufgabe. Vor seinem Tod bat sie der König darum seine Charoite, also die Edelsteine des Königs zu suchen. Was das sein soll und wo sie suchen sollen, dass wissen die drei Gefährten nicht. Bei einem Auftrag, der Bewachung von Lord Tremondis geht auch noch einiges schief, so dass die drei schließlich wegen Mordes gesucht werden. Werden sie ihren Auftrag jetzt noch erfüllen können? Durch Zufall werden sie eingestellt, eine Karawane zu bewachen. Doch kaum sind sie am Ziel angelangt beginnt dort die Blutwoche. Eine Zeit in der jedes Verbrechen legal ist. Und das stellt die Freunde wieder vor neue Probleme.....

Ein wenig erinnerte mich die Geschichte um die drei Gefährten an die 3 Musketiere. Es geht um Mut, Ehre, Treue und Freundschaft. Falcio, Kest und Brasti sind schon sehr lange Freunde und jeder würde für die beiden anderen sein Leben riskieren. Die drei gehen durch dick und dünn und halten auch in dieser schwierigen Zeit zueinander. Das war die Kernaussage des Buches und sie kam auch ganz deutlich rüber. Aber das sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass es in der Geschichte sehr brutal zu geht. Es wird viel gekämpft und das Blut fließt in rauhen Mengen. Und das ist auch gut so.

Aber auch sonst hat der Autor eine tolle Geschichte erschaffen. Ich konnte mir ziemlich schnell denken was die Charoite sind aber trotzdem war sie Suche mehr als spannend. Immer wieder stehen die Gefährten vor neuen Gefahren. Besonders gut hat mir der Humor gefallen, der immer wieder aufblitzt. Besonders die Witzigen Dialoge und das Miteinander der Freunde hatten es mir angetan.

Auch dass Falcio, der Anführer der Greatcoats die Geschichte selbst erzählt, manchmal sogar den Leser direkt anspricht, fand ich total klasse. So war die Geschichte auch von Anfang an sehr spannend und ich wollte das Buch kaum noch aus der Hand legen. Außerdem schweift Falcio immer wieder zurück in seine Jugend und erzählt von seinem Weg vom Kind zu einem stolzen Geatcoat und danach zu einem Mann, der auf der Straße bespuckt wird. Der Schreibstil ist spritzig und flüssig und liest sich gut und schnell. Auch die unterschiedlichen Charaktere der Freunde gefielen mir sehr gut, auch wenn das natürlich wieder die typischen Klischeefiguren waren. Der Kluge, der Schönling, der Kämpfer, aber trotzdem waren sie auch so viel mehr.

Ich kann das Buch nur jedem Fantasyfreund empfehlen. Es ist eine ganz tolle Geschichte um Freundschaft und Treue und darum vergebe ich auch 5 von 5 Byrons und freue mich wahnsinnig auf den 2. Teil der Reihe mit dem Titel Hochverrat, der am 15.09.14 bei Pieper erscheinen wird. Lest dieses Buch. Es wird euch mitreißen und nicht mehr loslassen, bis die letzte Seite gelesen ist, um danach voller Verzweiflung auf den nächsten Teil zu warten.

© Beate Senft                     

Sonntag, 29. Juni 2014

Rosemary Harris - Gegen Mord ist kein Kraut gewachsen [Beate]



Paula Holliday lebt noch nicht lange in der kleinen Stadt Springfield. Sie hatte genug vom Leben in New York und eröffnete hier eine kleine Gartenbaufirma. Einigermaßen kommt sie über die Runden. Als ihre reiche Nachbarin Caroline ihr anbietet für sie die kleine Gärtnerei zu kaufen und sie auf Paulas Namen laufen zu lassen, ist Paula erst einmal verwundert, will aber schließlich zustimmen. Doch dann wird Caroline plötzlich verhaftet und ihr vollkommen verzweifelter Mann bittet Paula um Hilfe. Dabei will diese doch nur Gärten verschönern......

Leider ging ich davon aus, dass "Gegen Mord ist kein Kraut gewachsen" der erste Teil dieser Reihe wäre. Da lag ich aber falsch. Dadurch hatte ich große Schwierigkeiten in die Geschichte hineinzukommen. Dummerweise ändert sich das im weiteren Verlauf der Geschichte auch nicht mehr.

Paula ist eine nette Frau, die Pflanzen liebt und sich im ländlichen Springfield selbständig gemacht hat. Doch irgendwie scheint sie kaum zum Gärtnern zu kommen, denn ständig soll sie irgendwelche Dinge ermitteln. Hier geht es um ihre Nachbarin Caroline, mit der sie zusammen eine Gärtnerei kaufen wollte. Gewundert hatte sie sich schon, dass die Gärtnerei nur auf ihren Namen laufen soll. Verständlich wird das erst, als Caroline wegen einem Vorfall in ihrer Jugend verhaftet wird. 

Der Schreibstil ist ganz nett und in Springfield leben ziemlich skurrile Typen, was ich ja sehr gerne mag. Leider kommen die aber nicht richtig zum Tragen. Die Story plätschert so dahin, liest sich zwar ganz nett, aber so richtige Spannung wollte bei mir nicht aufkommen. Ich hatte einfach mehr erwartet. Vielleicht liegt es wirklich daran, dass das hier schon mindestens der 2. Fall für Paula ist. 

Ich vergebe für diese nette Geschichte 3 von 5 Byrons und werde mich mal am ersten Teil versuchen. Vielleicht klappt es ja dann besser und ich komme auch mit diesem Fall besser zurecht. Eine Leseempfehlung kann ich zur Zeit keine geben, aber die Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden.

