Freitag, 27. Juni 2014

Gundel Limberg - Trink Mich [Beate]


Die 14-jährige Carolyn hat fast keine Freunde. Das liegt zum größten Teil an ihren sehr strengen Eltern. Da sie in Französisch nicht die Beste ist, muss zur Nachhilfe. Dumm nur, dass die Nachhilfelehrerin auf einem alten Aussiedlerhof wohnt und Carolyn jedes mal durch eine dunkle Unterführung an den Bahngleisen muss. Auf ihrem Weg nach Hause findet sie einen verletzten Mann, der wohl mit seinem Fahrrad gestürzt ist. Sie hilft ihm nach Hause und freundet sich dem etwas verrückten Dr. Wagenblass an. Er scheint der einzige zu sein, der sie ernst nimmt und sie versteht. Doch dann wird auf den Feldern eine weibliche Leiche gefunden. Neben der Leiche ein Blatt aus dem Buch "Alice im Wunderland". Ist das nicht genau das Thema mit dem sich Dr. Wagenblass beschäftigt? Carolyn weiß nicht wem sie noch trauen kann. Und dann wird eine zweite Leiche gefunden.Und wieder liegt ein Alice-Zitat neben ihr. Ist Carolyn die Nächste?

Der Klappentext des Buch hat mich sofort angesprochen. Immerhin geht es um Lewis Carroll und seine Alice-Bücher. Für den Autor habe ich mich schon immer interessiert und wer kennt nicht die Geschichte von Alice im Wunderland. Das Buch schien also wie für mich geschrieben. 

Ich lud es mir auf meinen Kindle und wollte es nur nur mal kurz anschmökern. Als ich dann das erste mal den Kopf hob, hatte ich mehr als die Hälfte gelesen. Jede Unterbrechung die mich zwang das Buch aus der Hand zu legen war die reinste Folter für mich. Ich musste einfach wissen wie es weiter geht und las mit müden Augen bis die Geschichte zu Ende war. 

"Vielleicht ist es gut, verrückt zu sein", sagte sie, in einem Versuch, ihr Gefühl zu erklären, es zu verstehen. "Vielleicht ist es richtig". Das einzig Richtige, um diese Welt abzuwehren, die hauptsächlich Angst und Schmerz und viel zu vielen Fragen bereithielt."  (Kindle 70 % Pos. 3232)

Schon lange hat mich ein Buch nicht mehr so gefesselt. Es stört auch überhaupt nicht, dass die Protagonistin erst 14 Jahre alt ist. Ihr zur Seite steht Dr. Wagenblass, von dem man nie weiß, ob er jetzt zu den Guten gehört oder nicht. Warum wurden diese Mädchen getötet? Warum lagen überall Zitate aus Alice? 

Carolyn tat mir richtig leid. Mit so einem Vater braucht man echt keine Feinde. Warum, das müsst ihr selbst lesen. Ich war jedenfalls immer kurz davor, ihm den Hals umdrehen zu wollen. Ihre Mutter ist auch nicht viel besser. Ich konnte absolut verstehen, dass Wagenblass ein väterlicher Freund für sie wurde, vor allen Dingen weil sie beide Bücher lieben und wunderbar darüber diskutieren konnten.

Der Schreibstil der Autorin ist einfach unglaublich. Sie hat mich förmlich mitgerissen und ihre Charaktere wirken lebendig, sind facettenreich und sehr authentisch. Ich habe mich natürlich gefragt, warum ich von der Autorin noch nie was gehört hatte. Aber das ist kein Wunder, wo sie doch sonst unter dem Namen B.C. Bolt schreibt.

Ihr seht, ich habe mal wieder ein Buch gefunden, das mich restlos begeistert. Es ist keiner dieser bluttriefenden Thriller, er ist eher einer der leiseren, dafür aber um so interessanteren Geschichten mit viel Hintergrund, bei dem ganz auf Schockmomente verzichtet wurde. Ich vergebe für dieses wundervolle Buch 5 von 5 Byrons, den Favoritenstatus und eine absolute Leseempfehlung. Und jetzt werde ich mir ein Buch von B.C. Bolt auf den Kindle laden und schauen, was Frau Limberg in Sachen Fantasy so einfällt.

©Beate Senft                                   




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