Mittwoch, 17. Oktober 2012

Ronald Malfi - Die Treppe im See





Der Horrorschriftsteller Travis Glasgow zieht mit seiner Frau Jodie in eine idyllische Kleinstadt in der auch sein älterer Bruder Adam wohnt.  Das Haus war für einen Spottpreis zu haben, denn nachdem der Sohn der  Dentmans  starb, wollten sie es nur noch los haben.  Travis hofft hier mitten in der Natur seine Schreibblockade zu überwinden und mit seiner Vergangenheit abzuschließen, denn er fühlt sich verantwortlich für den Tod seines kleinen Bruders, der damals erst 10 Jahre alt war, als er starb. Der See hinter dem Haus scheint ihn magisch anzuziehen. Hat das etwas mit dem Tod des kleinen Elijahs zu tun, der in diesem See ertrank? Seine Leiche wurde nie gefunden. Und auch mit dem Haus stimmt irgendetwas nicht. In der Nacht hört Travis Schritte von nackten Füßen im Haus, die Kellertür geht auf und zu und Stimmen wispern in der Nacht. Bildet Trevis sich das alles ein oder möchte ihm Elijahs Geist etwas mitteilen?

Der Ich-Erzähler Travis erzählt seine Geschichte und lässt uns so an seiner Gedankenwelt und seinen Gefühlen teil haben. Er leidet unglaublich unter dem Tod seines Bruders Kyle und hatte immer wieder Depressionen und auch einen Nervenzusammenbruch. Hier in der Nähe seines älteren Bruders erhofft er sich, sich wieder mit Adam auszusöhnen, mit dem er vor Jahren im Streit auseinanderging. Wir erleben den Einzug von Trevis und Jolie mit, wir hören in der Nacht die Geräusche im Haus, wir fühlen mit ihm die Kälte und sehen die kleinen Fußabdrücke im Keller. Doch trotzdem habe ich mich nicht gegruselt. Das lag wahrscheinlich daran, dass auch Trevis diese Phänomene ziemlich gelassen hingenommen hat. Er schien auch nie wirklich Angst zu haben und so blieb auch ich als Leser sehr gelassen. Das nimmt aber dem Buch keineswegs die Spannung, denn man liest Seite um Seite um endlich zu erfahren was in diesem Haus passiert ist.

Der Schreibstil von Ronald Malfi ist einfach großartig. Er versteht es in einfachen Sätzen die Personen, die Handlung und die Landschaft vor dem geistigen Auge des Lesers entstehen zu lassen. Man läuft mit dem Ehepaar Glasgow durch das alte Haus und hört die Holzbohlen knirschen. Das Buch ist wirklich sehr gut gelungen, auch wenn bei mir kein Gänsehautfeeling aufkam. Es punktet mit düsterer Atmosphäre und kommt ganz ohne Literweise Blut und Gedärm aus. Ein absolutes muss für alle Horrorfans. Ich vergebe 9 von 10 Punkten. 


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2 Kommentare:

  1. Fast, aber auch nur fast meiner Meinung. Gegruselt habe ich mich schon ziemlich :-)

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    1. Eigentlich bin ich voll der Schisser und habe auch erwartet, dass ich die Festbeleuchtung nachts anschalte, wenn ich zur Toilette muss. Es muss wirklich daran liegen, dass auch Travis keine Angst hatte.

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