© Beate Senft                                   

Samstag, 28. Juni 2014

Jessica Kastrop + Peter Bulo Böhling - Anelka Der Hund, der um die Ecke pupsen kann [Beate]




Anekla ist ein Kromfohrländer. Noch nie gehört? Ich auch nicht. Das ist eine ziemlich neue Rasse. Die Sportmoderatorin Jessica Kastrop hat sich so einen süßen Wuschel nach Hause geholt und erzählt in diesem Buch über das Zusammenleben von ihr und Anelka.Die süße Hundedame hat wohl nicht so richtig ihr Profil gelesen, denn sie hat weder Plüschohren noch Bart. Außerdem sollen Kromfohrländer mutige Hunde sein, aber jedes mal wenn Anelka einen anderen Hund sieht wird sie regelrecht hysterisch. Dafür hängt sie sehr an ihrem Frauchen und kann pupsen wie ein Weltmeister. 

Jessica Kastrup erzählt hier von den Erlebnissen mit ihrer Hündin. Von Vergiftungserscheinungen durch Gase während eines Meetings, Scheinschwangerschaften, Futterverweigerung und noch vieles mehr. Es ist ein kleines witziges Büchlein, das von Peter Böhling witzig illustriert wurde. 

In vielen Situationen habe ich dann auch meinen Mops und mich wieder erkannt. Gut, meinem Hund muss man das Futter nicht schmackhaft machen. Der frisst alles und das in einer Geschwindigkeit, dass er jedem Staubsauger Konkurrenz machen kann. Aber er hat doch auch die eine oder andere Macke die ich in dem Buch beschrieben fand.

"Anelka Der Hund, der um die Ecke pupsen kann" ist das perfekte Mitbringsel für alle Hundefreunde. Man kann sich köstlich über den Text und die Illustrationen amüsieren.
Darum vergebe ich 4 von 5 Byrons und eine Leseempfehlung für alle Tierfreunde. Mit hat das Büchlein gefallen und wenn ich an manche Szenen zurück denke, fange ich wieder an zu grinsen.

© Beate Senft                                   

Freitag, 27. Juni 2014

Christiane Lind - Endlich Schnurrlaub [Beate]



In letzter Zeit habe ich ein sehr glückliches Händchen was die Auswahl meiner Bücher betrifft. Auch mit "Endlich Schnurrlaub" habe ich einen Volltreffer gelandet. Eigentlich lese ich keine Bücher in denen Tiere die Hauptrolle spielen, weil ich ständig heulen muss, aber da ich schon "Weihnachtspunsch und Weihnachtskater" von der Autorin gelesen habe und die Geschichten einfach wunderschön waren, traute ich mich auch an ihr neues Werk. Alle Geschichten möchte ich nicht vorstellen, auch wenn sie mir alle sehr gut gefallen haben, aber das würde einfach zu viel werden. 

Hier sind 3 Geschichten, die ich völlig willkürlich gewählt habe.

Hopes long way home 
erzählt die Geschichte von Hope und ihren Menschen, die in Australien von Ungarra nach Darwin zogen. Hopes Bruder versteckte sich vor dem Umzug, weil er in der gewohnten Heimat bleiben wollte. Hope vermisst ihren Bruder und ihre Heimat ganz schrecklich und macht sich auf den langen Weg nach Hause.

Ich und die Landeier
handelt von Mimi. Sie hörte im Tierheim, dass ganz viele Leute ihre Tiere einfach aussetzen, wenn es Sommer ist und sie verreisen wollen. Als ihre Familie anfängt von ihrem Urlaub in Schweden zu reden, bekommt sie große Panik. Aber ihre Familie denkt gar nicht daran sie auszusetzen, sondern bringt sie aufs Land, wo sie einen tollen Urlaub verbringen darf.

Coming home
hat mich sehr berührt. Amy lebt auf der Straße als sie im stömenden Regen ein kleines Kätzchen findet. Sie nennt sie Cutie und die Kleine begleitet sie überall hin. Auch zu ihren Pflegeeltern, die im weiter entfernten Simpson leben. Währendessen suchen Becky und ihre Kinder verzweifelt nach ihrer Katze Cookie. Nach dem Tod des Ehemannes und Vaters ist die Katze der große Halt für die kleine Familie. Werden sie sie wohl wieder sehen?

Christiane Lind schafft es mit viel Wärme und großer Katzenkenntnis, das Leben der Katzen in den unterschiedlichsten Lebenssituationen  zu beschreiben. Sie schafft es die Minitiger sehr authentisch aber nicht vermenschlicht wirken zu lassen und man spürt bei jeder Geschichte ihre Liebe zu den Stubentigern.

Zum Glück war dieses mal nur eine der Geschichten ein klein wenig traurig. Ansonsten sind sie alle einfach nur wunderschön und zeigen uns, was Katzen im "Urlaub" so alles erleben können. Die 8 Geschichten des Buches haben mich großartig unterhalten und darum vergebe ich für "Endlich Schnurrlaub" auch 5 von 5 Byrons und eine Leseempfehlung für alle Katzenliebhaber. Besonders schön finde ich, dass 10% der Einnahmen aus dem Buchverkauf an Tierschutzprojekte gehen. Außerdem stammen alle ihre Kater vom Tierschutz und sind ihre Muse und Inspiration. Ich freue mich schon auf das nächste Buch mit Katzengeschichten von Christiane Lind.

© Beate Senft                               



Gundel Limberg - Trink Mich [Beate]


Die 14-jährige Carolyn hat fast keine Freunde. Das liegt zum größten Teil an ihren sehr strengen Eltern. Da sie in Französisch nicht die Beste ist, muss zur Nachhilfe. Dumm nur, dass die Nachhilfelehrerin auf einem alten Aussiedlerhof wohnt und Carolyn jedes mal durch eine dunkle Unterführung an den Bahngleisen muss. Auf ihrem Weg nach Hause findet sie einen verletzten Mann, der wohl mit seinem Fahrrad gestürzt ist. Sie hilft ihm nach Hause und freundet sich dem etwas verrückten Dr. Wagenblass an. Er scheint der einzige zu sein, der sie ernst nimmt und sie versteht. Doch dann wird auf den Feldern eine weibliche Leiche gefunden. Neben der Leiche ein Blatt aus dem Buch "Alice im Wunderland". Ist das nicht genau das Thema mit dem sich Dr. Wagenblass beschäftigt? Carolyn weiß nicht wem sie noch trauen kann. Und dann wird eine zweite Leiche gefunden.Und wieder liegt ein Alice-Zitat neben ihr. Ist Carolyn die Nächste?

Der Klappentext des Buch hat mich sofort angesprochen. Immerhin geht es um Lewis Carroll und seine Alice-Bücher. Für den Autor habe ich mich schon immer interessiert und wer kennt nicht die Geschichte von Alice im Wunderland. Das Buch schien also wie für mich geschrieben. 

Ich lud es mir auf meinen Kindle und wollte es nur nur mal kurz anschmökern. Als ich dann das erste mal den Kopf hob, hatte ich mehr als die Hälfte gelesen. Jede Unterbrechung die mich zwang das Buch aus der Hand zu legen war die reinste Folter für mich. Ich musste einfach wissen wie es weiter geht und las mit müden Augen bis die Geschichte zu Ende war. 

"Vielleicht ist es gut, verrückt zu sein", sagte sie, in einem Versuch, ihr Gefühl zu erklären, es zu verstehen. "Vielleicht ist es richtig". Das einzig Richtige, um diese Welt abzuwehren, die hauptsächlich Angst und Schmerz und viel zu vielen Fragen bereithielt."  (Kindle 70 % Pos. 3232)

Schon lange hat mich ein Buch nicht mehr so gefesselt. Es stört auch überhaupt nicht, dass die Protagonistin erst 14 Jahre alt ist. Ihr zur Seite steht Dr. Wagenblass, von dem man nie weiß, ob er jetzt zu den Guten gehört oder nicht. Warum wurden diese Mädchen getötet? Warum lagen überall Zitate aus Alice? 

Carolyn tat mir richtig leid. Mit so einem Vater braucht man echt keine Feinde. Warum, das müsst ihr selbst lesen. Ich war jedenfalls immer kurz davor, ihm den Hals umdrehen zu wollen. Ihre Mutter ist auch nicht viel besser. Ich konnte absolut verstehen, dass Wagenblass ein väterlicher Freund für sie wurde, vor allen Dingen weil sie beide Bücher lieben und wunderbar darüber diskutieren konnten.

Der Schreibstil der Autorin ist einfach unglaublich. Sie hat mich förmlich mitgerissen und ihre Charaktere wirken lebendig, sind facettenreich und sehr authentisch. Ich habe mich natürlich gefragt, warum ich von der Autorin noch nie was gehört hatte. Aber das ist kein Wunder, wo sie doch sonst unter dem Namen B.C. Bolt schreibt.

Ihr seht, ich habe mal wieder ein Buch gefunden, das mich restlos begeistert. Es ist keiner dieser bluttriefenden Thriller, er ist eher einer der leiseren, dafür aber um so interessanteren Geschichten mit viel Hintergrund, bei dem ganz auf Schockmomente verzichtet wurde. Ich vergebe für dieses wundervolle Buch 5 von 5 Byrons, den Favoritenstatus und eine absolute Leseempfehlung. Und jetzt werde ich mir ein Buch von B.C. Bolt auf den Kindle laden und schauen, was Frau Limberg in Sachen Fantasy so einfällt.

©Beate Senft                                   




Mittwoch, 25. Juni 2014

Matthew Costello / Neil Richards - Cherrimgham Landluft kann tödlich sein: Mord an der Themse [Beate]



Nach der Trennung von ihrem Mann, kehrt Sarah mit ihren beiden Kindern zurück in ihr Heimatdorf Cherringham. Dort hat sie ein kleines Büro und erstellt Websites für Unternehmen. Alles könnte so friedlich sein, wenn eines Morgens nicht eine Leiche am Themseufer liegen und es sich nicht ausgerechnet um Sarahs frühere beste Freundin Sammi handeln würde. Die Polizei geht von einem Unfall aus, aber das kann Sarah nicht glauben. Sie schließt sich mit Jack, einem ehemaligen Cop aus New York zusammen, der seinen Lebensabend in Cherringham verbringt. Kommen sie gemeinsam dem Täter auf die Spur?

Cherringham ist eine Krimireihe, die zwölf Folgen umfasst, die jeweils um die 130 Seiten lang sind. Jede Folge für sich ist ein abgeschlossener Fall, aber natürlich erfährt man immer wieder neues aus Sarahs und Jacks Leben. Darum ist es am Besten die eBooks der Reihe nach zu lesen. Die erste Folge: "Mord an der Themse" durfte ich in einer Leserunde bei Bastei Luebbe lesen und die Geschichte hat mir richtig Spaß gemacht.

Cherringham ist so ein typisches englisches Dörfchen, in dem der Nachbar mehr über einen weiß als man selbst und in dem sich Neuigkeiten schneller verbreiten als der Schall. Dorthin kehrt Sarah zurück, als sie ihrem Mann verlässt und versucht mit ihren beiden Kindern ein neues Leben zu beginnen. Jack ist der typische Außenseiter des Dorfes. Ein Yankee und dann lebt er auch noch total zurückgezogen.  Aber er war und ist ein guter Ermittler und als Sarah in überzeugt hatte dass ihre Freundin keinen Unfall hatte, war er auch kaum noch zu bremsen. 

Die Charaktere sind wunderbar skurril. Ich hab mich sehr gut amüsiert. Jeder hat seine Macken und ist absolut einzigartig. Auch die Beschreibungen der Umgebung fand ich toll. Der Kriminalfall war interessant und ich war sehr lange auf dem Holzweg. Ich bin sehr gespannt auf die weitere Entwicklung der Charaktere. Es hat großen Spaß gemacht Sarah und Jack bei ihren Ermittlungen zu helfen. Darum vergebe ich für diese Geschichte 5 von 5 Byrons und eine Leseempfehlung für alle Freunde des britischen Krimis. Ich werde jedenfalls alle Teile der Serie lesen und hoffe, dass sie alle so viel Spaß machen wie Teil 1.

Reihenfolge:
1. Mord an der Themse
2. Das Geheimnis von Mogdon Manor
3. Mord im Mondschein
4. Nacht der Langfinger
5. Letzter Zug nach London (03.07.14)
6. Die verfluchte Farm (31.07.14)
7. Die Leiche im See (28.08.14)
weitere Bände folgen...

© Beate Senft                       

Montag, 23. Juni 2014

Nikolas Preil - Amok Snuff [Beate]




Joachim Ringleder ist auf dem Weg nach Hause, als er spontan beschließt eine andere Bahn zu nehmen um sich in der Videothek ein paar Aktionfilme auszuleihen. Warum auch nicht? seine Freundin besucht mal wieder übers Wochenende ihre Eltern und er kann es sich dann zu Hause so richtig gemütlich machen. Wie falsch diese Entscheidung war, merkt er ziemlich schnell, denn auf dem Weg von der Videothek nach Hause wird er verfolgt. Er kann sich gerade noch so in eine Kneipe retten aber das war so gar keine gute Idee, denn hier werden gerade Menschen abgeschlachtet. Kann Joachim entkommen, oder wird er auch ein Opfer des Clown, der seit Wochen wahllos Menschen abschlachtet?

Den ersten Band der Monster, Mörder, Mutationen-Reihe "Bierbrut" fand ich einfach genial. Darum war mir auch vollkommen klar, dass ich den zweiten Teil der Reihe unbedingt lesen muss. Während bei "Bierbrut" der Ekelfaktor sehr hoch war, geht es bei "Amok Snuff" ziemlich brutal zur Sache. Es folgt Schlag auf Schlag und man hat kaum Zeit Luft zu holen.

Joachim Ringleder ist ein ganz normaler Typ. Eher schon ein kleines Weichei. Und dieser Kerl stolpert von einer brutalen Situation in die nächste. Seine größte Angst ist es, dass die Typen seine Freundin Frieda in die Finger bekommen, denn scheinbar schrecken diese Kerle vor nichts zurück.

Aber nicht nur Joachim und Frieda stehen im Mittelpunkt der Geschichte. Kommissar Daniels ist auch ein sehr interessanter Typ. Er bekam die Leitung des Clown-Falls übertragen und versucht herauszufinden was dahinter steckt. Ständig taucht irgendwo ein Clown in schwarzem Overall auf und töten jede Menge Menschen um sich herum. Egal ob in einem Einkaufszentrum, einer Kneipe oder sonstigen Orten. Währen die Überlebenden panisch durch die Gegend rennen, kann der Clown unerkannt entkommen. Wer steckt hinter der Maske und was ist der Sinn dieser Amokläufe? Will sich hier jemand im großen Stil rächen?

Schauplatz der Geschichte ist wieder einmal Hamburg und da geht es ganz schön zur Sache. Der Autor hat sich wirklich was einfallen lassen um seine Leser zu schocken. Da werden Menschen nicht einfach nur erschossen, nein sie werden gefoltert, zerstückelt und es wird jede Art von Grausamkeit angewandt. Ab und an werden auch Ereignisse aus "Bierbrut" erwähnt. Jeder Teil ist zwar eine in sich abgeschlossene Geschichte, aber der Autor nimmt immer wieder Bezug auf die anderen Geschichten. Darum lohnt es sich, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Das ist aber kein muss, denn man kann der Handlung auch sehr gut ohne den anderen Teilen folgen.

Das Buch ist sicherlich nichts für schwache Nerven. Eigentlich leide ich immer entsetzlich mit den Opfern, aber dieses mal tat mir eigentlich nur einer so richtig leid. Wer das war, werde ich euch aber nicht verraten. Nikolas Preil schafft es wieder mich total zu überraschen. Immer wenn ich dachte ich weiß jetzt endlich wo die Reise hin geht trat eine Wendung ein, mit der ich niemals gerechnet hätte. Auch das Ende war so ganz anders als gedacht.

Ich vergebe für dieses wirklich sehr brutale aber auch wahnsinnig spannende Buch 5 von 5 Byrons und eine Leseempfehlung für alle hartgesottenen Horror- und Thrillerfreunde. Man muss echt einiges ab können um das Buch zu lesen. Aber wenn man das kann wird man mit einer interessanten und außergewöhnlichen Geschichte überrascht, die unter die Haut geht. Ich freue mich jetzt schon sehr auf Teil 3 der Reihe. "Das Fremde" wird am 09.07.14 erscheinen. 

1. Bierbrut 
2. Amok Snuff
3. Das Fremde

© Beate Senft                              

Samstag, 21. Juni 2014

Cassandra Negra - Die Lust des Bösen [Beate]


Lea Lands großer Traum war es immer als Profilerin beim LKA zu arbeiten. Direkt nach dem Studium erfüllt sich ihr Traum und sie wird auch gleich mit ihrem ersten Fall konfrontiert. Eine Frau wird auf unvorstellbar grausame Art getötet und im ehemaligen Fahrerbunker Hitlers, in den Katakomben unter Berlin, in Szene gesetzt. Ist der Mörder im Umfeld der Nationalpartei zu suchen? Bald darauf gibt es eine 2. Leiche und Lea befürchtet Jack, der Chef der Nationalpartei könnte mehr über die Morde wissen. Doch trotz allem beginnen die beiden eine Affäre miteinander. Bringt sich Lea in Gefahr? Was steckt hinter diesen Morden?

Ich freute mich sehr, dass ich bei der Leserunde des Jerry Media Verlags dabei sein durfte, denn bisher hatte ich nur super tolle Bücher von diesem Verlag gelesen. Aber leider kann nicht jedes Buch ein Volltreffer sein und "Die Lust des Bösen" und ich passen definitiv nicht zusammen. Ich habe schon viele Bücher gelesen in denen man von Anfang an den Mörder kennt und das kann durchaus spannend sein. Hier ist es der Autorin leider nicht gelungen mich als Leser zu fesseln und die Jagd nach dem Mörder spannend zu gestalten.

Ich finde, die Autorin verliert sich zu viel in Nebensächlichkeiten. Da muss der Leser eine Parteirede mitverfolgen oder auch eine Pressekonferenz in voller Länge, Leas Gedanken kreisen mehr um Jack als um den Fall und für meinen Geschmack gab es auch viel zu viele Sexszenen. Den Schreibstil empfand ich jetzt nicht direkt als langatmig, aber ich ertappte mich immer wieder dabei, dass ich anfing querzulesen.

Die Charaktere werden sehr ausgiebig beschrieben und es gibt eigentlich keinen Hauptcharakter. Mal begleitet man Max, Lenas Kollegen, dann Lena oder Jack und dann ist man wieder beim Mörder. Auch empfand ich vieles als unlogisch. Ich konnte weder miträtseln noch mitfiebern und obwohl die Morde schrecklich brutal waren ließen sie mich ziemlich kalt.  Warum das so war kann ich nicht sagen. Ich denke, wir sind einfach nicht kompatibel. Sowas gibt es ja durchaus.

Ich weiß, dass einigen Leuten aus der Leserunde das Buch richtig gut gefallen hat. Das ist also wieder so ein Buch, bei dem man es auf jeden Fall selbst versuchen sollte, wenn einem der Klappentext anspricht. Den fand ich übrigens total klasse. Trotzdem kann ich dem Buch leider nur 2 von 5 Byrons vergeben. Mir tut das immer sehr leid, weil ich weiß wie viel Herzblut ein Autor in seine Arbeit steckt. Ich hoffe, ich bin ein Einzelfall und wünsche der Autorin viel Erfolg mit ihren Büchern.

© Beate Senft                           

Dienstag, 17. Juni 2014

Nikolas Preil - Bierbrut [Beate]



Bernd ist weit von einer Glückssträhne entfernt. Seine Frau hat ihn wegen eines anderen Mannes verlassen, seine geliebten Kinder darf er nur am Wochenende sehen und arbeitslos ist er auch noch. Da das Arbeitslosengeld ausläuft, macht er sich verzweifelt auf die Suche nach einem Job, was gar nicht so einfach ist. Doch dann scheint er endlich mal wieder Glück zu haben. Er bekommt eine Stelle als Bierlieferant für ein neues, lokales Bier inklusive Firmenwagen und einer Kiste Bier pro Woche für sich selbst. Na, wenn das kein Traumjob ist. Es läuft auch alles super. Die Kneipenwirte bestellen immer wieder und alle sind ganz verrückt nach diesem Bier. Doch dann geschehen seltsame Dinge. Erst in Bernds Umgebung und dann mit ihm selbst.......

Ich machte gerade eine schwere Zeit durch, weil mein geliebtes Katerchen sehr krank war und konnte mich auf kein Buch konzentrieren. Dabei wäre die Ablenkung wirklich super gewesen. Dann erinnerte ich mich an "Bierbrut", den ersten Band der Reihe "Monster, Mörder, Mutationen" von Nikolas Preil, das ich mir kurz zuvor als eBook runtergeladen hatte. Einen Versuch wollte ich noch machen. Das Buch ist nicht dick und Horror geht doch eigentlich immer. Und ich wurde, zum Glück, nicht enttäuscht.

Von der ersten Seite an hatte mich das Buch in seinen Bann geschlagen. Langsam aber sicher baut sich eine unerträgliche Spannung auf, die sich dann in einem großartigen Finale entlädt. Der Autor verzichtet ganz auf schmückendes Beiwerk. Jedes Wort ist wichtig für die Geschichte. So konnte überhaupt keine Langeweile aufkommen. Durch den flüssigen Schreibstil flog ich geradezu von Seite zu Seite und konnte wirklich für kurze Zeit meine Angst um den Kater in den Hintergrund schieben. 

Die Geschichte ist der Knaller. Von so einem Bier hatte ich zuvor noch nie gehört und es gefiel mir außerordentlich gut. Von Bernd erfahren wir eine ganze Menge währen die anderen Charaktere eher im Hintergrund bleiben. Und das ist auch gut so. Wie bei diesen Geschichten üblich, muss man sich von dem Einen oder Anderen verabschieden. Einen guten Rat gebe ich euch aber: Bitte lasst das Essen während des Lesens. Ich begann das Buch mitten beim Frühstück und war an den entsprechenden Stellen zum Glück fertig. Der Ekelfaktor ist teilweise schon recht hoch. 

Eigentlich spricht das alles für 5 Byrons und ich habe lange überlegt ob ich sie geben soll. Eigentlich möchte ich mir gerne noch etwas Luft nach oben lassen, aber da es wirklich nichts zu meckern gibt wäre es unfair nur 4 Byrons zu vergeben. Vor allen Dingen, weil mich die Story immer noch beschäftigt und ich die ganze Zeit schon überlege wie es manchen Charakteren wohl jetzt geht. Also dann doch 5 von 5 Byrons für "Bierbrut" und eine Leseempfehlung für alle Fans von Lee und co. Leute mit empfindlichem Magen sollten besser die Finger davon lassen.

Ich freue mich schon sehr auf den nächsten Band "Amok Snuff" der auch schon auf meinem Reader wartet und bin sehr gespannt, was Nikolas Preil für seine Reihe " Monster, Mörder, Mutationen" noch so alles ausgeheckt hat.                

© Beate Senft                              

Freitag, 13. Juni 2014

Christian Endres (Autor) & Uwe Voehl (Hrsg.): Crazy Wolf - Bestien auf der Flucht [Betty]



Erst einmal vielen Dank an Bastei Lübbe, dass ich an der Blogger-Aktion teilnehmen darf.

Es ist einige Zeit vergangen, seit wir Jackson in "Crazy Wolf - Die Bestie in mir" verlassen haben. Es hat sich einiges getan. Jetzt muss er sich nicht mehr nur um sich selbst kümmern, sondern auch noch um eine weitere Bestie. Einen Jungen. Und auch dieses Mal ist es nicht einfacher. Jackson und Danny geraten von einer schlimmen Situation in die nächste.

Ich hatte vergangenes Jahr schon "Crazy Wolf - Die Bestie in mir" gelesen und wohlwollende 4 Punkte vergeben. "Bestien auf der Flucht" habe ich gestern in wenigen Stunden gelesen und ich war schnell wieder in der Geschichte drin.
Wahnsinnig spannend würde ich die Storys um Jackson Ellis und seinen Kampf gegen den Wolf in ihm nicht unbedingt nennen, und den 'Horror' habe ich persönlich auch gesucht, aber sie bieten gute Unterhaltung. Und diese Fortsetzung hat mir sogar besser gefallen. Dabei kann ich gar nicht wirklich benennen, warum. Rasant unterwegs war schon der erste Teil, brutal und blutig. Ich denke, es liegt daran, dass Danny ihm nun 'zur Seite gestellt' wurde. Dass er sich nun um den Jungen kümmert, bringt eine etwas andere Stimmung rein.


Endres hat auch hier wieder flüssig geschrieben und ist an den richtigen Stellen ins Detail gegangen. Das Blut spritzte wieder. Alles in allem waren es unterhaltsame Lesestunden, die man nicht bereuen muss.
Was es mit Danny auf sich hat, und wie viel Zeit seit "Die Bestie in mir" vergangen ist, das soll Jackson euch selber erzählen.

Schlussendlich vergebe ich für "Crazy Wolf - Bestien auf der Flucht" 4 von 5 Byrons. 




© Betty Najdek

Dienstag, 10. Juni 2014

Nadine Erdmann - Mind Ripper [Beate]

Jamie liebt Cyber-Rollenspiele, denn seit einem Unfall hat er große Probleme mit seinem Körper. Aber wenn er in einer Fatasywelt Drachen bekämpfen und Rätsel lösen kann, fühlt er sich wieder richtig lebendig. Zum Glück haben sein Freund Zack und seine Zwillingsschwester Jemma genauso viel Spaß daran in die virtuellen Welten einzutauchen und die drei sind ein unzertrennbares Team. Doch dann fallen Jungs aus ihrer Gegend während einem Spiel ins Koma. Wer ist der Mind Ripper, der dahinter stecken soll? Und wie können Jamie, Jemma und Zack diesen Jugendlichen helfen?

Als ich den Klappentext für dieses Buch gelesen hatte war mir klar, dass das absolut mein Ding ist. ich mag sehr gerne Rollenspiele. Ob am PC oder als Brettspiel, ich habe immer sehr viel Spaß dabei. Die Vorstellung, mitten in so einem Spiel dabei zu sein, macht mir aber doch ein wenig Angst. Alleine die Vorstellung, was da alles schief gehen kann....... Was ich überhaupt nicht glauben kann ist, dass dieses Buch das Debüt der Autorin Nadine Erdmann ist. Die Geschichte ist einfach total perfekt und ich muss gestehen, dass ich richtig traurig bin, weil sie jetzt zu Ende ist...

Man schreibt das Jahr 2038, als das Computerspiel vollkommen revolutioniert wurde. Statt vor dem Bildschirm zu kleben und alles nur mitverfolgen zu können gibt es nun die Möglichkeit alles richtig mitzuerleben. Live im Spiel dabei zu sein. Den drei Freunden macht das total viel Spaß und gerade Jamie blüht in der virtuellen Welt förmlich auf. Er erlitt bei einem Unfall, bei dem seine Mutter starb, schwere Verletzungen und kann sich fast nur noch im Rollstuhl fortbewegen. Im Spiel merkt er nichts davon und kann sich ohne Schmerzen frei bewegen.

Die Figuren des Buches sind einfach wundervoll gezeichnet und richtig nah am Leben. Ich habe ihnen alle Entscheidungen abgenommen. Sie sind total glaubwürdig und sehr facettenreich. Da kann so mancher "Bestsellerautor" nur von träumen. Der Schreibstil ist einfach nur wundervoll und sehr bildhaft. Oft hatte ich das Gefühl direkt neben Jemma zu stehen oder alles durch Jamies Augen mitzuerleben. Großartig. Von der ersten Seite an hatte mich die Geschichte komplett gepackt und sie ließ mich bis zum Ende nicht mehr los.

"Mind Ripper" wird ab 14 Jahren empfohlen. Nun bin ich ja weit ab von dem empfohlenen Alter und muss gestehen, dass ich wahnsinnigen Spaß an der Geschichte hatte. Ich denke mal, dass das kein reines Jugendbuch ist, auch wenn die Protagonisten um die 16 Jahre alt sind. Sehr mutig von der Autorin fand ich die kleine Liebesgeschichte die vorkommt, denn eigentlich ist das in Jugendbücher eher kein Thema. Ich fand es einfach nur klasse. 

Es gibt nichts zu bemängeln, absolut nichts zu kritisieren außer, dass das Buch irgendwann zu Ende gelesen war. Darum vergebe ich 5 von 5 Byrons, den Favoritenstatus und eine absolute und uneingeschränkte Leseempfehlung an alle junge und jung gebliebene Leser jeden Alters. Leider gibt es die Geschichte bisher nur als eBook, aber ich hoffe, dass auch reine Printleser bald in den Genuss kommen werden. Und ich hoffe, dass wir noch ganz viele weitere Geschichten von Nadine Erdmann zu lesen bekommen. Ja, ich bin restlos begeistert!

© Beate Senft                          

Montag, 9. Juni 2014

Brigitte Pons - Celeste bedeutet himmelblau [Beate]



Frank Liebknecht nimmt eine Stelle als Polizist in einem kleinen Ort im Odenwald an. Er soll einmal die Stelle von Brundhilde einnehmen, die kurz vor ihrer Pensionierung steht. Während er noch um die Anerkennung der Dorfbewohner kämpft, wird auf einem Feld eine Leiche gefunden. Die herbeigerufenen Kollegen belächeln Frank um seinen neuen Job und er leidet sehr darunter. Als alle auf Tod durch Unfall bestehen, beginnt Frank deshalb selbst zu ermitteln und kommt schrecklichen Geschehnissen aus der Vergangenheit auf die Spur. 

Zu diesem Buch gibt es viele gute Bewertungen und das Cover und der Klappentext sprachen mich sofort an. Aber leider konnte mich die Geschichte nicht überzeugen. Es fällt mir sehr schwer negative Rezensionen zu schreiben und wenn "Celeste bedeutet himmelblau" kein  Rezensionsexemplar wäre, würde ich ganz auf eine Bewertung verzichten. Bei tollen Büchern finde ich fast kein Ende beim Beschreiben der tollen Stellen, aber hier weiß ich gar nicht wo ich anfangen soll.

Wenn ich ehrlich bin muss ich zugeben, dass ich mich praktisch von der ersten Seite an gelangweilt habe. Der Schreibstil sprach mich nicht an, die Story fand ich ziemlich platt und mit den Protagonisten wurde ich überhaupt nicht warm. Gerade Frank fand ich einfach nur lächerlich. 

Ich las und las und las und hoffte mit jeder weiteren Seite , dass endlich der Knoten platzen würde. Leider kam es nicht dazu. Die Story dümpelte so vor sich hin, die Charaktere wurden mir nicht sympathischer und der Schreibstil wurde auch nicht meins. Darum kann ich auch leider nur 2 von 5 Byrons vergeben. Den 2. Teil um Frank Lieberknecht werde ich mir wohl nicht mehr antun. Aber wie immer wenn ich ein Buch schlecht bewerte bitte ich darum, es selbst zu versuchen. Die Geschmäcker sind schließlich sehr unterschiedlich. Und was mir überhaupt nicht gefällt, kann bei anderen Lesern Begeisterungsstürme auslösen.

© Beate Senft                             

Samstag, 7. Juni 2014

Jennifer B. Wind - Als Gott schlief [Beate]


In Wien geht ein Serienkiller um, der seine Opfer auf brutale weise foltert und dann tötet. Selbst in München wird eine Leiche gefunden, die in das Schema passt. Alle Opfer haben etwas gemeinsam: Sie gehören der Kirche an und sie kannten sich alle, wenn vielleicht auch nur flüchtig. Aber warum mussten sie auf so grausame Weise sterben? Jutta Stern und ihre Kollegen beginnen zu ermitteln. Sogar ihr Kollege Tom Neumann, der auch Einstein genannt wird, kommt extra aus Amerika zurück um das Team zu unterstützen. Das Team kommt entsetzlichen Dingen aus der Vergangenheit auf die Spur. Was passierte in diesem Kinderheim vor so vielen Jahren? Die Ermittler stoßen an ihre Grenzen und besonders Jutta, die vor kurzer Zeit erst ihren Mann verloren hat, kann das Grauen kaum ertragen. Werden sie den Täter fassen? Oder ist der Täter vielleicht auch nur ein Opfer? 

Wieder einmal hatte ich das große Glück, dieses Buch in einer Leserunde mit Autorenbeteiligung bei Lovelybooks lesen zu dürfen. Ich hätte zwar das Buch auf jeden Fall gelesen aber mit wären die tollen Informationen der Autorin entgangen.Vielen Dank dafür.

Jennifer B. Wind ist es gelungen ein sehr brisantes Thema aufzugreifen, mit dem sie sich sicherlich nicht nur Freunde gemacht hat. Sehr spannend hat sie wahre Hintergründe mit Fiktion vermischt und heraus kam ein Thriller der Meisterklasse. Ich konnte das Buch fast nicht mehr aus der Hand legen und wenn, dann wurde ich regelrecht dazu gezwungen. Abends las ich bis mir die Augen zu fielen, weil ich unbedingt wissen musste wie es weitergeht.

Die Autorin hat einen absolut genialen Schreibstil. Oft wünschte ich mir, ich würde die schrecklichen Szenen nicht so ganz klar vor meinen Augen sehen, aber der bildhafte Schreibstil ließ nichts anderes zu. Das Buch ließ sich sehr flott lesen und auch meine Mitleser flogen geradezu durch die Seiten. Beim Diskutieren waren alle ganz begeistert, denn nicht nur mich hatte die Story komplett gepackt.

Die Charaktere sind total klasse. Jutta, die total verzweifelt ist und nicht weiß wohin mit ihrer Trauer um ihren ermordeten Ehemann. Sie ist äußerst sensibel, aber trotzdem eine sehr taffe Ermittlerin. Ihr Partner, der überaus intelligente Tom Neumann war schon immer ein guter Freund für sie und steht ihr privat und auch dienstlich immer zur Seite. Sein Gehirn funktioniert wie ein Computer und das Team kann sich hundert prozentig auf ihn verlassen. Georg, der dritte im Bunde, ist ein kleiner und liebenswerter Chaot, den man einfach mögen muss.

Während den Ermittlungen gibt es immer wieder Rückblenden und man erfährt was der Grund für die Morde ist. Diese Rückblenden, die von Rebecca erzählt werden haben es echt in sich und ich musste öfter mal das Buch zur Seite legen um wieder zu Atem zu kommen. Dass den Leser die Thematik mit nimmt wusste auch die Autorin und so baute sie immer wieder Szenen ein, die den Leser verschnaufen ließen. Das fand ich wirklich großartig. Außerdem hat Jennifer B. Wind sehr lange und sehr gründlich für ihr Buch recherchiert. Das hat sich auf jeden Fall gelohnt. Man kann kaum glauben, dass es sich hier um ein Debüt handelt.

Tja, was soll ich sonst noch schreiben? "Als Gott schlief" war auf jeden Fall einer der besten Thriller die ich in diesem Jahr gelesen habe. Ich bin total begeistert, auch wenn es ein schreckliches Thema ist und ich vergebe 5 von 5 Byrons, den Favoritenstatus und eine Leseempfehlung für alle, die nicht so zart besaitet sind. Man darf dieses Thema nicht vertuschen. Die Welt muss erfahren was viele Jahre lang vor sich ging. Was teilweise heute noch passiert. Lest dieses Buch und ihr werdet entsetzt sein.Ich freue mich jedenfalls schon auf den zweiten Thriller um Jutta Stern und ihre Kollegen.

© Beate Senft                             


Donnerstag, 5. Juni 2014

Marie Pellissier - Die tödliche Tugend der Madame Blandel [Beate]



Lucie lebt seit vielen Jahren am Place des Vosges Nr. 3 in Paris und wacht dort als Gardienne über die Bewohner des Hauses und kümmert sich liebevoll um sie. Besonders Justinien ist sie liebevoll zugetan, hat sie ihn doch schon als Kind betreut und mag seine Mutter Georgette sehr gerne. Darum denkt sie auch nicht lange darüber nach als sie seine Wohnung in schlimmem Zustand vorfindet und räumt kurzerhand auf. Was sich als großer Fehler erweist. Denn Justiniens Frau Vanessa wurde ermordet und Lucie hat aus versehen die Spuren beseitigt. Weil sie große Angst hat von der Polizei wegen Behinderung der Ermittlungen verhaftet zu werden, setzt sie alles daran um diesen Fall aufzuklären und gerät plötzlich selbst in Gefahr....

Ich hatte großes Glück dieses Buch in einer Leserunde bei Lovelybooks lesen zu dürfen, denn ich weiß nicht, ob ich es sonst entdeckt hätte. Mir wäre ein wunderschönes Buch entgangen. "Die tödliche Tugend der Madame Blandel ist eher ein leiser Krimi, der mit zarten Tönen daher kommt und den Leser mit wunderschönen Beschreibungen von Paris betört und mit seinem französischem Flair begeistert. Es gibt auch einen spannenden Kriminalfall, der aber ganz ohne Brutalität auskommt.

Die Charaktere des Buches sind wundervoll. Besonders sticht die Gardienne Lucie heraus. Eine warmherzige Frau, die immer für die Bewohner des Hauses zur Stelle ist und viel mehr tut als sie eigentlich müsste. Sie ist Ansprechpartnerin, Seelentrösterin und einfach die gute Seele des Hauses.
Und dann gibt es da noch Kommissar Legrand, der vorübergehend nach Paris versetzt wurde und in diesem Mordfall ermitteln soll. Er ist, ja wie soll ich das nett ausdrücken? Er ist ein Idiot, eine Nervensäge, ein Versager? Frauenfeindlich und sexistisch? Ja das passt alles, wird ihm aber dennoch nicht gerecht. Ich habe mich jedenfalls köstlich über ihn amüsiert. Er belebt die Geschichte ungemein, auch wenn man über ihn immer nur den Kopf schütteln kann. Man muss das Buch einfach lesen um das zu verstehen. Die anderen Figuren sind genauso toll gezeichnet.

Der Schreibstil ist wunderbar bildhaft und ich hatte oft das Gefühl mit Lucie durch die Straßen von Paris zu laufen oder mit ihr gemeinsam die Schönheit des Hauses zu bewundern, das sie so sehr liebt und in dem sie schon so lange lebt. Ich flog geradezu durch die Seiten und wurde des öfteren auf eine falsche Spur gebracht. Wie konnte ich mich im Mörder nur so irren? Das passiert mir wirklich nicht oft. Jetzt wo ich das Buch beendet habe, bin ich sehr traurig darüber und hoffe, dass es bald eine weitere Geschichte um Lucie und die Bewohner des Hauses geben wird. 

Da für mich alles zusammen genommen den perfekten Krimi ergibt vergebe ich für "Die tödliche Tugend der Madame Blandel" 5 von 5 Byrons, den Favoritenstatus und eine Leseempfehlung an alle, die sich gerne durch wunderschöne Beschreibungen verzaubern lassen. Ich würde das Buch am Liebsten gleich noch einmal lesen. 

© Beate Senft                                   

Sonntag, 1. Juni 2014

Self-Pub Horror Day am 29.06.2014


DIE IDEE:
Ein Tag, 8 Autoren. 8 Bücher zum Hau-wech-Preis. Nur an diesem einen Tag.
(Genres: Horror/Thriller.)

UND SO LÄUFT'S:
Jeder der beteiligten Autoren stellt an diesem Tag ein Buch für 0,99 Euro auf Amazon zur Verfügung, welches ansonsten mindestens 2,99 Euro kosten würde.

Jeder der beteiligten Autoren wird für eine Stunde hier auf Facebook im Chat zur Verfügung stehen, ebenfalls an diesem Tag.

DETAILS:
Termin: 29.6.2014, 17-22 Uhr (Chat)


Teilnehmende Autoren:

Stefanie Maucher
Katja Piel
Lutz C. Frey
Melisa Schwermer
D.evilll
InKa Ma ReiLa
Nikolas Preil (Christian Sidjani)
Xander Morus
Moe Teratos


Die Chatzeiten werden in den nächsten Tagen bekannt gegeben.

TEILNAHME:
Um dabei zu sein, müsst ihr einfach nur an dieser Facebook-Veranstaltung teilnehmen. Jeder Autor bekommt einen Beitrag, wo ihr eure Fragen an die Autoren per Kommentar loswerden könnt.

BÜCHER:
In den Genuss der herabgesetzten Bücher kommt ihr davon unabhängig. Aber Achtung: Dieser Special-Preis gilt nur am 29.6.2014!

Die herabgesetzten Bücher der Autoren werden am SPHD (Self Pub Horror Day) mit Link bekannt gegeben, wenn der jeweilige Autor im Chatroom


Ihr findet das ist eine gute Idee? Dann seid dabei. Bei den Büchern ist sicher was für jeden Horrorfreund dabei. Sinn des Tages ist es den Horrorfreunden 8 Selfpublisher vorzustellen und den interessierten Lesern die Möglichkeit zu geben Fragen zu stellen. Ich finde das eine sehr gute Aktion und werde auf jeden Fall teilnehmen.

Hier findet ihr den Link zu der Veranstaltung:

Self-Publisher Horror Day auf Facebook *klick*